Kace

System-Management à la Dell

17.10.2011 von Ronald Wiltscheck
Vor anderthalb Jahre hat Dell das kalifornische start-up Kace gekauft und sich dessen System-Management-Lösung einverleibt. Offenbar kamen die Kace-Appliances in den USA so gut an, dass sich Dell entschlossen hat, die dazugehörige System-Management-Software nun auch in anderen Sprachen als in Englisch anzubieten, so nun auch in Deutsch.
Alles auf einen Blick: Die System-Administrator-Konsole von Kace. Quelle: Dell, 2011
Foto: Dell

Vor anderthalb Jahre hat Dell das kalifornische start-up Kace gekauft und sich dessen System-Management-Lösung einverleibt. Offenbar kamen die Kace-Appliances in den USA so gut an (über 1.600 Kunden), so dass sich Dell entschlossen hat, die dazugehörige System-Management-Software nun auch in anderen Sprachen als in Englisch anzubieten, so nun auch in Deutsch.

Die erste "Besichtigung" der Administrationsoberfläche ist viel versprechend ausgefallen. Der Systemverwalter findet auf Anhieb die ihn interessierenden Module wie Software-Verteilung, Inventarlisten, Stand der Patches, verwendete Software-Lizenzen und Bedrohungen des Netzwerks.

Die "K1000"-Appliance von Kace. Quelle: Dell, 2011
Foto: Dell

Das Basis-Portfolio von Kace besteht aus zwei Produkten: der "K1000" und "K2000"-Appliance. Während K1000 die typischen bei Kunden anfallenden System-Verwalungs-Aufgaben (Bestandsermittlung, Inventarisierung, Patch-Verwaltung, Benutzer- und Client-Management, sowie weitere Standard-Tasks) übernimmt, hat Kace die K2000-Appliance als die "Bereitstellungs-Maschine" konzipiert. Das heißt, die in K2000 "verbaute" Software unterstützt des Systemadministrator bei der Verteilung von neuen Betriebssystem-Versionen, bei de Konfiguration von RAID- und BIOS-Einstellungen sowie bei der Fernwartung der Clients und Server.

Laut Dell erwerben die meisten Kunden beide Appliances im Bundle. Die Preise beginnen hierfür bei 12.000 Euro, damit können bis zu 100 Nodes (Clients, Server, Storage-Appliances. Netzwerk-Komponenten) verwaltet werden. Jeder weiterer "Knoten" im LAN des Kunden schlägt mit 30 Euro zu Buche. In diesem Preis sind aber schon alle Maintenace-Leistungen inbegriffen.

Kace-Vertrieb über Partner

Selbstredend sollen hauptsächlich Dell-Partner die Kace-Appliances vertreiben, da es sich hierbei um Produkte für mittelständische Kunden handelt, so die Einschätzung des Herstellers. Hierbei treten Dell-Reseller in den Wettbewerb mit den Partnern von Symantec, die die System-Management-Lösung "Altiris" vertreiben. Ein anderer wichtiger Mitspieler in diesem Markt ist noch die vornehmlich in Deutschland aktive Matrix42 AG.

Die "K1000"-Appliance von Kace. Quelle: Dell, 2011
Foto: Dell

Und natürlich gibt es da noch die Microsoft-Bordmittel, um einen Überblick im Netzwerk des Kunden zu behalten. In diesem Vergleich sieht sich aber Dell gut aufgestellt, denn die Kace-Software ist auch noch mit Service-Desk-Funktionen ausgestattet, mit denen Dienstleister die Software-Reparatur-Aufträge ihrer Kunden entgegen nehmen und bearbeiten können. Mit System-Management-Lösungen à la Tivoli steht Kace weniger im Wettbewerb, denn IBM adressiert damit vor allem Großkunden.

Derzeit gibt es schon 400 Kunden in Europa, die mit der englischen Version der Kace-Software arbeiten. Mit dem deutschen Release sollen nun auch mittelständische Kunde in Deutschland gewonnen werden. Die Kace-Division bei Dell beschäftigt weltweit 400 Personen, 40 von ihnen sind in Europa tätig, darunter auch zwei der deutschen Sprache machtigen Techniker. 100 Partner vertreiben bereits aktiv die Kace-Appliances, und natürlich möchte der Hersteller weitere Reseller für seine System-Management-Lösung begeistern.

Wer zertifizierter Kace-Partner werden möchte, muss eine dreitätige Vor-Ort-Schulung belegen. Das klingt zwar nach großem Aufwand, aber 77 Techniker von 35 deutschen Systemhäusern haben diesen Lehrgang bereits erfolgreich absolviert. Das Interesse könnte auch deshalb so groß sein, weil viele mittelständische Kunden mit weniger als 2.500 "Knoten" in ihrem Netzwerk noch gar keine professionelle System-Management-Lösung im Einsatz haben, so die Überzeugung von Dell. (rw)