Eigentlich läuft das Geschäftsjahr für 2022 für den Ebenfelder Distributor Systeam gut. Beim Pressegespräch im Rahmen der Hausmesse Inform in Hirschaid bei Bamberg erwarten die Geschäftsführer Volker und Michael Mitlacher ein Wachstum von rund vier Prozent über alle Landesgesellschaften hinweg auf gut 635 Millionen Euro.
Für das Deutschlandgeschäft soll der Zuwachs mit etwa fünf bis sechs Prozent sogar noch etwas höher ausfallen. Es hätte aber durchaus mehr sein können, doch Lieferschwierigkeiten der Industrie machte den Franken an der einen oder anderen Stelle zu schaffen. "Wir können nur das verkaufen, was die Hersteller uns liefern", konstatiert Volker Mitlacher. Insbesondere im Kerngeschäft mit Druckern knirschte es ab und an im Liefergetriebe: Hier wird man das Vorjahresniveau wohl nicht ganz schaffen. "Aber das ist Jammern auf hohem Niveau", gibt sich Mitlacher realistisch.
Mehr direkte Distributionsverträge
Was die Verantwortlichen positiv stimmt, ist die gute Entwicklung in anderen Segmenten. Seit einigen Jahren arbeitet man in Ebensfeld an der Erweiterung des Portfolios. So hat sich laut Mitlacher sowohl das das Supplies-Geschäft als auch die Segmente Computing, Netzwerk, Dislpays und Signage sowie Dokumentenscanner gut entwickelt. Bei den vertikalen Märkten heben die Geschäftsführer den wachsenden E-Health-Markt hervor, den sie unter anderem mit Kartenlesegeräten und Spezialtastaturen bedienen. Neu im Portfolio ist der Desinfektions- und Hygienespezialist Schülke, der nun in Kooperation mit HP bei Systeam gelistet ist.
Volker Mitlacher macht aber kein Hehl daraus, dass er mehr direkte Distributionsverträge mit den Herstellern wünscht, damit man im Projektgeschäft besser punkten kann. Daran werde man im kommenden Jahr arbeiten.
Allerdings gehen die aktuellen Entwicklungen auch an Systeam und den Mitarbeitern nicht spurlos vorbei. So hat der Grossist der Belegschaft eine Gehaltserhöhung "über dem üblichen Rahmen" gegönnt, um Krisenauswirkungen etwas abzufedern. Und Investitionen der letzten Jahre in nachhaltige Energietechnologien wie Photovoltaik und eigene Hackschnitzelproduktion aus ausrangierten Paletten macht sich nun schneller als gedacht bezahlt (ChannelPartner berichtete).
Die Hausmesse "Inform" verbuchen die Geschäftsführer als vollen Erfolg. Mit rund 50 Herstellern und etwa 500 Besuchern kann man an erfolgreiche Messen vor der Pandemie anschließen.
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