Es hat fast zwei Jahre gedauert, aber nächste Woche ist es endlich so weit: Symantecs Channel-Programm für alle Partner in Deutschland dann tritt in Kraft. Damit ist auch die letzte Phase des Prozesses, einen gemeinsamen Rahmen für alle Partner zu bilden, abgeschlossen.
Zugleich sind nun auch ehemalige Veritas-, On Technology-, Sygate-, KVS-, Bindview- und andere Partner in dem gemeinsamen Channel-Programm integriert. Lediglich die Altiris-Partner bewahren sich noch eine gewisse Selbständigkeit, die jedoch spätestens in einem Jahr beendet sein wird, wie Hans-Joachim Diedrich, Channel-Chief bei Symantec, im Gespräch mit ChannelPartner betonte.
Es wird wie im "alten" Symantec-Partnerprogramm vier Partnerstufen geben: Platin, Gold, Silber und registriert. Derzeit sind damit etwa 5.000 Partner in Deutschland erfasst. Doch im unteren Level "registered" finden sich viele Fachhändler, die lediglich Symantecs Endkundenprodukte aus der Norton-Reihe verkaufen. Diese Wiederverkäufer gilt es zu identifizieren und in das eigene Norton-Partnerprogramm zu integrieren. Diedrich schätzt die Anzahl dieser Partner auf etwa 1.000.
Die übrigen 4.000 Partner würden demgegenüber nur an gewerbliche Abnehmer verkaufen. Um unter ihnen aber auch diejenigen, die auch kleinere Firmen mit Symantec-Produkten beliefern, zu unterstützen, offeriert ihnen der Software-Konzern mit "Aspire" eine Plattform, auf der diese kleineren Fachhändler ebenfalls attraktive Rabatte erhalten. Dies erfolgt meist in Form von Online-Gutschriften, die bei der Distribution eingelöst werden können.
Während für die registrierten Symantec-Partner keine Umsatzvorgaben gelten, müssen Silber-Partner eine bestimmte Menge an Symantec-Produkten pro Jahr verkaufen. Derzeit liegt der Mindestumsatz im Silber-Bereich bei 10.000 Dollar pro Jahr, das könnte sich aber noch ein wenig ändern. Gold-Partner müssen mindestens 100.000 Dollar mit Symantec-Software und –Services pro Jahr umsetzen, im Platin-Bereich liegt diese Grenze bei einer Million Euro und vielleicht sogar noch mehr. Die Details dazu wird Symantec nächste Woche verkünden.
Abgesehen von den Umsatzvorgaben müssen Symantecs Silber-Partner zwei Techniker und einen Vertriebsfachmann ausbilden lassen. Im Gold-Bereich sind es gar vier Techniker und zwei Verkäufer. All diese Zertifizierungen erfolgen online und werden mit einer Prüfung abgeschlossen.
Eine Besonderheit gibt es bei Symantec im Silber-Bereich. Hier gibt es noch die Klasse der "Silber Corporate"-Partner, die ebenfalls das "Finder`s Fee" in Anspruch nehmen können. Dies ist eine eigentlich nur Gold- und Platin-Partnern vorbehaltene Möglichkeit, auch dann eine Provision für ein gemeldetes Projekt zu erhalten, wenn ein anderer Partner beim Kunden den Zuschlag erhielt. "Viele unserer Silber-Partner planen sehr interessante Projekte bei ihren Kunden und melden uns auch diese, sie schaffen aber die Gold-Umsatzvorgaben nicht", begründet Diedrich diese Partner-Zwischenstufe. Die "Finder`s Fee" beträgt bei Symantec zwei Prozent des Listenpreises – bis zu einer Höhe von 500.000 Dollar.
Zusätzlich zu der mit ihrem Status verknüpften Margen, deren Höhen erst nächste Woche fest stehen werden, können Gold- und Platin-Partner bei Symantec noch Extra-Rabatte einheimsen und diese auch kumulieren – im Platin-Bereich sind es bis zu zwölf Prozent an zusätzlichem Preisnachlass, Gold-Partner können bis zu neun Prozent an weiteren Discounts erhalten.
Für die Neueinstufung in den vier Partnerstufen gilt eine Übergangsfrist bis Ende des Jahres, die eventuell bis zum 31. März 2008 verlängert werden könnte. Dann ist aber Schluss: "Am 1. April 2008 tritt unser neues Partner-Programme definitiv in Kraft, ohne Wenn und Aber", so Symantecs Channel-Chief Diedrich. Ab diesem Zeitpunkt wird sich dann die Company wieder auf die Akquise von neuen Partnern konzentrieren. "Bereits jetzt arbeiten über hundert Unternehmen mit uns zusammen, ohne Mitglied unserer Partner-Community zu sein", so Diedrich. (rw)