Üblicherweise müssen Quantencomputer mit flüssigem Helium auf bis zu minus 273 Grad Celsius abgekühlt werden. Seit 2024 gibt es aber auch derartige Rechner, die bei Zimmertemperatur funktionieren, etwa ein System von Quantum Brilliance.
Das deutsch-australische Unternehmen kombiniert klassische" CPUs, NVidias-GPUs mit dem selbst entwickelten Quantenprozessoren (QPU) in einem 19-Zoll-Server-Rack und verkauft diese hybriden Rechner bereits europaweit.
Erster Kunde in Deutschland ist das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF in Freiburg. Dort wird nun der von Quantum Brilliance entwickelte hybride Quantenrechner installiert. Mit im Boot ist dort SVA (System Vertrieb Alexander). Es ist nicht das erste HPC-Projekt (High Performance Computing) des Wiesbadener Systemhauses. SVA hat bereits bei mehreren Forschungseinrichtungen aber auch bei Kunden aus dem Gesundheitswesen, der Finanzverwaltung, dem öffentlichen Dienst und aus der Fertigung HPC-Infrastruktur eingeführt.
Über die Zusammenarbeit mit Quantum Brilliance und Fraunhofer IAF möchte SVA nun ins Geschäft mit den Quantencomputern einsteigen, wie Christopher Zachow, Head of Competence Center High Performance and Quantum Computing bei SVA, betont: „Wir erkennen das enorme Potenzial von Quantencomputing für die Zukunft der IT-Branche und bringen daher unsere Expertise bei der Installation des ersten europäischen Raumtemperatur-Quantenbeschleunigers der Firma Quantum Brilliance GmbH am Fraunhofer IAF ein. Wir freuen uns, mit unserer Erfahrung in der Integration von HPC-Lösungen dieses zukunftsweisende Projekt zu unterstützen und damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Quantencomputing-Technologie in Deutschland zu leisten.“
Mit dem Quantencomputer von Quantum Brilliance will das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF verschiedene Varianten von Algorithmen für hybride Rechnersysteme erforschen, etwa quantenbasierte und klassische neuronale Netze miteinander kombinieren und so leistungsfähigere Methoden für Machine Learning ermöglichen.
"Die Zusammenarbeit von Quantum Brilliance mit Fraunhofer IAF gibt einen ersten Ausblick auf zukünftige Szenarien, in denen Quantenhardware mit KI-Supercomputern kombiniert werden", kommentiert Tim Costa, Senior Director of CAE, EDA & Quantum bei Nvidia, diese Kooperation.
2019 gegründet ist Quantum Brilliance ein wagniskapitalfinanzierter australisch-deutscher Hersteller von Quantencomputing-Hardware. Das Unternehmen hat Quantenprozessoren (Eigenbezeichnung: "Quantenbeschleuniger") aus synthetischen Diamanten entwickelt, die bei Zimmertemperatur betrieben werden können. Diese QPUs kombiniert Quantum Brilliance mit "klassisch" arbeitenden CPUs und GPUs. Hinzu kommt ein ganzer Set an Softwarewerkzeugen und Zusatzapplikationen, mit deren Hilfe bisher noch nicht realisierbare HPC-Simulationen durchführen lassen sollen.
Denn Quantum Brilliance ist gerade dabei, Edge-Computing-Anwendungen und Supercomputer der nächsten Generation zu entwickeln. Dafür wird das Unternehmen von mehreren australischen Investoren finanziell unterstützt, Quantum Brilliance verfügt über Partnerschaften in Nordamerika, Europa und Asien. Das deutsch-australische Unternehmen arbeitet mit Regierungen, Hochleistungsrechenzentren, Forschungseinrichtungen und Industriebetrieben zusammen.
Europachef Mark Mattingley-Scott freut sich bereits auf die weitere vertiefe Kooperation mit Fraunhofer IAF: "In unserer langjährigen Zusammenarbeit konnten wir die Entwicklung von Quantenbeschleunigern, die bei Raumtemperatur funktionieren, entscheidend voranbringen und die Möglichkeiten rund um skalierbare, energieeffiziente Quantencomputer kontinuierlich ausbauen."
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