Die Profi AG treibt die digitale Agenda ihrer Kunden voran

Substantielles Wachstum steht an erster Stelle

08.11.2023 von Ronald Wiltscheck
Nach dem Generationswechsel an der Spitze der Profi AG war es für ChannelPartner an der Zeit, von dem neu zusammengesetzten Vorstand zu erfahren, wie es mit dem Systemhaus weiter geht.
Piotr Staczek, Managing Director Sales bei der Profi AG: "Die heutigen Gesprächsthemen beim Kunden tendieren eher zu Betriebsmodellen und IT-Kostenersparnis."
Foto: PROFI Engineering Systems AG

Zum 1. Juni 2023 wurde der Vorstand der Profi AG um Piotr Staczek erweitert. Der Diplomkaufmann übernahm bereits im November 2022 als Managing Director Sales die Leitung des Vertriebs bei dem Systemhaus, er kam von Cancom. Davor war das Führungsgremium der Profi AG ein Jahr nur mit einer Person, nämlich mit Lutz Hohmann, besetzt, nachdem Manfred Lackner am 1. Mai 2022 in den Aufsichtsrat gewechselt ist (ChannelPartner berichtete).

Nach dieser Verjüngung des Vorstands fragten wir bei der Profi AG nach, was sich dort noch so alles dort ändern wird. "Wir bleiben ein Familienunternehmen und konzentrieren uns weiterhin auf Kunden aus dem gehobenen Mittelstand sowie auf Konzerne und Öffentliche Auftraggeber", betonte Lutz Hohmann im Gespräch mit ChannelPartner.

Das Systemhau hat sich auf die künftigen Anforderungen seiner Kunden gut vorbereitet: "Wir beraten, implementieren die gewünschten IT-Architekturen und offerieren die passgenauen Betriebsmodelle - von on-premises bis hin zu Cloud-Landschaften in allen möglichen Ausprägungen", sagt Hohmann. Außerdem biete man ein breites Spektrum an Managed Services - angefangen bei der Steuerung der Backup-Prozesse bis hin zur Überwachung kompletter Cloud-, Server-, Netzwerk- und Storage-Landschaften. Security-Belange der Kunden werden dabei selbstverständlich ebenfalls erfasst.

Mit dem Zugang von Piotr Staczek hat sich aber auch die Kundensprache ein wenig geändert: "Die heutigen Gesprächsthemen beim Kunden rücken zunehmend von klassischen IT-Ressourcen (Server, Storage und Netzwerk) ab und tendieren eher zu Betriebsmodellen und IT-Kostenersparnis", berichtet Staczek aus der Praxis. Und hier kommen nun schnell mittels VMware-Lösungen virtualisierte Systeme oder gleich ganze Cloud-Landschaften ins Spiel.

Lutz Hohmann Vorstand bei der Profi AG: "Wir bleiben ein Familienunternehmen und konzentrieren uns weiterhin auf Kunden aus dem gehobenen Mittelstand."
Foto: PROFI Engineering Systems AG

Selbst als Rechenzentrumsbetreiber möchte die Profi AG aber nicht auftreten: "Hierzu arbeiten wir mit Partnern zusammen", so Hohmann ChannelPartner gegenüber.

IBM-Historie nach wie vor prägend

Aus der Historie heraus betreibt das Systemhaus nach wie vor sehr viel Geschäft mit IBM-Lösungen, mittlerweile ist der IT-Dienstleister aber sehr viel breiter aufgestellt. Zu den weiteren Technologie-Lieferanten der Profi AG zählen unter anderem SAP, Cisco, Dell, Netapp, Nutanix, Huawei, natürlich Microsoft, ferner - wie bereits erwähnt - VMware, sowie Veeam und viele andere.

Bei der PC-Ausstattung seiner Kunden setzt die Profi AG auf Endgeräte von Dell, HP und Lenovo, da fällt Fujitsus Ausstieg aus dem Client-Geschäft nicht mehr so sehr ins Gewicht. "Fujitsu sehen wir in erster Linie in unserem wichtigen Public-Segment und Alternativen bringen sich entsprechend in Stellung. Für uns ist jedoch der Workplace samt Anwendungen entscheidend. Hier begrüßen wir den Vorstoß im Koalitionsvertrag der Bundesregierung, auf Open Source setzen zu wollen, sodass wir unsere Kompetenzen ausspielen können", so Staczek zu ChannelPartner.

IBM bleibt aber nach wie vor stark präsent im Ökosystem des Systemhauses. "Die Weiterentwicklung der Watsonx-Plattform beobachten wir sehr genau und die Interaktion mit IBM und unseren Experten nimmt richtig Fahrt auf", berichtet Staczek.

Gesundes Wachstum ist gefragt

Laut Hohmann wolle man nicht um jeden Preis wachsen: "Größe ist nicht alles". Dennoch, 2022 hat die Profi AG gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent zugelegt und einen Umsatz von 166,8 Millionen Euro erzielt. Im Bereich "Managed Services" wächst das Unternehmen Jahr für Jahr zweistellig, und das bereits seit 2017, wie Hohmann versichert. Er möchte das Business mit den wiederkehrenden Erlösen weiter nach oben treiben. Das transaktionale Geschäft wird aber weiterhin betrieben.

Mittlerweile beschäftigt das 1984 in Darmstadt gegründete Systemhaus über 300 Mitarbeiter und ist mit elf Niederlassungen deutschlandweit vertreten. 2023 hat die Profi AG zehn neue Azubis und Duale Studenten verpflichtet: "Unser Recruiting-Bereich macht da einen guten Job", betont Hohmann, man arbeite hier aber auch mit "Headhuntern" zusammen.

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