"Stromrechnungen um Milliarden sinken lassen"

16.07.2007 von Wolfgang Schwab

Zuletzt ist immer häufiger von "Green-IT" zu hören und zu lesen. Was ist darunter zu verstehen?

Wolfgang Schwab: Die Experton Group versteht unter umweltfreundlichen IT-Infrastrukturen und ihrem Betrieb den Einsatz von energieeffizienter Hardware und Kühlung sowie Abwärmenutzung. Das Thema Entsorgung und Recycling von Altgeräten spielt in Europa eine eher untergeordnete Rolle, da dies durch Gesetzesvorschriften weitgehend geregelt ist.

Welche Kosten entstehen normalerweise durch IT-Geräte?

Schwab: Ein paar ausgewählte Zahlen und Fakten aus diversen Quellen:

Der Stromverbrauch, der anfällt, um alle Server und Klimaanlagen weltweit zu betreiben, entspricht 1,2 Prozent des gesamten Energiebedarfs der USA - insgesamt 120 Milliarden Kilowattstunden.

Die Stromkosten eines durchschnittlichen Rechenzentrums haben derzeit einen Anteil von rund 15 Prozent an den Gesamtkosten.

Die durchschnittliche Serverauslastung beträgt weniger als zehn Prozent. Das bedeutet hohe überschüssige Kapazitäten.

Jeder für Server ausgegebene Dollar zieht 50 Cent Kosten für Strom und Kühlung nach sich.

Pro vier Kilowattstunden, die ein PC verbraucht, wird eine zusätzliche Kilowattstunde für die Kühlung der Büroräume benötigt.

Ein durchschnittlich genutzter PC (acht Stunden pro Tag) verbraucht jährlich Strom in Höhe von rund 200 Euro.

PC-Geräte und Peripherie verbrauchen 70 Prozent ihrer Energie im "Leerlauf".

Die Produktion eines durchschnittlichen PCs erfordert das Zehnfache seines Gewichtes an Chemikalien und fossilen Brennstoffen.

"Green-IT" ist also mehr als nur ein neues Schlagwort in der IT-Industrie?

Schwab: Könnte man die Effizienz der Stromversorgung (Effizienz von Netzteilen) bei Rechnern auf 90 Prozent steigern, würden im Jahr 2010 die Stromrechnungen um rund 5,5 Milliarden Dollar sinken. WL