Von Eric Wenig*
Immer neue Regelungen wie Sarbanes Oxley in den USA, Basel II in der EU sowie die "Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen" (GDPdU) in Deutschland verlangen heutzutage eine revisionssichere Speicherung und Archivierung der Geschäftsinformationen. Dies betrifft nicht nur steuerrelevante Finanzdaten, sondern auch Produktions- und Lieferdaten. So fordert der Gesetzgeber zum Beispiel in der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie auch nach mehreren Jahren noch die Möglichkeit zur lückenlosen Chargenrückverfolgung.
Damit setzen nicht mehr nur Datenzentren und IT-Dienstleister Storage Area Networks (SANs) ein, um das permanente Datenwachstum unter Kontrolle zu halten. Auch kleine und mittelständische Unternehmen anderer Branchen müssen sich zunehmend Gedanken über eine zuverlässige, professionelle Speicher-Infrastruktur machen. Dazu gehören auch Backup- und Wiederherstellungsverfahren, um bei Systemabstürzen oder Sicherheitsangriffen die Business-Kontinuität sowie die Compliance mit rechtlichen oder firmeninternen Richtlinien auf kostengünstige Weise zu gewährleisten.
Storage Area Networks (SAN)
Generell dienen SANs zur Trennung von Server- und Speicherressourcen. Da unterschiedliche Geschäftsanwendungen bedarfsgerecht auf einen gemeinsamen Storage-Pool zugreifen, werden sowohl Investitionskosten eingespart als auch die Managementkosten je Gigabyte nachhaltig reduziert. Hinzu kommt, dass der Kühlungsaufwand im Rechenzentrum deutlich zurückgeht und der Stromverbrauch sinkt. Energieeffiziente SAN-Komponenten wie die Produkte der Cisco MDS 9000er Serie gelten deshalb als wichtige Bausteine für ein klimafreundliches Speichernetzwerk mit weniger IT-bedingtem CO2-Ausstoß.
Die Praxis
In der Praxis sind jedoch einige Punkte zu berücksichtigen. So werden Daten bislang meist mit einer historisch gewachsenen Vielzahl unterschiedlicher Disk-Array- und Bandsysteme gespeichert, mit jeweils eigener Managementsoftware. Außerdem sind oft zusätzliche Storage-Applikationen von Drittanbietern im Einsatz, die jeweils ein bestimmtes Aufgabenspektrum abdecken. Cisco MDS 9000 will solche Lösungen nicht ersetzen, sondern die Zusammenarbeit unterschiedlicher Hard- und Softwaresysteme optimieren sowie die Verwaltung von Speichergeräten, Switches und Transportnetzwerken vereinheitlichen.
Dafür enthält die Lösung standardisierte Management-Schnittstellen, die einen ungehinderten Austausch von Steuerinformationen innerhalb einer heterogenen SAN-Umgebung ermöglichen. Sie basieren auf SMI-S, der Storage Management Initiative Specification der internationalen Standardisierungsgremien ISO und IEC. Damit lassen sich SAN-Services herstellerübergreifend nutzen. Der Informationsaustausch erfolgt wahlweise auch verschlüsselt, wodurch sich die Sicherheit, insbesondere bei räumlich getrennten Speichernetzsegmenten erhöht.
Herzstück der Lösung ist der Fabric Manager: Er erkennt automatisch alle angeschlossenen Geräte und erstellt aus den gesammelten Status- und Konfigurationsinformationen eine vollständige Topologieansicht. Dabei unterstützt die Lösung sämtliche Dienste, die im ANSI-Standard FC-GS-4 festgelegt sind. Via SMI-S und Simple Network Management Protocol (SMNP) können auch fremde Speicherverwaltungslösungen, die diese Standards unterstützen, problemlos auf die Informationen des MDS 9000 Fabric Manager zugreifen. Um die Kontrolle auch bei Störungen der FC-Infrastruktur zu gewährleisten, empfiehlt sich der Einsatz eines 10/100 Ethernet-Interface als separater Administrationszugang für das so genannte Out-of-Band-Management.
Vorteile für Kunden
Mittelständische Unternehmen müssen daher ihre bestehenden Lösungen nicht ersetzen und können sie weiterhin nutzen. Trotzdem erhalten sie durch Cisco MDS 9000 eine professionelle Lösung zur Verwaltung ihrer Speicherkapazitäten. Damit können sie alle Informationen revisionssicher archivieren und deutlich deren Verfügbarkeit erhöhen. Zudem konsolidieren sie mit Hilfe des zentralen Managements ihre Speicherressourcen, indem sie die zur Verfügung stehenden Hardware- und Softwarekapazitäten optimal ausnutzen. Dadurch müssen sie weniger Investitionen tätigen und sparen Kosten. Trotzdem gewährleisten sie die Einhaltung rechtlicher Vorschriften.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Verwendung von Virtual SAN, also der logischen statt physikalischen Trennung von Speichernetzen. So lassen sich zum Beispiel verschiedene Geschäftsprozesse oder Kundensysteme über einen einzigen Switch betreiben und trotzdem mit völlig getrennten Zugriffen versehen. Damit können Unternehmen neue Prozesse oder Kundenbereiche sehr flexibel und ohne großen Aufwand ergänzen. Außerdem lassen sich Fehler mit dieser intelligenten Technologie schnell bereinigen und die Hardware noch besser ausnutzen. Damit steht mittelständischen Unternehmen auch mit wenig Aufwand eine professionelle Speicherlösung zur Verfügung.
*Autor Eric Wenig ist Direktor Partner und Allianzen bei Cisco Deutschland