Ingram Micro muss schmerzliche Kosteneinsparungen vornehmen: Neben Kürzungen bei Sachkosten müssen auch Stellen abgebaut werden. Der Broadliner hat nun 30 Mitarbeitern Aufhebungsverträge angeboten. Bereits in den letzten Tagen hatten sich Gerüchte verdichtet, dass bei Ingram Entlassungen im zweistelligen Bereich anstehen, bisher wollte sich der Distributor aber nicht auf eine entsprechende Anfrage von ChannelPartner äußern.
Nun muss Marcus Adä gleich zum Beginn seiner Amtszeit als Vorsitzender der Geschäftsführung eine unangenehme Aufgabe übernehmen: "Sich von Mitarbeitern zu trennen, ist schmerzlich. Aber der Rückgang im PC-Markt ist massiv und geht auch an uns als Großhändler nicht spurlos vorüber", erklärt der Ingram-Chef.
Schweres Marktumfeld
Laut Ingram muss man operativ dem schwierigen Marktumfeld Tribut zollen. So sei der PC-Markt seit nunmehr drei Quartalen deutlich zweistellig rückläufig. Branchenkenner vermuten, dass auch das weggefallene Apple-Geschäft Löcher in die Ingram-Bilanz gerissen hat.
Die Geschäftsführung hat nun mit der Mitarbeitervertretung intensive Gespräche geführt, damit die Trennung von Mitarbeitern möglichst sozialverträglich gestaltet wird.
Bereits im August hatte Ingram sich im Zuge interner Umstrukturierungen von Mitarbeitern der Führungsebene getrennt. So mussten Christoph Dassau, Director Professional Audio Video Group, und SMB-Chef Christian Schneider gehen. Marcus Adä will diese Umstrukturierungen nun weiter vorantreiben. Kernstück ist dabei die Aufstellung in die beiden Geschäftsbereiche Volume und Value/Verticals. "Wir bleiben hier konsequent am Ball. Unser Lösungsgeschäft zeigt durchweg zweistellige Wachstumsraten, die Entwicklung ist sehr erfreulich", betont Adä. Zudem setzt der Ingram-Chef Hoffnungen auf den erst diese Woche bekannt gegebenen Einstieg in das Thema Energieeffizienz und dem Aufbau der Business Unit NewEnergy. Dies sei "ein weiterer strategischer Baustein" beim Ausbau des Value-Geschäfts, meint Adä. (awe)
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