Der Onlinestore Atelco.de sowie die Schwester-Shops Anobo.de, Hardwareversand.de und AV-Electronix sind bei Onlineshoppern beliebt und sorgten bei der Atelco Computer AG auch im Geschäftsjahr 2011/12 wieder für klingelnde Kassen. Doch das in Möhnesee beheimatete Unternehmen betreibt auch bundesweit 23 Filialen und bekam so im vergangenen Jahr die rückläufige Entwicklung im stationären IT-Handel zu spüren. Die Folge: Nachdem Atelco noch im Vorjahr einen Anstieg der Konzernumsätze um 4,5 Prozent auf 140,3 Millionen Euro verbuchte, kam es im zurückliegenden Geschäftsjahr zu einem Umsatzrückgang um 7,6 Prozent auf 129,6 Millionen Euro. Auch ergebnisseitig machte sich der rückläufige Trend bemerkbar: Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des Atelco Konzerns ging von -0,4 Millionen Euro im Jahr 2010/2011 auf -0,6 Millionen Euro im Jahr 2011/2012 zurück.
Von den 27 stationären Filialen, die Atelco noch vor zwei Jahren betrieb, sind ohnehin nur noch 23 Standorte übrig. Der Schwerpunkt des IT-Händlers liegt dabei in seinem Stammland Nordrhein-Westfalen, doch ist Atelco unter anderem auch in Frankfurt, Hamburg und Berlin mit eigenen Läden vertreten. Zu den Atelco-Filialen zählen sowohl Fachgeschäfte mit einer Fläche unter 200 qm, wie auch Märkte mit bis zu 1.000 qm. Das Unternehmen setzt dabei traditionell auf Sortimentsschwerpunkte in den Bereichen PC-Hardware, Komponenten sowie Klein- und Haushaltsgeräte, wo es in den vergangenen Jahren zu besonders starkem Preiswettbewerb und damit auch sinkenden Margen gekommen war.
In ihrem Geschäftsbericht erklärt die Atelco AG, bereits Maßnahmen zur Kostenoptimierung sowie zur Stabilisierung der Verkaufsmarge ergriffen zu haben. Für das am 31. März 2013 endende Geschäftsjahr 2012/13 sowie das folgende Jahr erwarte das Unternehmen daher „mindestens ausgeglichene Ergebnisse“. Dabei plant Atelco den strategischen Spagat: Einerseits setzt der Elektronikhändler weiterhin auf die Verzahnung des Atelco-Onlineshops mit seinen stationären Filialen und will dabei auch das Spektrum der angebotenen Vor-Ort-Services weiter entwickeln. Zum anderen soll das Versandgeschäft, in dem sich Atelco vor allem im Niedrigpreissegment konsequent als Preisführer positioniert, weiter ausgebaut werden und neue Marktbereiche erschlossen werden.
Atelco versucht damit im Kleinen, was bereits den Großen mehr (ProMarkt) oder weniger (Media-Saturn) Probleme macht. Der Erfolg dieser Strategie bleibt daher abzuwarten. (mh)