Serverbasierte Texterfassung

Spracherkennung im Home Office

03.08.2020 von Armin Weiler
Die sprachbasierte Eingabe von Texten erleichtert vielen Menschen die Arbeit, wenn sie größere Diktate verschriftlichen wollen. Dies geht auch am heimischen Schreitbisch, doch es gibt einige Punkte zu beachten.
Wer es gewohnt ist, Texte per Spracherkennung zu erfassen, will darauf auch im Home Office nicht verzichten.
Foto: Nuance

Die Spracherkennung hat in den letzten Jahren immense Fortschritte gemacht. In vielen Branchen wie dem Rechtswesen, Finanzen, Versicherungen, im Gesundheitswesen aber auch in Behörden gehört die sprachbasierte Erfassung von Texten zum Arbeitsalltag. "Das Diktieren von Texten und die sprachbasierte Steuerung von Anwendungen ist mindestens dreimal schneller als das Tippen beziehungsweise die Bedienung mit der Maus", erläutert Bernd Stünkel, Head of Sales beim Spracherkennungsspezialisten Nuance, die Vorteile.

Da jetzt viele Mitarbeiter durch die Corona-Pandemie im Home Office arbeiten, wollen sie auch dort auf die Spracheingabe nicht verzichten. Dabei gibt es aber einige Hindernisse. Nicht immer ist die passende Software oder eine gültige Lizenz auch Zuhause verfügbar.

Davor Kantuser (Nuance) und Andreas Platt vom Partnerunternehmen egs eklärten auf dem 13. c.m.c.-Kongress den Interessenten die Spracherkennungs-Cloud.
Foto: Tschepe/IDG

Es fehlt auch an der notwendigen Hardware, vom Diktiergerät über einen leistungsstraken Rechner bis zu den sicheren und datenschutzkonformen Speichermöglichkeiten. "Mitarbeiter greifen im Home Office auch gerne auf Software und Apps zurück, die sie aus dem privaten Umfeld kennen. Dies ist vor allem aus Sicht des Datenschutzes bedenklich", warnt Nuance-Marketing-Spezialistin Sandra Nötzel. Wenn Adressbücher mit Kunden- und Partnerkontakten auf die Server von Chat-Applikationen wie WhatsApp hochgeladen werden oder Mitarbeiter Sprachassistenten wie Siri und Alexa einsetzen, um Geschäftsbriefe und Berichte zu verfassen, kann es beispielsweise schnell zu Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) kommen.

Spracheingabe mit Standardgeräten

Mit einer serverbasierte Spracherkennung lassen sich viele der geschilderten Probleme lösen. Allerdings muss dabei auch der verwendete PC und die Verbindung zum Firmennetzwerk sicher sein. Deswegen sollte immer eine VPN-Verbindung eingerichtet sein. Besonders wichtig ist dies, wenn die Anwender im Home Office nicht vom Arbeitgeber administrierte, sondern private Geräte nutzen.

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Da die intelligente Sprachverarbeitung auf dem Server geschieht, sind die Anforderungen an die Rechenleistung der verwendeten Hardware und an die Bandbreite der Datenverbindung überschaubar. Oft können Standardgeräte wie Smartphones, Tablets oder Notebooks zur Spracherfassung verwendet werden.

Bei der serverbasierten Spracherkennungslösungen können häufig handelsübliche Standardgeräte wie Smartphones zur Spracheingabe genutzt werden.
Foto: Nuance

Bei bei der Auswahl der passenden Lösung sollte auch darauf geachtet werden, dass sie einfach zu implementieren ist und dass der Trainingsaufwand der Software gering ist. Damit alle wesentlichen Anforderungen erfüllt werden, hat Nuance eine Checkliste erstellt. Reseller können so mit ihren Kunden Punkt für Punkt durcharbeiten, ob die gewählte Spracherkennungslösung den Ansprüchen genügt. Folgende Fragen sollten dem Anbieter gestellt werden: