Der US-Speicherspezialist EMC hat angekündigt, künftig Produktlinien für den Endkonsumentenmarkt anbieten zu wollen. Wie David Goulden, CFO des Unternehmens, gegenüber US-Medien bekannt gab, plant der Konzern, vorerst zumindest ein Consumer-Storage-Produkt auf den Markt zu bringen. Bei dem Gerät soll es sich um eine NAS-Box mit dem Namen "Lifeline" handeln. Das Gerät verfüge über Backup-, Recovery- sowie Datenmanagement-Funktionen. Mitgeliefert soll zudem das Retrospect-Backup-Paket werden, das den Einsatz der Box als Backup-Medium für andere Geräte innerhalb eines Heimnetzwerkes erlaubt. Vertrieben werden die Produkte nicht direkt von EMC, sondern über Partner Intel.
"Der Trend geht klar in diese Richtung, auch wenn es derzeit noch keine konkreten Termine für eine Markteinführung der Consumerprodukte gibt", meint Christoph Lohrey, Sprecher EMC Österreich. EMC habe zuletzt im mittleren Geschäftssegment stark zulegen können. Die High-End-Lösungen von EMC seien zunehmend auch in diesem Bereich gefragt, so Lohrey. Allein in den USA gibt es laut Branchenanalysten einen potenziellen Markt von 35 Mio. SOHOs (Small Office, Home Office) bzw. 75 Mio. Endkonsumenten. Lifeline soll hier das erste Produkt einer ganzen Familie von Consumer-Geräten werden, verriet Goulden.
Die Bestrebungen, den Endkonsumentenmarkt mit zu bedienen, verdeutlicht zudem die Akquisition von Berkeley Data Systems im Oktober. Im Gegensatz zu den EMC-eigenen Systemen, die sich ausschließlich an Unternehmenskunden richten, ist deren System Mozy ein Online-Backup-Dienst für Privatkunden. Der Dienst zählt 400.000 User. Die Software fertigt Backups von Desktops, Laptops sowie von kleinen Servern. Dabei sei das System auch vollständig unternehmenstauglich. "Ist Mozy ein System für PCs? Absolut, aber es macht keinen Unterschied, ob der Rechner in einem Fortune-500-Unternehmen oder daheim steht", sagt Mark Lewis, President der Content-Management-Sparte bei EMC, gegenüber dem US-Portal Xconomy. (pte)