Die sozialen Medien sind bisher alles andere als ein gutes Jagdrevier für Online-Händler auf Kundenfang. Von den Communitys haben sie trotz Empfehlungsfunktionen nur wenig profitieren können. Der Grund: Die User lassen sich aus den Netzwerken kaum auf die eigenen Internet-Plattformen der Anbieter locken, um dort zu zahlenden Kunden zu werden. Bei der Produktsuche und Empfehlungen für den Web-Einkauf sind die Social Networks im Vergleich zu anderen Online-Werkzeugen beinahe unbedeutend. Trotzdem können sie den Shop-Betreibern nützen. Sie liefern die notwendigen Inhalte für ein "Shoppingtainment"-Angebot an die User.
Kunden gewinnen
Die Verknüpfung sozialer Medien mit dem Geschäft im E-Commerce ist zweifelsfrei eine Herausforderung, der sich insbesondere kleine Shop-Betreiber nur schwer vollumfänglich stellen können. Statt jedoch bloß zu versuchen, Präsenz in den Netzwerken zu zeigen, empfehlen Experten, das Potenzial und die Angebotsfülle aus den Communitys in gegensätzlicher Herangehensweise für eigene Zwecke zu nutzen. Die Inhalte, die User im Social Web massenhaft teilen, liefern den Web-Shops das nötige Material, um sich als Unterhaltungsportal interessanter zu machen und für die eigene Zielgruppe besser zu positionieren.
Nur sehr wenige Online-Händler haben bisher das Potenzial der sozialen Medien erkannt, ihre Web-Stores zu bereichern, meint Charlotte Woods, Analystin beim Marktforscher Verdict. Dabei steigen anhand der Inhalte aber nicht nur Traffic und Nutzungsdauer durch die User. Darüber hinaus können die Shop-Betreiber ihren Kunden auf einer persönlicheren Ebene begegnen als bisher und das Markenbewusstsein stärken. Dafür bieten sich beispielsweise Videos, aber auch Texte und der Dialog mit dem User an. Den Experten zufolge sollten die Anbieter das Potenzial nicht unterschätzen, Handelskanäle zu schaffen, die in erster Linie der Unterhaltung gewidmet sind. (pte/rw)