In der Umfrage, die vom 13. April bis 15. Juni 2015 stattfand, ging es auch um die Einschätzung zu Trendthemen und Budgetentwicklungen bei den Kunden. Im ersten Teil der Auswertung stellen wir Ihnen die aktuellen Sorgen der Systemhäuser und Lösungsansätze vor.
Mit der Qualität und Motivation der Mitarbeiter steht und fällt das Geschäft vieler Systemhäuser. Das ist neben der guten Konjunktur der Hauptgrund für die permanente Suche nach neuem Personal. Gut drei Viertel der Anbieter (77 Prozent) wollen in diesem Jahr weitere Mitarbeiter einstellen. Das ist ein ähnlich hoher Wert wie im vergangenen Jahr.
Ähnlich hoch wie 2014 sind allerdings auch die Bedenken, ob es gelingen wird, für die offenen Stellen genug qualifizierte Bewerber zu finden. Die Zielrichtung ist mehr als klar. Der Personalzuwachs soll zu nahezu 100 Prozent durch Neueinstellungen erfolgen.
Wie plant Ihr Unternehmen im Jahr 2015 im Bereich Personal?
77 %: Belegschaft wird wachsen
22 %: keine quantitativen Veränderungen
1 %: Belegschaft wird schrumpfen
Quelle: ChannelPartner/IDC
Wie auch in den vergangenen Jahren gilt es für die Systemhäuser, zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Neben dem Fachkräftemangels (65 Prozent) – die deutlich dominierende Hürde – treiben die Systemhäuser noch andere Sorgen um.
Wettbewerbsdruck steigt
Zum einen verspüren die Unternehmen (34 Prozent) einen zunehmenden Wettbewerbsdruck. Die Konkurrenz kommt dabei nicht nur aus der Branche selbst. Das Direktgeschäft der Hersteller (29 Prozent) in angestammten Segmenten macht ihnen ebenso zu schaffen wie die Abwanderung von Kunden zu Cloud-Angeboten, die die Hersteller ebenfalls direkt vermarkten (22 Prozent).
Was bereitet Ihrem Unternehmen derzeit die größten Sorgen?
65 %: Fachkräftemangel
34 %: zunehmender Wettbewerbsdruck
29 %: Direktgeschäft der Hersteller
28 %: schlechte Marge / schlechte Ertragslage / hohe Kosten
25 %: Umbau unseres Geschäftsmodells in Richtung Cloud
22 %: Abwanderung von Kunden zu Cloud-Angeboten, die die Hersteller direkt vermarkten
13 %: fehlendes Projektgeschäft
10 %: Auftragslage / Investitionsklima
8 %: Liquidität / Finanzierung
6 %: andere Problemfelder
Quelle: ChannelPartner/IDC, Mehrfachnennungen möglich
Daraus resultiert fehlendes Projektgeschäft und eine schlechte Auftragslage. Einige Systemhäuser verspüren einen immer größeren Druck auf die angestammten Geschäftsfelder. Sie leiden unter Preisdumping und Preisverfall und der zunehmende Komplexität der Lösungen bei den Kunden, den schnelleren Innovationszyklen bei Technologien und in den sich wandelnden Geschäftsmodellen der Kunden.
Neben Managed Services - einer Art Heilversprechen für mehr Umsatz – werden immer mehr Systemhäuser ihr Geschäftsmodell in Richtung Cloud Computing umbauen. Das Potenzial in diesem Segment ist in der Tat sehr groß. Aber auch hier gilt wie in anderen Geschäftsfeldern: Wer sich frühzeitig im Markt positioniert hat und wer attraktive Angebote hat, wird erfolgreich sein.
Unter den genannten Prämissen ist auch der eklatante Fachkräftemangel zu verstehen. Es geht nicht allein um fehlende qualifizierte Bewerber. Die Herausforderung besteht vielmehr darin, für aktuelle und künftige Geschäftsziele die Lösungsangebote und das Personal in Übereinstimmung zu bringen. (rb)