Auch wenn viele Menschen sich smarten Kühlschränken oder anderen digitalen Assistenten noch strikt verweigern, soll es doch in nur zwei Jahren in Deutschland mehr Consumer-Geräte im Internet der Dinge geben als Einwohner. Zu dieser Prognose ist die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte im Auftrag des Bitkom im vergangenen Jahr gekommen.
Der Antivirusanbieter Sophos weist jedoch darauf hin, dass "man sich darüber im Klaren sein sollte, dass hier Nutzerdaten gesammelt werden". Auf den ersten Blick erscheine beispielsweise eine Einkaufshistorie harmlos, wie sie durch einen intelligenten Kühlschrank erstellt werden kann. "Doch die großen Datenmengen werden gespeichert, an den Hersteller gesendet, ausgewertet und können mit vielerlei anderen gespeicherten Informationen zu individuellen Profilen verknüpft werden", warnt das Unternehmen.
Der smarte Kühlschrank als Spion im eigenen Netz
Sophos empfiehlt "Lösungen zu entwickeln, die dem Kühlschrank verbieten, Daten an den Hersteller zu senden - sofern man das möchte". Das sei aber nur eine Seite der Misere. "Weitaus kritischer ist zu sehen, dass der Kühlschrank als ein reguläres WLAN-Gerät ins häusliche Netzwerk eingebunden und damit potenziellen Angriffen durch Hacker ausgesetzt ist." Hier stelle sich die Frage, wie der Anwender die offene Türe ins Internet schließen könne.
"Smarte Geräte sind faszinierend und ich denke, dass diese sehr rasch Einzug in unser tägliches Leben halten werden", erläutert Michael Veit, Sicherheitsexperte bei Sophos in Wiesbaden. Der Schutz von privaten Daten werde für Konsumenten jedoch immer schwieriger. "Im Grunde entwickelt sich der zunehmend smarte Privathaushalt - aus IT-Security-Sicht - in Richtung einer komplexen Infrastruktur, ähnlich einem kleinen Unternehmen", so der Sophos-Mitarbeiter. Er empfiehlt den Einsatz klassischer Systeme zum Schutz der Endpoints in Verbindung mit einer Firewall-Lösung, wie sie ursprünglich für kleine Unternehmen entwickelt worden seien.