Kantiges Design mit guter Leistung

Sony Xperia 5 V im Test

19.12.2023 von Mattias Inghe und Denise Bergert
Sonys schnelles, schlankes Mobiltelefon hat einige willkommene Aktualisierungen erhalten, allerdings gibt es auch einige schwer verständliche Designänderungen.
Foto: Mattias Inghe

Auf einen Blick

Pro

  • Hohe Grundleistung

  • Brillante Farben auf dem Bildschirm

  • Zwei gute Kameras

  • Gute Akkulaufzeit

Kontra

  • Nur zwei Kameras

  • Display bei Sonneneinstrahlung zu dunkel

  • Liegt nicht gut in der Hand

  • Wird heiß und verliert schnell an Leistung

Fazit

Ein klarer Designfehler in der Verarbeitung drückt die Punktzahl. In Sachen Leistung sollten Sie nicht zu viel erwarten, auch wenn das Smartphone gute Testergebnisse liefert. Das Xperia 5 V ist zweifelsohne ein Qualitätshandy mit einer guten Kamera und großartigen Medienfunktionen, aber es hätte von einem niedrigeren Preis profitiert.

Bei der Herstellung eines guten Mobiltelefons spielen viele Faktoren eine Rolle. Die richtigen Komponenten, die richtige Leistung und die richtigen Funktionen, ein Bildschirm mit lebendigen Farben, gutem Kontrast und hoher Helligkeit, eine Kamera, die in vielen Situationen zuverlässige Bilder liefert, ein gutes Mobilfunksignal und guter WLAN-Empfang sowie gut durchdachte Apps und Schnittstellen.

Einer der wichtigsten Punkte ist das physische Design des Mobiltelefons, ein Gerät, das man täglich mehrere Stunden in der Hand hält. Deshalb muss es gut angepasst und gestaltet sein. Das ist beim Sony Xperia 5 V nicht der Fall. Obwohl es die kompakten, länglichen Abmessungen beibehält, für die die Xperia 5-Handys von Sony bekannt sind, ist es eines der unergonomischsten Handys, die ich seit langem ausprobiert habe.

Die Xperias lagen noch nie sonderlich gut in der Hand, mit flachen Oberflächen und geraden Kanten am Rahmen, aber was sich die Designer von Sony hier gedacht haben, ist ein Rätsel. Sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite gibt es doppelte scharfe Kanten, wo der Rahmen in eine völlig flache Glasoberfläche mit einer klaren Naht übergeht.

Das scheuert an den Fingern und an der Handfläche, wenn ich es mal fester anfassen muss, und es stört, wenn ich von den Rändern aus Wischgesten auf dem Bildschirm mache. Beim Xperia 1 V funktionierten ähnliche Ränder besser, da es eher für die beidhändige Nutzung konzipiert war und gerippte Seiten für einen festen Griff hatte.

Sehr gute Leistung mit Einschränkungen

Mit dem Snapdragon 8 gen 2 als Systemschaltung kann man sich kaum über die Leistung beschweren, von Spielen bis hin zu leistungshungrigen Apps und Multitasking läuft alles reibungslos. Für kurzfristige Aufgaben mit hoher Intensität ist es eines der schnellsten Handys, die ich je gesehen habe. Es scheint, dass die sofortige Wärmeableitung der Prozessorkerne besonders effektiv ist.

Das kantige Design liegt nicht gut in der Hand.
Foto: Mattias Inghe

Leider bedeutet das auch, dass das gesamte Mobiltelefon unangenehm heiß wird, wenn die hohe Prozessor- und Grafiklast länger als fünf Minuten anhält. Dann kann es auch zu erheblichem Throttling kommen, bei einem Stresstest der Grafik verliert es in 20 Minuten fast 40 Prozent Leistung.

Das in Deutschland verkaufte Modell verfügt über 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte internen Speicher. Das ist ein bisschen wenig für ein Mobiltelefon, das 979 Euro kostet. Per Micro-SD-Kartensteckplatz lässt sich der Speicher jedoch auch erweitern. Sie haben außerdem Platz für eine physische Nano-SIM-Karte und das Telefon unterstützt eSIM.

Das Xperia 5 V bietet 5G und Wi-Fi 6E. Nach ein paar Tagen Nutzung kann ich keine Probleme mit dem Empfang feststellen. Sony gibt nicht an, ob es in Zukunft mit einem System-Update Unterstützung für Wi-Fi 7 geben wird, also rechnen Sie nicht damit.

Klassische Xperia-Merkmale

Sie können aus drei Farben für das Smartphone wählen: mattes Schwarz, helles Grau und ein gedämpftes Graublau. Zum Aussehen gibt es nicht viel zu sagen, es ist ziemlich anonym, und keine der Farben sticht hervor. Auf der Rückseite ist ein Sony-Logo in die Glasoberfläche geätzt, und in der oberen linken Ecke ragt ein relativ kleines Kameragehäuse mit zwei Linsen einen Millimeter heraus.

Rundherum finden sich einige typische Sony-Details. Auf der Oberseite befindet sich eine 5,3-mm-Klinkenbuchse für analoge Kopfhörer. An der Unterseite ist der der SIM-Kartenslot, der ohne Pin herausgezogen werden kann, versteckt. An einer der Längsseiten verbaut Sony kleine Lautstärketasten, einen kombinierten Power-Button und Fingerabdrucksensor sowie einen separaten Auslöser für die Kamera.

Die klassische Kamerataste ist ein willkommenes Feature. Bitte niemals ändern, Sony.
Foto: Mattias Inghe

Auch die Vorderseite ist typisch Sony. Der ungewöhnlich breite 21:9-Bildschirm hat weder sanft abgerundete Ecken noch Selfie-Kamera-Löcher, die separate Selfie-Kamera oben und die nach vorne gerichteten Stereo-Lautsprecher an den beiden kurzen Seiten machen das Handy noch länglicher. So lässt es sich gut mit einer Hand bedienen.

Intelligente Schnittstelle, wenige Updates

Die Software von Sony ist die gleiche wie bei anderen Xperia-Handys in diesem Jahr, eine eigene Oberfläche mit einigen zusätzlichen Navigationsfunktionen, wie z. B. einem intelligenten und einfach zu bedienenden Multitasking-System mit geteiltem Bildschirm oder schwebendem Fenster. Letzteres funktioniert jedoch besser auf dem Xperia 1 V, wo man eine größere Bildschirmfläche hat.

Sony peppt die Bedienoberfläche mit mehreren eigenen Apps und Diensten auf. Eine davon heißt Bravia Core und bietet Zugang zu ausgewählten Filmen aus dem Sony Pictures-Katalog, eine andere ist Music Pro, ein Mehrspur-Audiorecorder, der mit einer kostenpflichtigen KI und cloudbasierten Mixing- und Mastering-Services verbunden ist. Nicht ganz so großzügig ist Sony bei den Android-Updates. Nur zwei Jahre lang sind System- und drei Jahre lang Sicherheitsupdates garantiert.

Gute Benutzeroberfläche und Apps eignen sich auch für Multitasking. Aber wann wird Sony mit dem Rest der Branche gleichziehen und einen besseren Update-Support anbieten?
Foto: Mattias Inghe

Die Bildqualität auf dem Display ist vielleicht die größte Stärke des Xperia 5 V. Hier gibt es die gleiche hohe Farbqualität wie beim Xperia 1 V, d.h. eine Palette, die über dci-p3 hinausgeht und auf BT.2020-Niveau liegt, einem Standard mit noch größerem Farbumfang, auch bekannt als Rec.2020. Und das mit einer sehr hohen Farbgenauigkeit, sowohl im Standard-Modus (der DCI-P3 entspricht), als auch im Creator-Modus, der BT.2020, 10-Bit-Farbtiefe und HDR-optimiertes Video bietet.

Mit der richtigen Bildquelle wird daraus ein beeindruckendes Filmerlebnis. Oder zumindest so beeindruckend, wie es auf dem kleinen Bildschirm eben sein kann.

Die Helligkeit des Bildschirms ist gleichzeitig hoch und niedrig. Die Grundhelligkeit, die Sie manuell einstellen können, beträgt fast 800 cd/m2, was ungewöhnlich hoch ist. Das ist für den Innen- und Außengebrauch meist ausreichend. Im Automatikmodus fehlt allerdings die echte Extra-Intensität, die viele Konkurrenten inzwischen haben. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist es also immer noch ein nicht ganz so gutes Erlebnis.

Ausgezeichnete Kamera mit fehlendem Zoom

In letzter Zeit geht der Trend dahin, dass sich Handyhersteller die Lorbeeren für ihre Kameras durch die Zusammenarbeit mit bekannten Kameraherstellern "leihen". Sony muss das nicht, da es seine Handykameras auf seine eigenen Exmor-Sensoren stützt und Funktionen aus seiner Alpha-Systemkamera-Plattform importiert. Allerdings verwendet Sony in seinen Mobiltelefonen Zeiss-Optiken, so steht es im Kleingedruckten unter dem Hauptsensor.

Das Xperia 5 V hat das gleiche Kamera-Upgrade erhalten wie das Xperia 1 V, mit einem neuen Exmor RS-Sensor in der Hauptkamera mit 48 Megapixeln anstelle der vorherigen 12. Der Unterschied ist, dass es sich hier nur um eine Weitwinkelkamera handelt und man nicht den optischen Zoom des Topmodells erhält.

Dadurch ist die Kamera des Xperia 5 V etwas eingeschränkter in der Anwendung. Wer keinen Zoom benötigt, bekommt eine sehr gute Smartphone-Kamera. Das 5 V bietet einen großen Dynamikumfang, eine angenehm natürliche Farbwiedergabe, den schnellsten und präzisesten Autofokus in einem Smartphone und gute Low-Light-Aufnahmefähigkeiten. Farbbalance und Dynamik bleiben bei minimalem Rauschen erhalten.

Wenn ich mit einer Weitwinkel-Linse fotografiere, muss ich nicht umdenken. Farbe, Licht und Dynamik funktionieren auf die gleiche Weise, auch wenn die Aufnahmen am Abend etwas verrauschen und die Details nicht so scharf sind. Die Benutzeroberfläche, die überzeugend eine Sony Alpha Systemkamera imitiert, gaukelt mir immer noch einen optischen Zoom vor und lässt mich im manuellen Modus zwischen drei Festbrennweiten oder stufenlosem Zoom mit einem sanften Schieberegler wechseln.

Das Xperia 5 V verfügt über eine Kopfhörerbuchse und zwei Kameras an der Rückseite.
Foto: Mattias Inghe

Ausgezeichnete Kamera mit fehlendem Zoom

In letzter Zeit geht der Trend dahin, dass sich Handyhersteller die Lorbeeren für ihre Kameras durch die Zusammenarbeit mit bekannten Kameraherstellern "leihen". Sony muss das nicht, da es seine Handykameras auf seine eigenen Exmor-Sensoren stützt und Funktionen aus seiner Alpha-Systemkamera-Plattform importiert. Allerdings verwendet Sony in seinen Mobiltelefonen Zeiss-Optiken, so steht es im Kleingedruckten unter dem Hauptsensor.

Das Xperia 5 V hat das gleiche Kamera-Upgrade erhalten wie das Xperia 1 V, mit einem neuen Exmor RS-Sensor in der Hauptkamera mit 48 Megapixeln anstelle der vorherigen 12. Der Unterschied ist, dass es sich hier nur um eine Weitwinkelkamera handelt und man nicht den optischen Zoom des Topmodells erhält.

Dadurch ist die Kamera des Xperia 5 V etwas eingeschränkter in der Anwendung. Wer keinen Zoom benötigt, bekommt eine sehr gute Smartphone-Kamera. Das 5 V bietet einen großen Dynamikumfang, eine angenehm natürliche Farbwiedergabe, den schnellsten und präzisesten Autofokus in einem Smartphone und gute Low-Light-Aufnahmefähigkeiten. Farbbalance und Dynamik bleiben bei minimalem Rauschen erhalten.

Wenn ich mit einer Weitwinkel-Linse fotografiere, muss ich nicht umdenken. Farbe, Licht und Dynamik funktionieren auf die gleiche Weise, auch wenn die Aufnahmen am Abend etwas verrauschen und die Details nicht so scharf sind. Die Benutzeroberfläche, die überzeugend eine Sony Alpha Systemkamera imitiert, gaukelt mir immer noch einen optischen Zoom vor und lässt mich im manuellen Modus zwischen drei Festbrennweiten oder stufenlosem Zoom mit einem sanften Schieberegler wechseln.

Viel Systemkamera-Flair in der Kamera-App.
Foto: Mattias Inghe

Drei Apps zum Filmen

Sony möchte auch, dass Sie mit Ihrem Xperia gerne und viel filmen. Zusätzlich zu den Videos in der Kamera-App gibt es zwei separate Apps für Videoaufnahmen. Video Pro bietet Ihnen einige zusätzliche Tools wie weiches Zoomen, Objektverfolgung, mehr ISO-Kontrolle und sogar Live-Streaming-Funktionen.

Cinema Pro ahmt eine echte Profikamera nach, z. B. mit Farbkorrekturfiltern, detaillierter fps-Steuerung und vollständiger manueller Steuerung des Auslösers. Für ein Mobiltelefon wirkt das alles etwas übertrieben, und ich hätte mir gewünscht, dass Video Pro stattdessen als Modus in die Foto-App integriert worden wäre.

Mit dem gleichen 5.000-mAh-Akku wie beim Xperia 1 V, aber mit einer kleineren Bildschirmfläche und einer geringeren Pixelanzahl, sollte die Akkulaufzeit verkürzt werden. Ein besserer 120-Hz-Modus im Display, der dynamisch herunterfährt, wenn die hohe Frequenz nicht benötigt wird, ist ebenfalls ein Pluspunkt.

Und ja, das ist ein Schritt nach vorn von der nur akzeptablen Akkulaufzeit des Xperia 1 V. Außerdem gibt es eine USB-Ladeleistung von 30 Watt und Unterstützung für kabelloses Laden mit nicht spezifizierter Leistung.

Weder kabellose noch kabelgebundene Ladegeräte sind im Lieferumfang enthalten, also muss man eines mit der richtigen Leistung und dem richtigen Ladestandard finden. Glücklicherweise hatte ich ein solches zur Verfügung, und damit kann ich den Akku in einer halben Stunde fast zur Hälfte aufladen. Die volle Ladung dauert dann noch einmal 50 Minuten. Akzeptabel, aber nicht auf Augenhöhe mit vielen anderen Top-Handys, die viel schneller laden.

Man hat jedoch nicht die Möglichkeit, es schnell für fünf Minuten anzuschließen, bevor man zum Bus rennt, und dann genug Energie für ein paar Stunden unterwegs zu haben.

Eine von drei (!) Apps, mit denen man filmen kann.
Foto: Mattias Inghe

Preis & Verfügbarkeit

Das Xperia 5 V ist im Online-Shop von Sony zum Preis von 979 Euro erhältlich. Geringfügig günstiger geht es bei Online-Händler Amazon. Dort ist das Smartphone aktuell für 968 Euro zu haben.

Spezifikationen

Produktname: Xperia 5 V XQ-DE54
Getestet: Oktober 2023
Hersteller: Sony
System: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2
Prozessor: 1. Cortex-X3 3,2 GHz, 2. Cortex-A715 2,8 GHz, 2. Cortex-A710 2,8 GHz, 3. Cortex-A510 2 GHz
Grafik: Adreno 720
Speicher: 8 GB
Speicher: 128 GB
Display: 6,1 Zoll AMOLED, 1080×2520 Pixel, 120 Hz
Kameras: 48 Megapixel + 12 Megapixel Weitwinkel mit LED hinten, 12 Megapixel vorne
Kommunikation: 2G, 3G, 4G, 5G, Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3, GPS, Galileo, NFC
Anschlüsse: USB 3 Gen 2 Typ C, 3,5 mm Kopfhörer-Anschluss
Betriebssystem: Android 13 mit Xperia UX, 4 Jahre Updates
Sonstiges: Dual SIM, seitlicher Fingerabdrucksensor, wasserdicht (IP65/IP68)
Akku: 5.000 mAh, 22 Std. Video-Streaming (max. Helligkeit, 60 Hz), 14 Std. 72 Min. gemischte Nutzung (Pcmark Work 3.0, 200 cd/m2 Helligkeit), ca. 38 Stunden Telefonieren (4G)
Akkuladung: 30 W USB (pd3.0, pps), 0-26% in 15 min, 0-47% in 30 min, kabelloses Laden (qi), Ladegerät nicht enthalten
Größe: 15,4 x 6,8 x 0,86 cm
Gewicht: 182 Gramm
Empfohlener Preis: 979 Euro
Aktueller Preis: 968 Euro bei Amazon

Leistung

Antutu Benchmark 10: 1 358 265 Punkte
Geekbench 6, Multi-Core: 5 347 Punkte
Geekbench 6, Single-Core: 2 018 Punkte
Geekbench 6, Compute (gpu): 8644 Punkte
GFX Bench Aztec OpenGL High: 81 fps
GFX Bench Vulkan High: 87 fps
GFX Bench Car Chase: 120 fps
GFX Bench Manhattan: 120 fps
3dmark Wild Life Extreme: 3.666 Punkte
Speicher, Lesen: 1.579,3 MB/s
Speicher, Schreiben: 1.098 MB/s

(PC-Welt)