Sonicwall: Die Palette wächst

22.06.2007
Schritt für Schritt hat Sonicwall das Portfolio erweitert. Spätestens nach dem Aventail-Kauf merkt nun auch der Channel: Es ist dem Hersteller ernst mit der höheren Liga.
Das Portfolio wächst: Sonicwall-Präsident Matt Medeiros (links) und Deutschland-Chef Sven Janssen.

Vor zweieinhalb Jahren wäre es für Sonicwall-Präsident Matt Madeiros noch undenkbar gewesen, was seinem Unternehmen vergangene Woche gelang: Der Sicherheitsspezialist versammelte auf seinem jährlichen Partnertreffen für den DACH-Raum, das diesmal in einem Frankfurter Kongresshotel stattfand, erstmals über 200 Fachhändler und Systemhausmitarbeiter.

Madeiros, der eigens aus Kalifornien angereist kam, hatte eine Menge zu tun: Gemeinsam mit Deutschland-Chef Sven Janssen galt es aktuelle Wachstumszahlen, Portfolio- und Strategieveränderungen vorzustellen, wobei es in allen drei Themenbereichen eine Menge zu berichten gab.

60 Prozent Umsatzwachstum in Deutschland

So erfuhren die angereisten Fachhändler, dass der Sicherheitsspezialist im vergangenen Jahr seinen weltweiten Umsatz um 30 Prozent, den deutschlandweiten gar um 60 Prozent erhöhen konnte. Damit liegt der geschätzte Gesamtertrag von Sonicwall derzeit bei zirka 250 Millionen Dollar pro Jahr bei einer weltweiten Mitarbeiterzahl von über 500 Personen - nicht wenig für ein Unternehmen, dass sein Geld einst mit dem bloßem Verkauf von Gateway-Firewalls verdiente.

Diese Zeiten sind vorbei: Bereits in den vergangenen Jahren hatte der Hersteller vor allem durch Zukäufe sein Portfolio Schritt für Schritt erweitert: Dank den Lösungen gekauften E-Mail-Security-Spezialisten Mailfrontier liefert Sonicwall mittlerweile eine Reihe von E-Mail-Filter-Appliances aus, auch Storage-Produkte und High-End-Lösungen finden sich im Portfolio des Sicherheitsspezialisten. Der neueste Clou gelang dem Unternehmen Mitte Juni 2007, als man die Übernahme von Aventail verkündigen konnte:

Aventail gilt als Spezialist für SSL-VPN-Verbindungen, ein Lösungsbereich, den Sonicwall eigentlich schon mit den hauseigenen, für "Rundumschutz" sorgenden UTM-Appliances abdeckt. Wie Madeiros gegenüber ChannelPartner am Rande der Veranstaltung betonte, könne sein Unternehmen dank der übernommenen Technik in diesem Bereich nun aber richtig "angreifen": Aventail liefere "visionäre Lösungen" im Bereich SSL, die stark skalierbar sein und sich gleichzeitig für mobile Anwendungen eigneten - Welche konkreten Produkte er im Kopf habe, äußerte er aber nicht.

Zahl der deutschen Partner auf 1.400 gewachsen

Indes hat sein deutscher Kollege Sven Janssen andere Probleme: Eigentlich, so Janssen gegenüber ChannelPartner könne er sich nicht beschweren: Die Zahl der kooperierenden deutschen Fachhändler liegt nach seinen Angaben mittlerweile bei 1.400 - vor zwei Jahren waren es noch weniger als die Hälfte - zudem hätten mittlerweile 67 Partner den höchsten Goldstatus erreicht, zudem "stimmen die Wachstumszahlen", wie der Landesverantwortliche sagt.

Doch gibt sich Janssen mit zwei Punkten nicht zufrieden: Zum einen liege der Marktanteil mit knapp acht Prozent noch deutlich "unter Wert", zum anderen habe eine große Zahl der bestehenden Partner noch gar nicht bemerkt, wie sehr sich das Soniwall-Portfolio mittlerweile geändert habe. Das zu ändern, sein nun sein Ziel, wie er auch vor den in Frankfurt anwesenden Fachhändlern ankündigte:

Janssen verwies darauf, dass sein Unternehmen eine zentrale Management-Plattform für alle Lösungsbereiche anbiete, wovon vor allem der Fachhandel dank einer vereinfachten Administration profitiere.

Darüber hinaus werde Sonicwall den Vertrieb des hauseigenen "Global Management Systems" (GMS) vorantreiben: Das GMS ist eine Konsole, die es Partnern ermöglicht, als Managed Service-Anbieter aufzutreten. Neben der ferngesteuerten Konfiguration ermöglicht die Konsole auch, die Security-Lizenzen der einzelnen Kunden zu verwalten. Gegenüber ChannelPartner sagte Janssen: "Diejenigen Reseller, die GMS und integrierte Lösungssze-narien von Sonicwall anbieten, sind wirklich begeistert: Sie können aus dem Heer unzähliger Security-Lösungen für SMB-Kunden herauszuragen, und so dem Verkauf vergleichbarer und damit margenschwacher Produkte entrinnen." (aro)