Die Strato AG geht in punkto Klimaschutz in die Offensive und versorgt ihre Rechenzentren in Zukunft vollständig mit klimaneutral erzeugtem Strom. Viele Unternehmen der IT-Branche hätten dagegen bisher gar nicht oder nur halbherzig reagiert, kritisiert der Berliner Webhoster.
"Das Anbringen von Solarzellen auf dem Firmendach, wie es etwa Google plant, ist zwar lobenswert, die gewonnene Energie reicht jedoch vielleicht gerade einmal zum Kühlen der Cola-Automaten", moniert Strato-Chef Damian Schmidt auf Anfrage von pressetext. Außerdem fordert Schmidt auch bei der Politik ein Umdenken. Gerade bei Industrie und Mittelstand sei es Erfolg versprechender, den Bezug von Erneuerbaren Energien zu fördern als allein deren Herstellung. "Nur durch ein Ankurbeln der Nachfrage wird der Absatz umweltschonender Energien deutlich ansteigen", meint Schmidt.
Rechenzentren benötigen enorme Mengen an Energie und der Bedarf steigt durch das kontinuierliche Wachstum der IT-Branche jedes Jahr. Allein in den Jahren 2000 bis 2005 hat sich der Verbrauch des IT-Sektors weltweit verdoppelt, heißt es bei Strato. Experten schätzen den Verbrauch derzeit auf 180 Terawattstunden pro Jahr. Das entspricht etwa 1,2 Prozent des weltweiten Strombedarfs und der Produktionsleistung von 18 Atomkraftwerken. Sämtliche Rechenzentren verursachen damit so viele CO2-Emissionen wie der gesamte internationale Flugverkehr. Allein eine einzige Suchanfrage bei Google läuft über 1.800 Server und verbraucht in etwa die Strommenge, die ein Zimmer mit einer Energiesparlampe eine Stunde lang beleuchten kann.
Strom ist im IT-Bereich ein wesentlicher Kostenfaktor. Strato hat deshalb bereits in der Vergangenheit verstärkt auf energiesparende und leistungsoptimierte Technik gesetzt. Allein in den vergangenen 18 Monaten konnte der Energieverbrauch pro Kunde durch energieeffiziente Hardware, intelligente Gebäudetechnik und plattformoptimierte Software um 30 Prozent gesenkt werden.
Mit der nun angekündigten Klimaschutz-Offensive will Strato den Ausstoß von jährlich rund 15.000 Tonnen CO2 vermeiden. Das entspricht der Menge, die bei der Stromversorgung von 5.000 Vier-Personenhaushalten anfällt. Für die Strato-Kunden ändert sich dagegen wenig: Die Preise sämtlicher Strato-Produkte sollen unverändert bleiben.
"Über den verstärkten Einsatz regenerativer Energien wird nun schon lange diskutiert. Einer muss den Anfang machen. Strato zeigt, dass verantwortliches Handeln und wirtschaftliche Vernunft zwei Seiten derselben Medaille sind", sagt Schmidt. Strato wird ab Anfang 2008 seine Stromlieferungen komplett von der süddeutschen NaturEnergie AG beziehen.
Der Strom stammt vollständig aus Laufwasserkraftwerken am Hochrhein. Mit der Umstellung auf "grünen" Strom sieht sich die Strato AG als Vorreiter auf dem europäischen Webhosting-Markt. "Effizienterer Energieeinsatz und Klima schonende Stromgewinnung sind eine Investition in die Zukunft", betont Schmidt. (pte)