Die Softline AG erwirbt die Maily Distribution GmbH. Damit verfügt nun der Softwarehändler über zwei Distributionstöchter, Trade Up und Maily.
Mit dem Erwerb von Maily zum Ende Juni 2007 setzt Softline AG ihre strategische Neuausrichtung fort. Synergie-Effekte ergeben sich allein durch das Zusammenlegen der beide Distributionshäuser.
Die Maily GmbH wurde 1981 gegründet und gehört seit 2001 zum Konzern der Cancom IT Systeme AG. Der Softwaredistributor verkauft derzeit an über 5.500 Fachhändler. Distributionsverträge mit Adobe, F-Secure, Symantec und CA verdeutlichen die gute Marktpräsenz der Sindelfinger. Da dieser Bereich nicht zur Kerntätigkeit der Cancom-Gruppe zählt, hat diese Maily zur Bereinigung des Beteiligungsportfolios nun veräußert. Die Maily Distribution GmbH hat im Geschäftsjahr 2006 rund zehn Millonen Euro umgesetzt. Beim Verkauf dieser Tochter an Softline hat Cancom einen höheren Preis als beim Kauf 2001 erzielt.
Durch den Kauf der Maily Distribution GmbH verdoppelt die Softline-Gruppe nahezu ihren Jahresumsatz. Synergien im Einkauf, in der Lagerhaltun und im Vertrieb sollen sich bereits positiv auf das Ergebnis des kommenden Geschäftsjahres 2007/2008 auswirken.
Gemeinsam mit der zur Softline-Gruppe gehörenden Trade Up Distribution GmbH möchte die neu geschaffene Softline-Distributionsgruppe künftig jeden zweiten deutschen Fachhändler bedienen. Auf jeden Fall ist durch die Maily-Trade Up-Fusion Deutschlands größter Software-Distributor entstanden.
Das Maily-Team mit guten Kunden- und Herstellerkontakten verstärkt die Vetriebskraft des Distributionsbereiches bei Softline, heißt es in der Pressemitteilung.
Dr. Lars Schneider, Vorstand der Softline AG, äußert sich zufrieden über den Kauf: "Nach intensiven Prüfungen zahlreicher Beteiligungsmöglichkeiten hat die Softline mit dem Kauf der Maily einen wesentlichen Schritt nach vorn gemacht. Gleichzeitig ist diese Akquisition der Auftakt zu weiteren Zukäufen, die wir im IT-Hersteller- und IT-Dienstleistungsbereich planen.
Softline wird zu einer schlagkräftigen Gruppe ausgebaut, die sich entlang der gesamten Wertschöpfung der Softwareherstellung und -vermarktung stark positioniert. Die Stärkung des Handelsverbundes der Softline-Gruppe ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der neuen Strategie."
Der Geschäftsführer der Maily Distribution GmbH Markus Kürschner wird gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Trade Up Distribution GmbH Guido Wöhrlin Braaz die Geschäftsführung der unternehmensübergreifenden Software-Distribution fortführen und den strategischen Ausbau forcieren. Auf Nachfrage bei der Softline AG heißt es aber, dass lediglich Wöhrlin Braaz der Geschäftsleitung von Maily beitreten wird. Kürschner wird nicht operativ in die Geschäfte der Trade Up GmbH eingreifen. Beide Unternehmen bleiben auch vorerst bestehen, über mit der Fusion einhergehende Entlassungen wollte scih Softline nicht auslassen, genauso wenig wie über den Kaufpreis für die Maily GmbH, die derzeit etwa 30 Mitarbeiter beschäftigt – also weitaus mehr als Trade Up.
Dazu noch mal Dr. Schneider: "Unsere Aktionäre haben uns in schwierigen Zeiten begleitet und die Neuausrichtung beschlossen. Jetzt und in den nächsten Monaten werden wir ihnen darüber berichten, dass und wie wir ihre Beschlüsse umsetzen. Davon werden die Aktionäre nachhaltig profitieren."
Wie es mit dem Softline-Distributionsbereich weiter geht, bleibt unklar. Werden Maily und Trade Up definitiv verschmelzen? Wird eine der Namen endgültig verschwinden? Werden Mitarbeiter entlassen? Man wolle die Reaktion aus dem Fachhandel dazu abwarten, hieß es dazu lapidar aus der Softline-Zentrale in Offenburg. ChannelPartner hält Sie über diese spannende Fusion weiterhin auf dem Laufenden. (rw)