Datensicherung

So lange halten Daten auf USB-Sticks wirklich

05.09.2024 von Friedrich  Stiemer
Sie haben wichtige Daten, die Sie sicher aufbewahren wollen. Für diesen Zweck scheint der handliche USB-Stick die perfekte Lösung zu sein. Doch Sie sind sich nicht sicher, wie lange ein Stick eigentlich Daten sicher verwahren kann.
Es ist nie eine gute Idee, wichtige Daten nur an einem Ort und auf einem einzigen Medium zu speichern - vom Thema IT-Security ganz abgesehen.
Foto: Kingston

Die Lebensdauer von Daten auf einem USB-Stick hängt von vielen Faktoren ab: Unter idealen Bedingungen sollen Daten auf einem qualitativ hochwertigen USB-Stick mindestens zehn Jahre oder sogar länger liegen können. Aber was bedeutet das genau und unter welchen Bedingungen stimmt das? USB-Sticks oder auch Flash-Laufwerke speichern Daten mithilfe von NAND-Flash-Speicher.

Dieser sichert die Informationen in Form von Binärwerten (Nullen und Einsen) in Speicherzellen. Interessanterweise sind es Elektronen, die in einer Art von „schwebendem Tor“ – dem Floating Gate – gefangen sind, die diese Werte repräsentieren. Aber diese Elektronen können mit der Zeit „auslaufen“. Das führt dazu, dass sich die Daten verschlechtern, weil es schwieriger wird zu lesen, ob der Ladungszustand eine Eins oder eine Null repräsentiert

USB-Sticks sind ideal, um Daten schnell und einfach zu speichern. Fürs lange Archivieren bringen sie zu viele Unwägbarkeiten mit. Dafür bieten sich Alternativen besser an – beispielsweise Bänder oder optische Datenträger.
Foto: Kingston

Es gibt mehrere Faktoren, die die Lebensdauer von Daten auf einem USB-Stick beeinflussen können: Dabei spielen die Qualität des NAND-Flash-Speichers genauso wie die allgemeine Verarbeitung des Sticks eine Rolle. Billigere Modelle haben in der Regel auch eine kürzere Lebensdauer. Dazu kommt die Anzahl der Schreibzyklen, welche beschreibt, wie oft sich Daten schreiben und löschen lassen.

Mit zunehmender Anzahl an Schreibzyklen steigt die Wahrscheinlichkeit einer Datenverschlechterung. Auch extreme Temperaturen sowie ungünstige Lagerbedingungen wie etwa hohe Luftfeuchtigkeit oder Staub können der Lebensdauer Ihrer Daten auf dem Speichermedium schaden. Ist der Stick über längere Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt, kann das dazu führen, dass die Elektronen schneller "auslaufen", was den Daten schaden und zu deren Verlust führen kann.

Das "Floating Gate" kommt als Technik bei Flash-Speichern schon recht lange zum Einsatz. Allerdings können dabei die Elektronen aufgrund diverser Bedingungen mit der Zeit "auslaufen", was zu Datenverlusten führen kann.

Insgesamt macht das den USB-Stick nicht zum idealen Speichermedium fürs längerfristige Aufbewahren von wichtigen Daten – schon gar nicht als einzige Methode. Sie kommen um regelmäßige Backups auf anderen Speichermedien nicht herum. Wenn Sie Daten wirklich über längere Zeit sichern möchten, sollten Sie auf archivtaugliche Bänder oder auf optische Datenträger setzen.

Und denken Sie daran: Es ist nie eine gute Idee, wichtige Daten nur an einem Ort und auf einem einzigen Medium zu speichern. USB-Sticks eignen sich am besten für den flotten Dateitransfer oder zum Erstellen von bootfähigen Medien. (PC-Welt)