Ein bis zwei Tage dauert es meist, bis nach dem Urlaub der normale Arbeitsrhythmus wieder gefunden ist. Simple Tricks helfen, den Übergang sanfter zu gestalten.
Vielen graut es vor dem Moment, in dem sie nach einem längeren Urlaub ihr E-Mail-Programm öffnen und im Posteingang eine irrsinnig hohe Anzahl ungelesener Nachrichten wartet. Auch wenn die Mehrzahl irrelevant ist und einfach gelöscht werden kann, frisst das Zeit. Die muss man auch investieren, um sich von den Kollegen auf den aktuellen Stand bringen zu lassen.
Meist geht all das schneller als man denkt, zeigen Umfrageergebnisse des Personaldienstleisters OfficeTeam: Bereits ein bis zwei Tage nach der Rückkehr aus dem Urlaub haben 61 Prozent der Angestellten ihren normalen Arbeitsrhythmus wiedergefunden. Knapp ein Viertel (23 Prozent) braucht dafür sogar weniger als einen Tag.
Die Studienergebnisse zeigen auch, wer einspringt, wenn Angestellte Urlaub machen. 69 Prozent der Befragten übergeben für die Urlaubszeit Aufgaben an Kollegen. In 35 Prozent der Fälle wird während des Urlaubs nach oben delegiert - dann erledigt der Vorgesetzte die To Dos seines Mitarbeiters. Sieben Prozent der befragten Unternehmen holen sich zur Urlaubszeit für die anfallenden Aufgaben Unterstützung durch Zeitarbeitskräfte.
Dem Urlaubsvertreter alle relevanten Themen übergeben
So eine Urlaubsübergabe kann natürlich nur funktionieren, wenn man sich nicht an seinen Aufgaben festklammert, sondern der Urlaubsvertretung alle relevanten Themen übergibt. Damit dies gelingt, listet man zum Beispiel in einer Tabelle alle Themen auf, die während der Abwesenheit anfallen können.
Dann erläutert man den aktuellen Arbeitsstand, nennt Ansprechpartner und verweist auf den Ordner im gemeinsamen Laufwerk, auf dem man alle relevanten Dokumente und E-Mails zu diesem Thema abgespeichert hat. Idealerweise spricht man mit dem vertretenden Kollegen oder Vorgesetzten diese Tabelle kurz durch, um mögliche Unklarheiten aus dem Weg zu schaffen und das Dokument gegebenenfalls noch zu ergänzen.
Für den gleichen Termin verabredet man sich am ersten Arbeitstag nach dem Urlaub. Dort berichtet dann die Urlaubsvertretung vom aktuellen Stand und holt einen so zügig in die eigenen Themen zurück.
Auf der nächsten Seite haben wir noch ein paar Ratschläge für Sie gesammelt.
Die zehn Bürosünden der Deutschen
Platz 10: Selbstgespräche Kollegen, die Selbstgespräche führen oder permanent ungefragte Kommentare abgeben, können einem ganz schön auf die Nerven gehen – das finden allerdings nur 5,8 Prozent der Befragten. Immerhin viermal so viele sind es aus dem Bereich Einzelhandel, Großhandel und E-Commerce.
Platz 9: Kopiererstau Faule Mitarbeiter sind nicht beliebt: Wenn Kollegen einen Kopierstau hinterlassen und sich sonst auch jeder Arbeit entziehen, sorgt dies schon einmal für Unmut – in großen Unternehmen sogar bei 20 Prozent der Befragten.
Platz 7: Überquellende Mülleimer Jeder schmeißt was rein, aber keiner leert ihn aus: den Mülleimer. 12,7 Prozent stören sich daran, dass sich einfach keiner für den überquellenden Mülleimer zuständig fühlen mag. Diesen Störenfried finden in mittelständischen Unternehmen (50-249 Mitarbeiter) 23 Prozent als lästig.
Platz 6 Fehler abstreiten Zu seinen Fehler sollte man lieber stehen, als diese abzustreiten – letzteres kritisieren 13,2 Prozent der Befragten. Im Gesundheitswesen und medizinischen Bereich ist das Leugnen von Fehlern mit 60 Prozent sogar Bürosünde Nummer Eins.
Platz 5: Laute Privatgespräche Nicht jeder möchte alles von seinem Nachbarn mitbekommen oder wissen. Daher fühlen sich etwa 20 Prozent der Befragten von privaten Telefongesprächen oder zu lauten Telefonaten belästigt. Aus dem Bereich Einzelhandel, Großhandel und E-Commerce trifft dies sogar auf 80 Prozent der Befragten zu.
Platz 4: Klatsch und Tratsch „Weißt Du schon das Neueste?“ oder „Stimmt es, dass …?“: Nicht alle Tratsch- und Klatsch-Geschichten sind am Arbeitsplatz willkommen. Von Lästermäulern fühlen sich knapp 15 Prozent der Befragten gestört.
Platz 3: Unpünktliche Kollegen Eigentlich wäre um 10 Uhr ein Termin gewesen, doch die meisten Teilnehmer erscheinen erst ein Viertelstündchen später. Diese Unpünktlichkeit löst bei einem Drittel der Deutschen gerne Unmut aus. Im Marketing und Medienbereich sind sogar doppelt so viele von unpünktlichen Kollegen genervt.
Platz 2: Schmutz Der zweite Störenfried ist Schmutz am Arbeitsplatz. Viele fühlen sich gestört, wenn die Teeküche dreckig ist, abgelaufene Lebensmittel den Kühlschrank verstopfen oder konsequent die Klobürste ignoriert wird. Mit 75 Prozent finden dies besonders Mitarbeiter bei einer Unternehmensgröße von 250 bis 1.000 belästigend sowie mit 63 Prozent Mitarbeiter aus Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen.
Platz 1: Rauchende und trinkende Kollegen Den ersten Platz teilen sich gleich zwei Kategorien: Dort liegen das Rauchen und Alkohol trinken am Arbeitsplatz sowie ...
... sowie unangenehme Gerüche schlechte Gerüche, wie beispielsweise stinkendes Essen oder unangenehmer Körpergeruch. Aber auch nackte Füße gehören zu den meist verabscheuten Bürosünden. Diese Kategorien wurden von jeweils 55 Prozent der Befragten angegeben.
Abwesenheitsnotiz einen Tag länger einstellen
Wer aus dem Urlaub zurückkommt, muss aufpassen, dass die Erholung nach der Rückkehr ins Büro nicht flugs verflogen ist. Die ersten drei Ratschläge stammen von OfficeTeam:
Wer im Urlaub war, sollte nicht erst einen Tag vor Arbeitsbeginn nach Hause kommen. Besser wäre es, noch ein bis zwei Tage frei zu haben, um den Urlaub entspannt und in Ruhe ausklingen zu lassen.
Um die Urlaubsentspannung möglichst lange im Alltag zu erhalten, sollte man in den ersten Tagen zuhause genauso weitermachen, wie man den Urlaub beendet hat: mit ausschlafen, langen Spaziergängen, Sightseeing oder einem entspannten Restaurantbesuch.
Bereits vor dem Urlaub erstellt man eine Liste mit den Aufgaben, die nach der Rückkehr ins Büro die höchste Priorität haben. Prasseln am ersten Arbeitstag nach den Ferien viele Neuigkeiten und Themen auf einen ein, hilft die Liste dabei, den Überblick zu behalten.
Auch psychologisch lässt sich nachhelfen, indem man das Urlaubsgefühl im Gehirn verankert, wie es ein Psychologe in einem Beitrag der Apotheken Umschau beschreibt. Dabei denkt man so lange an einen bestimmten Reiseeindruck, bis sich das gute Urlaubsgefühl einstellt. Das können zum Beispiel der Geruch des Meeres oder das Kreischen der Möwen sein.
Ein weiterer Tipp: Lässt der Job es zu, kann man bei einer möglichst entspannten Rückkehr nachhelfen. Dafür trägt man im Abwesenheitsassistenten ein, dass man ab Dienstag wieder erreichbar ist, kommt tatsächlich aber schon am Montag ins Büro. So hat man sich bereits wieder eingearbeitet und Liegengebliebenes erledigt, bevor das Telefon klingelt und Kollegen oder Kunden eine schnelle Antwort auf Mail-Anfragen verlangen.
Die Ergebnisse stammen aus der Studie Workplace Survey des Personaldienstleisters OfficeTeam, einem Geschäftsbereich von Robert Half International. An der Befragung nahmen 1.770 HR-Manager teil, 200 von ihnen aus Deutschland.
Autorin: Andrea König
Woran Sie erkennen, dass Sie einen Horrorjob haben
Wenn Ihnen beim Gedanken an Ihren Arbeitsplatz schlecht wird.
Wenn Sie das Gefühl haben, jeden Morgen die Klapsmühle zu betreten.
Wenn Sie auch im Sommer das Tageslicht nur von Erzählungen kennen.
Wenn Sie in Ihren Kollegen Gegner oder Feinde sehen.
Wenn Ihr Chef Überstunden fordert, obwohl Sie schon 50 Stunden pro Woche arbeiten.
Wenn Ihr Chef Sie bei jedem Gespräch anschreit.
Wenn Ihr Gehalt Ihrer Leistung nicht angemessen ist.
Wenn Sie auch nach Feierabend und im Urlaub per Smartphone/Notebook weiterarbeiten.
Wenn Sie oft beim Arzt sind und er Ihnen rät, doch endlich zu kündigen.
Wenn Sie ständig von Ihrem Chef und/oder Ihrer Arbeit träumen.
Wenn Sie ein viel zu geringes Budget für viel zu viele Projekte haben.
Wenn Ihr Schreibtisch immer voller wird und der Ihrer Kollegen leer bleibt.
Wenn alle Kollegen, mit denen Sie angefangen haben, inzwischen befördert sind, Sie jedoch nach wie vor bei Ihrem ersten Job festhängen.
Wenn Ihnen Ihr Chef ständig neue Anweisungen erteilt, aber keinen Wert auf Ihre Meinung legt.
Wenn Sie sich nicht mehr erinnern können, wann Sie zuletzt eine Mittagspause gemacht haben.
Wenn Sie schon mehrere Jahre in einer Firma sind, der Firmenchef aber immer noch nicht Ihren Namen kennt.
Wenn Ihr Privatleben unter Ihrem Beurfsleben leidet.