Das Ende kommt keineswegs überraschend, denn Microsoft hatte es schon vor zwei Jahren angekündigt: In der mit „ An early Goodbye to Windows 7: Support endet in drei Jahren“ überschriebenen Mitteilung vergaß das Unternehmen natürlich nicht, den „rechtzeitigen Umstieg auf Windows 10 für eine sichere und moderne IT“ zu empfehlen. Nun also läuft die Zeit tatsächlich langsam ab, denn Geräte mit dem Vorvorgänger von Windows 10 werden nur noch einige Monate mit wichtigen Sicherheits-Updates versorgt. Danach bleiben neu entdeckte Sicherheitslücken ungepatcht und stellen somit ein erhebliches Risiko für den Rechner dar.
Als Nutzer von Windows 7 müssen Sie jetzt aber nicht in Panik verfallen und überstürzt updaten, um danach unter Umständen festzustellen, dass das eine oder andere Programm oder Gerät unter Windows 10 nicht mehr läuft. Andererseits verstreichen die restlichen Monate schneller, als vielen Anwendern lieb sein dürfte. Zeit und Gelegenheit also, den notwendigen Umstieg nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Wir helfen dabei mit Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Support-Ende.
Was ist der „Lifecycle“ – und wie lange leistet Microsoft Support?
Klarer als Microsoft selbst lässt sich der „Lifecyle“ kaum beschreiben: Jedes Windows-Produkt hat einen Lebenszyklus. Er beginnt mit der Produktveröffentlichung und endet, wenn ein Produkt nicht mehr unterstützt wird. Danach entfallen alle Sicherheits-Updates, Aktualisierungen sowie der technische Support. Komplizierter wird es beim genauen Termin, zu dem Microsoft den Support für die jeweilige Windows-Version einstellt. Diese Daten veröffentlicht der Hersteller in seinem regelmäßig aktualisierten „ Informationsblatt zum Lebenszyklus von Windows“. Als Ablaufdatum für Windows 7 ist darin der 14. Januar 2020 festgelegt.
Updates und Patches gibt es bis zu diesem Stichtag jedoch nur, wenn Sie das erste Service Pack installiert haben. Insbesondere beim neuen Aufsetzen eines PCs mit einer frühen Installations-DVD von Windows 7 sollte das Service Pack sofort nachinstalliert werden. Alternativ erstellen Sie eine aktualisierte Installations- DVD über den Windows ISO Downloader.
Hinweis:Die Enddaten für den Support sind nicht mit ebenfalls in dem Dokument aufgeführten „Verkaufsende“ zu verwechseln. Damit sind jeweils die Termine gemeint, ab denen eine bestimmte Windows-Version nicht mehr an Händler und PC-Hersteller für die Vorabinstallation ausgeliefert wird. Verkauft werden dürfen die Versionen und Geräte jedoch auch nach den jeweiligen Stichtagen.
Microsoft-Software mit Support-Ende 2019
Windows 7 ist keineswegs die einzige Software von Microsoft, deren Support in diesem Kalenderjahr endet. Den Anfang macht das Windows 10 Fall Creators Update (Version 1709) am 9. April, am 12. November folgt die nächste Version von Windows 10 (1803). Wer ein Windows-Smartphone hat, sollte sich die Termine 11. Juni und 10. Dezember merken, da beendet Microsoft abhängig von der installierten Version den Support der Mobilvarianten. Alle weiteren Daten für Microsoft-Produkte, bei denen der Support 2019 ausläuft, führt Microsoft im Internet auf.
Unkritisch ist das Jahr 2019 für Microsoft Office, hier passiert in den nächsten zwölf Monaten bei keiner der Versionen Entscheidendes. Als Nächstes läuft der Support für Office 2010 im Oktober 2020 aus, drei Jahre später folgt Office 2013 und im September 2025 dann das bis vor Kurzem aktuelle Office 2016. Beachten Sie bitte, dass alle Termine nur für die jeweils letzte Aktualisierungsstufe gelten: Bei Office 2010 ist dies das Service Pack 2, bei Office 2013 das Service Pack 1.
Weshalb wird Windows 7 länger upgedatet als Windows 10?
Während der Support für Windows 7 nun in wenigen Monaten und damit gut zehn Jahre nach dem Erscheinen dieses Betriebssystems endet, benennt Microsoft für Windows 10 einen „Service für 18 Monate ab Freigabedatum“ – also sehr viel kürzer! Doch dies ist nur scheinbar ein Widerspruch, denn die 18-Monats-Frist beginnt für jedes der zweimal pro Jahr erscheinenden Funktions-Updates für Windows 10 von Neuem.
Das im Oktober 2018 erschienene „Herbst Update“ (Version 1809) wird formal zwar nur bis April 2020 mit Patches versorgt, aber regulär zum Frühjahr im Rahmen des Semi-Annual Channel (SAC) schon wieder aktualisiert – und damit beginnen die 18 Monate erneut. Kritisch wird es mit dem Support nur, wenn das halbjährliche Versions-Upgrade fehlschlägt und der Rechner dann mit einer älteren Version von Windows 10 weiterläuft. Was Sie in einem solchen Fall tun können, lesen Sie im Kasten.
Wenn das Upgrade von Windows 10 hakt
Früher brachte Microsoft alle paar Jahre eine ganz neue Windows-Version auf den Markt, die zwischendurch meist noch über Service Packs aktualisiert wurde: So war es bei Windows 95, 98, Millennium Edition, XP, Vista, 7 und 8. Das wurde 2015 mit Windows 10 anders. Zwar heißt das Betriebssystem seitdem stets „Windows 10“, tatsächlich handelt es bei den halbjährlichen „Updates“ jedoch um jeweils neue Versionen. Microsoft hält aber am Begriff Update fest, auch wenn es richtigerweise Upgrade heißen müsste.
Solange die halbjährliche Aktualisierung problemlos läuft, erhalten Windows-Geräte auch regelmäßig alle weiteren Updates. Doch nicht selten kommt es vor, dass es beim Upgrade auf die neue Version hakt. Nutzer von Windows 10, bei denen ein Upgrade fehlschlägt, setzen sich nach zwölf weiteren Monaten dann erhöhter Gefahr aus. Denn nach jeweils 18 Monaten stellt Microsoft den Support für die älteren Versionen von Windows 10 ein; die genauen Termine finden Sie hier. Kontrollieren Sie deshalb gegebenenfalls in der Einstellungen-App Ihres Windows-PCs über „System –› Info“ bei den „Windows-Spezifikationen“ die bei Ihnen installierte Version. Wie Sie etwaige Probleme beim Windows Update beheben, lesen Sie in unserem Online-Ratgeber.
Wie unterscheiden sich Standard- und erweiterter Support?
Die früheren Windows-Versionen – also auch Windows 7 und 8/8.1 – unterlagen noch nicht der sogenannten „Modern Lifecycle- Richtlinie“ von Windows 10 mit seinen regelmäßigen halbjährlichen Versions-Upgrades. Für Vorversionen gab es während der ersten fünf Jahre nach der Markteinführung den regulären oder Standard-Support („Mainstream Support“), im Anschluss daran folgte beziehungsweise folgt für weitere fünf Jahre der erweiterte Support („Extended Support“). Während der ersten Supportphase bekommen Anwender neben den monatlichen Sicherheits-Updates und Hotfixes zur Fehlerbehebung auch kostenlose telefonische Hilfe (ausgenommen PCs mit vorinstalliertem Betriebssystem) und Funktions-Updates, etwa für neue Prozessoren. Der erweiterte Support dagegen beschränkt sich meist auf das Stopfen von Sicherheitslücken. Neue Funktionen kommen nicht mehr hinzu, nicht sicherheitsrelevante Updates nur stark eingeschränkt. Kritisch wird der Betrieb einer Windows-Version, wenn der erweiterte Support und damit die Versorgung mit Sicherheits-Updates auslaufen – und genau das trifft im Januar 2020 auf Windows 7 zu. Detailliert erklärt Microsoft die Unterschiede online.
Übrigens: Die beiden Supportphasen gelten nicht nur für die früheren Windows-Versionen, sondern auch für die Büroprogrammpakete Office 2010, 2013 und 2016.
Wer ist vom Support-Aus von Windows 7 betroffen?
Die knappe Antwort lautet: Millionen Nutzer von Windows 7, in Deutschland wohlgemerkt. Nun ist es mit den Statistiken immer so eine Sache, und meist hat jeder Interessenvertreter beim Blick auf die gleichen Zahlen seine eigene Sichtweise. Klar aber ist, dass das vor Erscheinen von Windows 10 im Sommer 2015 von Microsoft formulierte Ziel, das neue Betriebssystem solle drei Jahre später auf weltweit einer Milliarde Geräte laufen, verfehlt wurde. Denn tatsächlich sind es erst „über 700 Millionen Geräte“, wie das Unternehmen im Herbst 2018 einräumte. Ähnliche Zahlen wurden zuvor schon im Frühjahr und Sommer kommuniziert, ganz offensichtlich stagnierte die Zahl der Umsteiger von Windows 7 und 8.1 im vergangenen Jahr also.
Nun sagen die weltweit fehlenden 300 Millionen Geräte beziehungsweise Anwender noch nichts über die Zahl derjenigen, die in Deutschland weiter mit Windows 7 arbeiten und somit vom Support-Aus betroffen sind. Doch auch dazu gibt es Zahlen: Nach Auswertung des Webtraffic-Portals Statcounter lief Windows 7 in Deutschland zuletzt noch auf fast einem Drittel aller Windows-Rechner, also auf vielen Millionen Firmen- und Privatcomputern.
Übrigens: An der Spitze der Verbreitung liegt erwartungsgemäß mit über 50 Prozent das aktuelle Betriebssystem, Windows 8 und 8.1 dagegen kommen zusammen auf nicht einmal zehn Prozent Marktanteil.
Windows-10-Funktionen nachrüsten
Auf einem PC mit Windows 7 können Sie auch ohne das Upgrade auf Windows 10 einige Funktionen der aktuellen Betriebssystemversion verwenden. Denn manches, was Microsoft in der Vergangenheit vermissen ließ, lässt sich auch mit zusätzlicher Software nachrüsten. Ein Beispiel ist die kürzlich mit dem letzten großen Herbst-Update erweiterte Zwischenablage mit bis zu 25 Einträgen – die richtige Freeware bietet das schon längst. Welche Programme und Funktionserweiterungen das sind, finden Sie in unserem Online-Ratgeber.
Für welche Windows-7-Versionen gilt das Support-Ende?
Windows 7 kam im Herbst 2009 in sechs verschiedenen Ausführungen („Editionen“) auf den Markt: als Starter Edition für die damaligen leistungsschwachen Netbooks, als Home Basic sowie Home Premium (inklusive Media Center) für private Anwender, als Windows Professional für kleinere Unternehmen und erfahrenere Anwender, als Ultimate-Version mit speziellen Zusatzfunktionen sowie als Windows 7 Enterprise. Diese Variante gab es weder vorinstalliert auf PCs oder Notebooks noch konnte man sie als Einzellizenz kaufen. Microsoft stellte die Enterprise-Variante nur über Volumenlizenzen sowie als kostenlose Version zum 90-tägigen Testen zur Verfügung. Das ist auch weiterhin bei Windows 10 so. Die sogenannten N-Editionen von Windows ohne integrierten Media Player spielen hierzulande keine Rolle.
Betroffen vom Support-Ende sind alle sechs aufgeführten Varianten. Ausnahmen gibt es nur für Firmenkunden mit speziellen Volumenlizenzen. Mehr dazu lesen Sie in der folgenden Frage.
Tipp:Windows-Update funktioniert nicht? So reparieren Sie (fast) jeden Fehler
Welche Folgen ergeben sich für Endanwender und Firmenkunden?
An dieser Stelle muss deutlich zwischen privaten Anwendern und Unternehmenskunden unterschieden werden. Für letztere hat Microsoft im Herbst angekündigt, den Support für Windows 7 optional um drei weitere Jahre zu verlängern. Hintergrund dieser Entscheidung ist, dass zahlreiche Firmen das stabil und zuverlässig laufende Windows 7 nicht durch Windows 10 ersetzen möchten – beispielsweise, weil speziell für sie programmierte Software nicht auf der aktuellen Windows-Version läuft.
Wie beim bisherigen Extended Support plant das Softwareunternehmen, den Unternehmen bis zum Januar 2023 gegen Bezahlung weiterhin Sicherheits-Updates zur Verfügung zu stellen. Ganz neu sind diese sogenannten Extended Security Updates (ESU) nicht, Microsoft bot sie schon für Windows XP an. Buchen können die Extended Security Updates allerdings nur Nutzer von Windows 7 Professional oder Enterprise und nur im Rahmen von Volumenprogrammen. Sonstige Firmen und Privatanwender bleiben außen vor, selbst wenn sie mit Windows 7 Pro oder Enterprise arbeiten. Die Windows 7 Extended Security Updates schließen den Support für Office 365 Pro-Plus bis Anfang 2023 mit ein.
Für Privatanwender dagegen ist nach aktuellem Stand im Januar 2020 mit den Sicherheits-Updates Schluss. Danach bleiben neue und zuvor nicht bekannte Lücken ungepatcht, der weitere Betrieb von PCs mit Windows 7 in Netzwerken und die Verbindung mit dem Internet sind deshalb nicht zu empfehlen.
Was sollten oder müssen Anwender von Windows 7 jetzt tun?
Unmittelbar sofort noch nichts, schließlich erhält Windows 7 ein weiteres Jahr alle wichtigen Sicherheits-Updates. Perspektivisch aber sollten Sie sich mit der Aktualisierung auf Windows 10 beschäftigen, immerhin ist das Upgrade von den Vorversionen aktuell noch kostenlos möglich: Das gilt sowohl für das direkte „Drüberinstallieren“ über Windows 7 und 8.1 unter Beibehaltung aller Einstellungen und installierten Programme, als auch die Neuinstallation des aktuellen Betriebssystems mit Lizenzkeys für Windows 7 und 8.1.
Gleichzeitig bietet das Auslaufen des Supports eine gute Gelegenheit, einen etwas betagten Rechner durch ein neues Gerät mit Windows 10 zu ersetzen. Wenn Sie einen Neukauf erwägen, halten Sie bereits jetzt die Augen nach Angeboten offen. Zum Schluss ein Lesetipp: Ausführliche Antworten von Microsoft zu Support und Lifecycle finden Sie im Internet.
Anleitung: So klappt der Umstieg auf Windows 10
Jetzt schnell auf Windows 10 umzusteigen, bietet nicht nur die erwähnten Sicherheitsvorteile, sobald der Support für Windows 7 eingestellt wird, sondern unter Umständen auch noch einen finanziellen Vorteil. Denn noch ist der Umstieg von Windows 7 zum aktuellen Betriebssystem kostenlos – obwohl die Zeit für den offiziellen Gratis-Umstieg schon seit fast drei Jahre vorbei ist. Niemand aber weiß, wie lange noch.
1. Neuer PC mit Windows 10 oder vorhandenen Rechner upgraden?
Angesichts des nahenden Support-Endes von Windows 7 fragen sich viele betroffene Anwender, ob Windows 10 auf ihrer vorhandenen Hardware laufen würde. Generell lässt sich die Frage fast durchweg mit „ja“ beantworten, denn die Mindestanforderungen der beiden Versionen an die Leistungsfähigkeit des PCs unterscheiden sich nur minimal und sind mit einem 1-GHz-Prozessor und zwei GByte RAM äußert gering.
Individuell prüfen Sie Ihren Rechner mit einem Tool von Microsoft ( mit einem Tool von Microsoft). In aller Regel meldet der Assistent als Ergebnis „Glückwunsch: der PC ist kompatibel“ … und startet gleich den Download von Windows 10. Den können Sie über „Upgrade abbrechen“ jedoch wieder stoppen. Allerdings entscheidet Microsofts Kompatibilitätscheck nur darüber, ob sich Windows 10 überhaupt installiert lässt. Denn Freude bereitet das Arbeiten mit einem älteren Prozessor und nur zwei GByte RAM nicht, so dass man über einen Neukauf zumindest nachdenken sollte. Neue Notebooks oder Desktop-PCs mit Windows 10, acht GByte RAM, SSD und Intel-CPU Core i3 der siebten oder achten Generation gibt es andererseits ab rund 400 Euro.
2. Praxischeck: Windows 10 einfach auf dem alten PC ausprobieren
Nun lässt sich lange mutmaßen, wie das aktuelle Betriebssystem auf Ihrem vorhandenen Rechner mit Windows 7 liefe. Deshalb: Probieren Sie es einfach aus! Der Versuch kostet Sie dank des Gratis-Upgrades außer ein bis zwei Stunden Zeit für den Umstieg nichts. Zudem gehen Sie praktisch kein Risiko ein, wenn Sie zuvor mit Aomei Backupper Ihr komplettes System beschrieben sichern.
Sobald Sie die Systempartition mit dem bisherigen Windows 7 gesichert haben, können Sie sich an die Aktualisierung auf Windows 10 machen. Dazu verwenden Sie entweder das eingangs genannte Prüf- und Aktualisierungstool von Microsoft oder das Media Creation Tool, ebenfalls von Microsoft.
Nun also können Sie Windows 10 auf Ihrem vorhandenen Rechner ausprobieren und – dank der automatischen Aktivierung mit Lizenz – uneingeschränkt nutzen. Sofern Sie beim neuen Windows bleiben möchten, brauchen Sie gar nichts zu tun. Möchten Sie dagegen doch zu Windows 7 zurückkehren, spielen Sie Ihr Systemimage mit Aomei Backupper wieder zurück.
Übrigens:Das kostenlose Upgrade auf Windows 10 funktioniert nicht nur beim beschriebenen In-Place-Upgrade, also der Aktualisierung eines PCs mit Windows 7 (oder 8.1), sondern auch bei der Neuinstallation. Wenn Sie Windows 10 auf einem anderen Rechner frisch aufsetzen möchten, ist das auch mit einem Lizenzkey von Windows 7 (oder 8.1) möglich. Einzige Einschränkung ist, dass der alte Schlüssel zur neuen Edition passt: Solche von Windows 7 Starter, Home Basic und Home Premium eignen sich für Windows 10 Home, die von Windows 7 Professional und Ultimate für die aktuelle Pro-Version. Das Installationsmedium als DVD oder USB-Stick erstellen Sie ebenfalls über das Media Creation Tool.
Siehe auch:Windows 10 gibt’s weiter kostenfrei
3. Daten und Programme auf neuen PC mit Windows 10 migrieren
Entscheiden Sie sich doch für einen neuen Rechner, ist darauf Windows 10 meist schon vorinstalliert, und zwar mit allen Treibern und Einstellungen optimal an die Komponenten angepasst. Aus diesem Grund können wir die – prinzipiell mögliche – Option nur bedingt empfehlen, das alte System auf die neue Hardware zu übertragen. Damit fänden Sie zwar alle Einstellungen und Programme wieder wie gewohnt vor, unter Umständen funktioniert die Windows-Anpassung an die neue Hardware aber nicht 100-prozentig.
Tipp:Auch hier können Sie es wieder auf einen Versuch ankommen lassen, nachdem (!) Sie vom sauberen Windows Ihres neuen Rechners zuvor mit Aomei Backupper ein System-Backup erstellt haben. Die Systemwiederherstellung auf anderer Hardware („Universal Restore“) bieten sowohl Acronis mit Trueimage als auch O&O Software mit Diskimage. Das funktioniert sogar in den zeitlich begrenzten Testversionen; die Details entnehmen Sie bitte den Webseiten der beiden Hersteller.
Welche weiteren Möglichkeiten zum Übertragen des bisherigen System gibt es nun? Vergleichsweise einfach ist das Kopieren der persönlichen Dateien wie Fotos, Musik, Videos und Dokumente. Die lassen sich unkompliziert über einen USB-Speicher, im Heimnetz oder über die Cloud (langsamer Upload!) übertragen.
Schwieriger wird es bei den Benutzereinstellungen und -konten sowie der installierten Software. Eine solche Komplettmigration verspricht Pcmover von Laplink, das gut 35 Euro kostet. Unsere Erfahrungen mit dem Tool sind gemischt: Während manche Anwendungen auf dem neuen Rechner sofort laufen, ist bei der Konfiguration mitunter Nacharbeit notwendig.
In der Gratisversion auf zwei Applikationen eingeschränkt überträgt auch Easeus Todo Pctrans installierte Programme auf den neuen PC. Dazu installieren Sie Pctrans zuerst auf dem alten PC und klicken auf „Image Übertragung –› Start –› Image erstellen: Erstellen“. Danach definieren Sie einen Speicherort für die Übertragungsdatei, drücken die Schaltfläche „Bestätigen“, klicken links bei „Programme“ auf „Bearbeiten“, markieren zwei Einträge der Softwareliste, deaktivieren gegebenenfalls in der Mitte alle „Dateien“-Einträge und schließen mit „Fertigstellen –› Erstellen –› Später“ ab. Die nicht eingeschränkte Vollversion kostet etwa 47 Euro.
Installieren Sie Todo Pctrans nun auch auf dem neuen Computer mit Windows 10, kopieren die gespeicherte Transferdatei über einen USB-Stick auf den neuen PC und spielen die beiden darin gespeicherten Programme über „Image-Übertragung –› Start –› Wiederherstellen via Image-Datei: Wiederherstellen –› Wiederherstellen –› OK“ dort wieder ein. Nach einem Neustart des Rechners ist die übertragene Software dann – meist – gleich startklar.