Internationaler Frauentag

So ist es, als Frau in der IT-Branche zu arbeiten

08.03.2024 von Peter Marwan
Die IT ist scheinbar eine Männerbranche. Und Männer reden über Frauen – außer heute. Am Weltfrauentag lässt ChannelPartner einmal Frauen aus der IT-Branche zu Wort kommen.
Zum Weltfrauentag 2024 lässt ChannelPartner (wieder einmal) Frauen aus der IT zu ihrem Werdegang in der Branche zu Wort kommen.
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Dieser Beitrag erschien erstmals am 8. März 2023. Wir halten ihn nach wie vor für wichtig und interessant. Deshalb haben wir ihn aktualisiert und wollen ihn unseren Leserinnen und Lesern zum Weltfrauentag 2024 erneut ans Herz legen. Änderungen und Ergänzungen zum Original sind kursiv geschrieben.

Die ChannelPartner-Redaktion besteht aktuell nur aus Männern. Das war früher anders, war nie so gewollt und hat keinen tieferen Grund. Es hat sich so ergeben. Wir hätten keine Probleme oder Vorbehalte, eine Frau ins Team zu integrieren. Das ist leicht gesagt. Deshalb halten wir jetzt einfach einmal den Mund beziehungsweise die Finger über der Tastatur still, hören zu (als Journalisten können wir das ganz männer-untypisch) und lassen an diesem 8. März nur Frauen aus dem IT-Channel zu Wort kommen.

Frauen als Vorbilder für andere Frauen

"Vielfalt bereichert und inspiriert, deshalb freue ich mich, dass Gleichstellung und Vielfalt bei Schneider Electric einen so hohen Stellenwert haben", sagt Karin Hernik, Channel + Partner Team Managerin bei Schneider Electric. "Denn Frauen haben in der IT-Branche viel zu bieten: Sie bringen neue Perspektiven, Ideen und Lösungen ein und sind damit auch Vorbilder für andere Frauen, die sich für eine Karriere in der IT interessieren."

Karin Hernik, Channel + Partner Team Manager bei Schneider Electric: "Ich bin davon überzeugt, dass mehr Frauen in der IT-Branche nicht nur für ein Unternehmen gut sind, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt."
Foto: Schneider Electric

Hernik ist überzeugt, dass mehr Frauen in der IT-Branche nicht nur für ein Unternehmen gut sind, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt. "Ich freue mich immer wieder darauf, mit unterschiedlichen Menschen zusammenzuarbeiten und spannende Projekte zu realisieren. Dabei sind für mich Teamgeist, Engagement, Respekt und Motivation letztlich wichtiger als das Geschlecht einer Person. Für die Zukunft wünsche ich mir natürlich noch mehr begeisterte Frauen in der IT-Branche."

Frauenförderung ist nicht nur Frauensache

"Zwiespältig und verhalten optimistisch - mit diesen Worten lassen sich meine Gedanken zum Weltfrauentag am besten zusammenfassen", sagt Elke Steinegger, zu dem Zeitpunkt Area Vice President und General Manager Germany bei Commvault, jetzt Regional Vice President Germany and Austria bei Pure Storage. "Ich bin lange genug in der IT-Branche, um mich darüber zu freuen, dass sich die Situation in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert hat. Andererseits muss ich konstatieren, dass wir noch weit zu gehen haben auf dem Weg zu echter Chancengleichheit."

"Ich unterstütze auch junge Frauen dabei, ihren Weg in die IT-Branche zu finden und dort voranzukommen. Sicherlich spielt hier auch die weibliche Solidarität eine gewisse Rolle, aber im Mittelpunkt steht für mich ganz klar das Ziel, eine maximal erfolgreiche Mannschaft aufzubauen", sagt Elke Steinegger, Chefin von Pure Storage in Deútschland und Österreich.
Foto: Pure Storage

Noch viel zu häufig sitze sie als einzige Frau am Verhandlungstisch oder sei die einzige weibliche Sprecherin auf Veranstaltungen oder bei Managementmeetings. "Zu häufig sehe ich immer noch Unternehmen ohne Frauenförderprogramme oder mit 'erzwungenen' Events rund um den Weltfrauentag, die zeigen sollen, dass etwas getan wird", erzählt Steinegger.

Aus ihren Erfahrungen heraus plädiert sie inzwischen auch für eine Frauenquote. Die sei nötig, "um das Bewusstsein an sich, die Sichtbarkeit und vor allem gleiche Bedingungen in Form von Chancen für Männer und Frauen zu schaffen. Mehr Frauen in Führungspositionen, Aufsichtsräten und Executive Boards sowie technischen Führungspositionen werden dann auch helfen, den nötigen Kulturwandel zu fördern."

Zum Internationalen Frauentag 2024 ergänzt Steinegger: "Tatsächlich geht es aus meiner Sicht gerade bei der Frauenförderung und Diversität in der Belegschaft – gerade in der Technologiebranche - um knallharte Erfolgsfaktoren im wirtschaftlichen Wettbewerb. Nach 30 Jahren in der IT-Branche kann ich mit fester Überzeugung sagen, dass sich Investitionen in Frauenförderung und Vielfalt in Euro und Cent bezahlt machen. Die Unterstützung von Frauen in der Tech-Branche und ähnliche Maßnahmen haben nichts mit Idealismus oder Romantik zu tun, sondern sind wirtschaftliche Notwendigkeiten, die in einer globalisierten Wirtschaftswelt an Bedeutung gewinnen."

Informatikstudium ist keine Voraussetzung

"Ich persönlich bin durch einen 'geplanten Zufall' direkt nach dem Studium in der IT gelandet", erinnert sich Alexandra Hanke, Chief Relationship Officer Microsoft, beim IT-Dienstleister Skaylink. "Es war nie vorsätzlich geplant, jedoch habe ich mutig und interessiert jede Chance genutzt, um letztendlich in dieser sehr vielfältigen Umgebung genau meine Passion zu finden. Für mich persönlich bot die Branche bis heute die perfekte Balance auf meiner Karrierereise nach dem Studium hin zum Traumjob mit Kind und Mann - also mit Familie - zu verbinden. Oft ist der Job mit viel Organisations- Planungsgeschick verbunden und nicht immer einfach, aber beides komplettiert mich und erfüllt mein berufliches und vor allem auch mein privates Leben", sagt Hanke.

Alexandra Hanke engagiert sich seit 2022 auch im Board der "International Association of Microsoft Channel Partners" - kurz IAMCP (als Co-Lead EMEA) und ist dort im globalen Komitee für das Thema D&I (Diversity und Inklusion) verantwortlich.
Foto: Skaylink

Interessant: Die oft geforderten Fähigkeiten und Kenntnisse in den MINT-Fächern, die Mädchen und Jungen Frauen unbedingt vermittelt werden und für die sie begeistert werden müssten, nennt Hanke als Voraussetzungen gar nicht. Vielmehr hält sie umfassende Soft Skills, Kreativität und Erfahrungen im Projektmanagement für wichtig - und auch Erfahrungen im Vertrieb oder Consulting könnten nicht schaden.

"IT ist äußerst vielfältig und für mich perfekt geeignet, denn sie besteht zu einem großen Teil aus strukturiertem Denken, Kommunikation und der Interaktion mit Menschen. Auf meinem Weg habe ich viele spannende Frauen und Männer kennen gelernt, die mittlerweile das etwas veraltete Bild des 'Nerds' erneuern. Wer eine klassische IT-Ausbildung absolviert hat, versteht die Sprache der Branche und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich in bestimmten Bereichen wie Multimedia, Netzwerken, Programmiersprachen oder Software-Beratung zu spezialisieren. Quereinsteigerinnen mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund werden mit offenen Armen empfangen, so wie in meinem Fall" blickt Hanke zurück.

Weg vom Image des 'Old Boy's Club'

"Als Frau in der Cybersicherheitsbranche weiß ich aus erster Hand, wie schwierig es sein kann, hier Fuß zu fassen", sagt Lisa Tetrault, Vice President, Global Security Operations bei Arctic Wolf. "Ich habe meine Begeisterung für IT-Security durch Zufall während eines Praktikums entdeckt, als ich einem Security-Team zugeteilt wurde. Obwohl Cybersecurity schnell zu meiner großen Leidenschaft wurde, brauchte es mehrere Jobs, bis ich wusste, welche Sicherheitsfunktion für mich passt - Compliance, Incident Management oder Security Operations Center Management?"

"Meine Professoren und Mentoren rieten mir mit meiner Begabung für Mathematik Lehrerin zu werden - und nicht als Cybersicherheitsexpertin oder in einer anderen Position in den Computerwissenschaften zu arbeiten", erinnert sich Lisa Tetrault, Vice President, Global Security Operations bei Arctic Wolf.
Foto: Arctic Wolf

Trotz des erheblichen Personalmangels gerade im Bereich Cybersecurity schien die Vorstellung, dass Tetrault als Frau dort gut aufgehoben sein könnte, ihrem Umfeld offenbar fremd zu sein: "Mir ging es wie vielen anderen talentierten Frauen auch heute noch: Meine Professoren und Mentoren rieten mir mit meiner Begabung für Mathematik Lehrerin zu werden - und nicht als Cybersicherheitsexpertin oder in einer anderen Position in den Computerwissenschaften zu arbeiten."

Tetrault glaubt daher, dass es wichtig ist, die wichtige Rolle, die Frauen schon heute in der Branche haben, bekannt zu machen. "Bei Konferenzen, Vorträgen und Treffen hat jeder in der Branche die Aufgabe zu zeigen, dass es sich nicht nur um einen 'Old Boy's Club' handelt, wie in den frühen Tagen des Silicon Valley, und dass es Platz für alle gibt. Von Community-Events und Online-Gruppen, in denen sich Frauen in der Cyberbranche vernetzen können, profitiert am Ende die ganze Branche."

Ideal sind Tetrault zufolge starke, von Frauen geführte Netzwerke in Verbindung mit unterstützenden männlichen 'Verbündeten', um eine in der Firmenkultur verankerte Basis für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration zu schaffen, die über die Erfüllung von Einstellungsquoten hinausgeht.

You´ll never walk alone

"Setzt Euch eigene Ziele, glaubt an Euch und kümmert Euch selbst um Eure Karriere. Jemand anders wird es nicht tun", gibt Steinegger - ganz im Sinne von Aretha Franklin - Frauen als Rat mit auf den Weg. Mindestens ebenso wichtig sei es, sich Rat und Hilfe zu holen, wo immer möglich.

"Mein größter Fehler war, zu denken, ich müsste alles allein schaffen", Susanne Gurman, VP of Revenue Marketing, Beyond Identity.
Foto: Beyond Identity

"Nicht selten treffe ich junge Frauen, die die Eigenverantwortung für ihre Karriere so weit treiben, dass sie ganz allein die Lösung für all ihre Herausforderungen suchen. Ich selbst habe diese Unterstützung immer gesucht, angenommen und mir über die Jahre verlässliche und langfristige Netzwerke aufgebaut, in denen ich auch gerne die Hilfe zurückgebe, die ich selbst erfahren habe", berichtet Steinegger.

Susanne Gurman, VP of Revenue Marketing bei Beyond Identity, erinnert sich: "Während meiner gesamten Laufbahn waren die Möglichkeiten, für die ich mich interessierte, nicht darauf ausgerichtet, Frauen anzuziehen; es lag an mir, mich darauf einzulassen. Sobald ich dies tat, stellte ich fest, dass sich mir neue und aufregende Möglichkeiten boten. Ich möchte andere Frauen ermutigen, das Gleiche zu tun."

Keine Angst vor (mehr) Verantwortung

Und auch Gurman rät ebenso wie Tetrault und Steinegger: "Es ist wichtig, Mentoren zu finden, die einen unterstützen wollen. Zu Beginn meiner Karriere dachte ich, ich müsste alles allein schaffen. Das war einer meiner größten Fehler - meine Karriere entwickelte sich rasant, als ich begann, um Hilfe zu bitten. Auch die eigene Bereitschaft darf nicht unterschätzt werden." Schließlich empfiehlt Gurman, "sich ein Arbeitsumfeld zu suchen, in dem Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion stark verankert sind, und es nicht zu tolerieren, wo dies nicht der Fall ist."

In einer Umfrage. der DSAG im Sommer 2022 unter Frauen aus der IT-Branche und dem SAP-Umfeld bewerteten die Hälfte der Teilnehmerinnen die Maßnahmen zu Diversität in ihrem Unternehmen mit „sehr gut“ oder „gut“.
Foto: DSAG

Ein weiterer Tipp von Steinegger: Nicht vor dem nächsten Karriereschritt zurückschrecken und ruhig mehr Verantwortung übernehmen. "Ich kann junge Frauen nur ermuntern, keine Angst und Zweifel davor zu haben, zumal mit der Verantwortung auch die Freiheiten zunehmen und Unterstützung aus vielen Bereichen kommen kann. Natürlich werden die Herausforderungen mit größeren Rollen nicht weniger. Aber wenn man sich nicht daran wagt, nimmt man sich meiner Meinung nach Chancen, zu wachsen, zu lernen und schlicht neue Erfahrungen zu sammeln."

Steinegger weiter: "Insgesamt sehe ich die Zukunft gerade in der IT-Branche für Frauen in Führungsrollen allerdings optimistisch, da sich zumindest die Chancen für Frauen erhöhen. Die digitale Transformation wird ohne eine Transformation des Arbeitslebens und gleichzeitig zunehmender Chancengleichheit für Frauen auch gar nicht gelingen können.

Gleichberechtigung fängt beim T-Shirt an

"Schon im Informatikstudium habe ich mich im großen Hörsaal ein bisschen wie ein Einhorn gefühlt: 400 Studenten und nur eine Handvoll junger Frauen", erinnert sich Anita Allen, die heute Account Executive bei OutSystems in Deutschland ist.

"Schon im Informatikstudium habe ich mich im großen Hörsaal ein bisschen wie ein Einhorn gefühlt: 400 Studenten und nur eine Handvoll junger Frauen", erinnert sich Anita Allen, Account Executive bei OutSystems Germany
Foto: OutSystems

"Dieses Missverhältnis besteht heute leider noch genauso. Das hatte und hat weiterhin zur Folge, dass ich im Außenkontakt meine Kompetenz in der Regel erst unter Beweis stellen muss, bevor ich als vollwertige IT-Expertin akzeptiert werde. Daher geht es für mich primär darum, die Visibilität von Frauen in der IT zu stärken, wofür ich mich auch privat sehr stark engagiere.

Ähnliche Erfahrungen hat auch Oylum Tagmac gemacht, die heute als Senior Director für internationales Partnermanagement bei Commvault verantwortlich ist. "Während meiner akademischen Laufbahn gewöhnte ich mich an die Tatsache, dass ich als Studentin in der Minderheit war. Doch diese Konstellation hat meine Entschlossenheit nur noch verstärkt. Beim Eintritt ins Berufsleben fand ich mich in einer ähnlichen Situation wieder. Trotz der jüngsten Verbesserungen gibt es in der Technologiebranche nach wie vor geschlechtsspezifische Vorurteile, die dazu führen, dass Frauen deutlich unterrepräsentiert sind."

"Frauen, die am Anfang ihrer Karriere in der Welt der IT stehen, rate ich, keine Angst vor Fehlern zu haben. Es gibt keine Misserfolge, sondern nur Gelegenheiten zum Lernen und Wachsen", sagt Oylum Tagmac, Senior Director für internationales Partnermanagement bei Commvault.
Foto: Commvault

Aus Sicht von Tagmac fehlen jungen Frauen in der IT-Branche heute adäquate Vorbilder. "Um diese Hindernisse zu überwinden, ist es wichtig, Frauen auch bei Karriereunterbrechungen zu helfen und ihnen nach ihrer Rückkehr Wiedereinstiegsprogramme anzubieten. Flexible Arbeitszeiten und hybride Arbeitsmodelle können diesen Übergang erheblich erleichtern und bieten Frauen neue Möglichkeiten, sich beruflich zu entfalten und gleichzeitig ihren Aufgaben in der Familie nachzukommen."

Perfektionismus als Stolperstein

Oft berichten Frauen, dass sie die ihren männlichen Kollegen vorbehaltlos zugesprochene Kompetenz in der IT-Branche erst mühsam belegen müssen. Diese Erfahrung hat auch Sabine Schulz, Strategic Account Executive bei Acronis, gemacht. "Als Frau in der IT-Branche kämpfte ich mit Selbstvertrauen und Perfektionismus. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, dass Unvollkommenheit zum Erfolg führen kann und dass es keine Schwäche ist, um Hilfe zu bitten."

Als Schulz in eine Führungsposition wechselte, hörte sie öfter, dass sie als Frau dafür nur aufgrund ihres Geschlechts ausgewählt worden sei - nicht wegen ihrer Kompetenzen. "Ich glaube, dass wir ein geschlechtsneutrales Arbeitsumfeld mit Mentoring- und Diversity-Programmen brauchen, um alle Mitarbeiter zu unterstützen. Indem wir unsere Geschichten austauschen und uns gegenseitig unterstützen, können wir Barrieren abbauen und eine integrativere Belegschaft erreichen", denkt Schulz.

Auch nach Ansicht von Anita Allen beginnen große Veränderungen stets im Kleinen. Daher gehöre zu dieser Visibilität zum Beispiel das Bewusstsein bei Markenunternehmen, dass männliche Accessoires wie der "Corporate Rucksack" einfach nicht zur Business-Mode von Frauen passen, T-Shirts im Corporate Design auch in Frauengrößen und -schnitten zu haben sind und dass generell eine Kultur der Gleichheit und des Respekts herrscht. "Bei meinem Arbeitgeber ist dies erfreulicherweise der Fall, das Geschlecht spielt im Alltag keine Rolle und ich bin als Kollegin und Vorgesetzte als gleichwertig anerkannt und respektiert", sagt Allen.

Diversität nicht auf Frauenanteil beschränken

Chancengleichheit entsteht nicht zuletzt durch Erfahrungsaustausch, Weiterbildung und die Möglichkeiten, durch gute Vernetzung von interessanten Möglichkeiten überhaupt zu erfahren. Deshalb sehen sich eigentlich alle in der IT-Branche erfolgreichen Frauen, mit denen die ChannelPartner-Redaktion gesprochen hat, auch als Mentorin, die jüngeren Nachwuchskräften gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.

"Ich glaube, dass wir ein geschlechtsneutrales Arbeitsumfeld mit Mentoring- und Diversity-Programmen brauchen, um alle Mitarbeiter zu unterstützen", sagt Sabine Schulz, Strategic Account Executive bei Acronis.
Foto: Acronis

Besonders intensiv hat das Alexandra Hanke getan. Sie hat 2016 mit Unterstützung von Microsoft das Netzwerk "The WIT Network" für das Partnerökosystem in Deutschland gegründet. "Mittlerweile sind wir in USA ansässig und eine globale Non-Profit-Organisation, die Frauen (und Männern) Inspiration, Bildung, Mentoring, Networking und praktische Ratschläge bietet, um ihre Karriere in der Technologie auf- und ausbauen zu können", sagt Hanke.

The WIT Network besteht aktuell aus circa 8.500 Mitgliedern und 40 lokalen Communities weltweit. "Nach fünf Jahren The WIT Network in Deutschland haben wir uns dazu entschieden - und natürlich hat uns hier die Covid-Online-Situation unterstützt - das Netzwerk für alle Interessierten zu öffnen. Der Erfolg hat uns ermutigt in diesem Jahr das Konzept 'Create a Community' zu starten, um die unbedingt nötige Diversität zuzulassen, uns weiter zu entwickeln und voneinander zu lernen", berichtet Hanke.

Eigentlich sei WIT Network mit dem Ziel gegründet worden, dass es sich fünf Jahre später wieder auflösen kann, weil die Ziele erreicht sind. Mit der Öffnung hat es nun jedoch eine erweiterte Aufgabe und einen neuen Zweck bekommen.

"Wir hoffen, durch Unterstützung der kommenden Generationen auch diese Community in spätestens fünf Jahren 'entlassen' oder besser 'in die Welt spazieren zu lassen', denn das Schönste wäre für uns, wenn sich mit den anstehenden Generationswechseln das Thema verwächst und obsolet wird", sagt Hanke. "Ich glaube fest an die Notwendigkeit einer diversen und inklusiven Unternehmenskultur. Eine inklusive Unternehmenskultur, die wirklich gewollt ist und gelebt wird. Das ist oft nicht bequem, aber immer wertvoll", erklärt Hanke.

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