Eine Reihe von Grundregeln, die Hersteller und große Händler bei ihrer E-Business Strategie auf jeden Fall beachten sollten, hat Communicode zusammengestellt. Die Essener E-Business Agentur hat bereits für viele namhafte Herstellerfirmen E-Commerce Lösungen umgesetzt. Der Dienstleisters setzt dabei vor allem auf leistungsstarke Software-Lösungen wie Hybris oder IBM WebSphere und rät seinen Kunden zu einem umfassenden Ansatz, der Produktdaten und Backend-Prozesse genauso im Auge behält wie das Shop-Frontend. „Nur so entstehen individuelle Lösungen, die Geschäftsprozesse nachhaltig optimieren“, erklärt Communicode-Geschäftsführer Axel Helbig. Hier die wichtigsten Tipps des E-Commerce Experten:
1. Wissen ist Macht
In Zeiten zunehmender Globalisierung stellt Wissen einen Wettbewerbsvorteil dar, deshalb sollte E-Business alle strategischen Unternehmensprozesse und die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigen, da E-Business einen Teil der Businessstrategie darstellt. Im Zusammenspiel unterschiedlicher Abteilungen wie Marketing, Produktmanagement und Vertrieb verfügen nicht immer alle Beteiligten über das gleiche Wissen. Dies ist kein Nachteil, wenn wenigstens die Informationsquellen für alle von gleicher Qualität sind. Ein Beispiel: Die neusten technischen Eigenschaften des marktreifen Produkts sollten nach Freigabe nicht nur den Ingenieuren und Produktmanagern zur Verfügungen stehen, sondern allen Kollegen weltweit, egal ob Produktion oder Marketing. Nur so kann ein Unternehmen einheitlich agieren.
2. Einheitliche Daten/Datenpflege
Kern einer erfolgreichen E-Business-Strategie bildet die einheitliche Datenpflege. Möglich ist dies in einem Product Information Management-System (PIM-System), welches die zentrale Steuerung von Produktinformationen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg steuert. So behalten Unternehmen die Kontrolle über alle Produktinformationen und wahren die Einheitlichkeit der Daten auch über Ländergrenzen hinaus. Über beliebig viele Kanäle und in beliebig vielen Ländern können koordinierte Sales- und Marketingaktionen einfach durchgeführt werden. Ein PIM-System gewährleistet die Bereitstellung konsistenter Produktinformationen sowohl an allen Schnittstellen wie etwa Internet oder Extranet als auch für alle Ausgabemedien wie Produktflyer oder Kataloge. Der Fokus der Daten liegt bei Vertriebs- sowie Marketinginformationen und Kennzeichen wie Artikelnummern, Kurzbezeichnungen, kaufmännischen Merkmalen, Logistikdaten und Produktionsinformationen.
3. Einfachheit in der Anwendung/Usability
Wenn Daten nur in einem zentralen System gepflegt werden müssen, entfällt der permanente Wechsel unter Software-Anwendungen. Insellösungen in der Softwarelandschaft werden aufgehoben und der Pflegeaufwand verringert sich erheblich. Einher damit gehen Zeit- und Kosteneinsparungen. User gewöhnen sich schnell an ein System und die Logik dahinter und arbeiten mit Freude damit. Auch moderne Content Management Systeme, zur Publikation der einheitlichen Daten, werden ohne Programmierkenntnisse bedient.
Ein gutes Frontend braucht die richtige Basis
4. Flexibilität
Dank einheitlicher und konsistenter Datenbasis und simpler Ausrollmöglichkeiten kann das Marketing im Headquarter eines internationalen Konzerns spontan entscheiden, beispielsweise kurzfristig einen Katalog in Rumänien zu publizieren, während in Spanien eine Marketingaktion mit ganz anderem Schwerpunkt gefahren wird. Die Auslieferung der Daten kann quasi per Knopfdruck jederzeit und überall erfolgen. Aufwendige Freigabeprozesse entfallen. Gleiches gilt etwa für den Rollout neuer Produktkategorien in Onlineshops, was im schnelllebigen Onlinemarkt von entscheidender Bedeutung ist. Die Übernahme der Produktdaten aus der Warenwirtschaft war lange Zeit die einzige Quelle des Onlineshops. Doch der Rechercheanspruch ist immens gestiegen und damit auch der Wunsch nach intelligenteren Suchoptionen wie etwa Attributen, Werten, Bereichen oder Sprachen. Die Integration und Verknüpfung mit PIM-Systemen ist die logische Folge der gestiegenen Ansprüche heutiger Nutzer.
5. Internationalisierung
Eine neue Dependance oder ein neuer Onlineshop in einem anderen Land? Mit einer durchdachten E-Business-Strategie kein Problem. Alle Daten liegen vor und mit einem Translation Memory System können sie auch in beliebig viele Sprachen übersetzt und multilingual gepflegt werden. Der Einsatz dieser Systeme ermöglicht daher nahtlose Übersetzungsprozesse, kürzere Durchlaufzeiten, Kostensenkungen und ein einheitlich hohes Qualitätsniveau aller fremdsprachlichen Dokumente. Die Adaption von unternehmens- und produktrelevanten Informationen für alle Zielmärkte ist heute wesentlicher Bestandteil der Wertschöpfungskette. Bedienungsanleitungen per Knopfdruck in beliebig vielen Sprachen publizieren – ein Traum für jeden Produktmanager.
6. Sicherer technischer Background
Basis für eine erfolgreiche E-Business-Strategie bilden der technische Background und effektive Softwaresysteme. Es existieren zahlreiche Softwarelösungen am Markt. „Ein PIM-System bildet die Basis und wird idealerweise durch CMS und TMS sowie ein DAM/MAM (Media Asset Management) ergänzt. Wichtig ist, dass hier meist keine Standardlösungen funktionieren, sondern individuell auf das Unternehmen zugeschnitten gearbeitet werden muss. Ob Anpassung an ERP-Systeme, Schnittstellen oder individuelle Wünsche, ohne diese Individualisierung bringt es nicht den gewünschten Effizienzgewinn“, erklärt Communicode-Geschäftsführer Helbig. (mh)