Immer mehr Unternehmen drängen in das World Wide Web. Dennoch sind viele Firmen in Deutschland noch offline. Knapp die Hälfte der Unternehmen ist in hohem Maße auf das Internet angewiesen.
Dabei gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, das Unternehmen im Internet zu platzieren. Von der kleinen Webseite für den regionalen Handwerksbetrieb über den mittelständischen Weinhändler, der ein erweiterten Kundenstamm über das Internet erreicht bis hin zu den ganz großen Firmen, die das Internet für Marketingzwecke, Online Reputation Management oder den Verkauf ihrer Waren nutzen.
Das Netz bietet unbegrenzten Platz für Webseiten aller Art. Doch die Plätze auf der ersten Seite bei Google zu den richtigen Suchanfragen (Keywords) sind limitiert. Aber nur wer weit vorne steht, wird gesehen und kann Geld verdienen – online und offline. Es ist daher kein Wunder, dass die Nachfrage nach Suchmaschinenoptimierung (SEO) steigt. SEO optimiert die Lesbarkeit einer Webseite für Google, sodass diese höher gerankt wird. Ein besonders wichtiger Teil der Suchmaschinenoptimierung ist der Aspekt des Linkaufbaus, die sogenannte "Offpage"-Optimierung.
Linkaufbau – das Empfehlungsschreiben für Google
Linkaufbau, beziehungsweise Linkbuilding, ist ein sehr wichtiger Teil der Suchmaschinenoptimierung. Durch einen Link, der von extern auf die Unternehmensseite verweist, kann Google überprüfen, wie relevant und beliebt eben diese Unternehmensseite zu einer bestimmten Suchanfrage ist. Eine Verlinkung ist letztlich aus Sicht des Suchmaschinengiganten nichts anderes, als eine Empfehlung. In etwa so, als würde ein Freund eine gutes Restaurant empfehlen. Google hat seine Algorithmen auch in Bezug auf Linkaufbau immer weiter verfeinert. So zählt nicht mehr nur der reine Link, sondern viele weitere Attribute, unter anderem: Textqualität, Linktext, Verteilung von ein- und ausgehenden Links auf einer Webseite und so weiter.
SEO imitiert einen natürlichen Linkaufbau - oder versucht es in vielen Fällen zumindest. Linkaufbau spielt auch mit vielen anderen Faktoren zusammen. Oft beschließen Unternehmer Linkaufbau teuer bei einer SEO-Agentur einzukaufen und vergessen dabei die Optimierung der Webseite. Damit löst sich der eigentlich positive Effekt des Linkbuildings in Wohlgefallen auf und verschlingt lediglich Geld. Linkaufbau kann nur funktionieren, wenn die gesamte Webseite, inklusive Content, Title & Description, Landing Pages und vielem mehr optimiert wird.
Individualität beim Linkbuilding
Linkaufbau kann in unterschiedlichen Formen geschehen. Viele Methoden sind heutzutage nicht mehr so erfolgsversprechend wie noch vor zwei oder drei Jahren, da Google immer wieder den Algorithmus verfeinert und somit die Bedingungen für Suchmaschinenoptimierer schwieriger macht.
Grundsätzlich sollten vor dem Linkaufbau folgende Fragen geklärt werden:
Soll mehr Traffic auf die Seite gebracht werden?
Muss ein Online Reputations Management erfolgen?
Soll die Position in den Suchmaschinen deutlich gesteigert werden?
Handelt es sich um ein regionales Produkt oder eine regionale Dienstleistung?
Soll eine Person im Internet bekannter gemacht werden?
Es muss daher bei der Auswahl des SEO-Dienstleisters, ob Einzelperson oder Agentur, darauf geachtet werden, dass ein individuelles Linkbuilding-Konzept vorgelegt wird. Jede Webseite ist anders und daher ist ein standardisiertes 08/15-Linkbuilding nicht ausreichend. Was bei Webseite A hervorragend funktioniert, muss bei Webseite B nicht zwangsläufig ebenfalls zum Erfolg führen. Letztlich spielt auch der finanzielle Aspekt eine große Rolle, denn auch darauf müssen Linkbuilding-Strategien angepasst werden. Dabei gilt jedoch nicht, wer besonders viel zahlt, wird auch besonders große Effekte haben. Es kommt dabei auch immer auf den Dienstleister an.
Linkbuilding-Strategien mit mittlerem Effekt
"Free for All"-Verzeichnisse - Effekt: gering
"Free for All"-Verzeichnisse haben ihren Namen daher, dass sich jeder dort registrieren und anmelden kann und seinen Texte oder seinen Link platzieren kann. Zu den meist genutzten Arten gehören Social-Bookmark-Dienste, Webkataloge und Profil-Links. Free for All-Verzeichnisse haben einen geringen Aufwand, benötigen wenig Können im Linkaufbau und haben gleichzeitig wenig Effekt. Die Verzeichnisse sind durch das leichte Beschaffen der Links vollkommen verwässert worden, sodass man schon eine enorm große Anzahl braucht, um einen Effekt zu erzielen.
Allerdings gehören diese "Free for All"-Verzeichnisse zu einem gesunden Linkmix dazu, weshalb empfohlen wird, eine junge, frische Seite mit wenigen Links aus diesen Verzeichnissen zu verlinken. Dadurch erreicht man, dass Google die Seite schon einmal findet und man kann durch diese Verzeichnisse auch neue Artikel auf der eigenen Seite verlinken und dadurch indexieren lassen.
Blogkommentare oder Foren - Effekt: gering bis mittel
Ein Linkaufbau über Kommentare oder Foren ist eigentlich ein Unterpunkt der "Free for All"-Verzeichnisse, da sich hier auch jeder einfach eintragen kann. Dennoch ist das Linkbuilding in diesem Fall schwieriger. Oft wird Linkaufbau über Foren und Kommentare in einer reinen Spamform betrieben und als hochwertiger Linkaufbau verkauft. Wer mit Foren- oder Kommentar-Spam Linkaufbau betreibt, riskiert nicht nur eine Abstrafung durch Google, sondern auch Abmahnungen von Forenbetreibern.
Die Power von Kommentar- und Forenlinks kommt nicht durch Quantität, sondern durch Qualität zustande. Wer beispielsweise einen Onlineshop für individuelle Tassen besitzt, der kann durch gezieltes Linkbuilding in Foren genau die richtige Zielgruppe auf seinen Onlineshop aufmerksam machen, dasselbe gilt, wenn man auf einem Blog einen Beitrag kommentiert, in dem der Blogbetreiber um Hilfe bei der Auswahl eines Geburtstagsgeschenks gebeten hat.
Linkbuilding-Strategien mit hohem Effekt
Pressemitteilungen - Effekt: hoch, wenn Multiplikatoren anspringen
Der gezielte Linkaufbau über Pressemitteilungen ist nur dann sinnvoll, wenn die Pressemitteilungen von anderen Personen gelesen werden kann und nicht im eigenen Netzwerk eines Presseverteilers liegen bleiben. Effektiv ist daher die Zusammenarbeit mit großen, bekannten Agenturen, die Pressemitteilungen auch an eine Vielzahl unterschiedlichster Redakteure und Nachrichtenportale. Hier ist auch ein möglichst relevanter Inhalt der Pressemitteilung wichtig um Multiplikatoren anzusprechen.
Linktausch - Effekt: hoch
Der Linktausch ist die Linkbuilding-Form, die in den meisten SEO-Agenturen betrieben wird. Dabei werden Artikel oder Links von einem Webseitenbetreiber mit einem Link aus dem Netzwerk der Agentur getauscht. Hierbei ist es wichtig, dass nicht A<->B getauscht wird, da eine solche reziproke Verlinkung aus der Sicht von Google wertlos ist. In jedem Fall muss bei der Optimierung der Unternehmensseite darauf geachtet werden, dass die eigenen Seiten beziehungsweise Blogs stetig gepflegt und nicht mit Tauschartikeln zugepflastert werden. Wer auf seinem Blog in jedem Artikel ein bis zwei ausgehende Links hat und noch nie Linkaufbau für die eigenen Seiten betrieben hat, der darf sich nicht wundern, wenn Google mit einer Abstrafung darauf reagiert.
Linkbaits - Effekt: sehr hoch
Ein Linkbait entsteht immer dann, wenn man einen guten Inhalt auf seiner Seite veröffentlicht und dieser Inhalt von außen mehrfach verlinkt wird. Dazu gehört zum Beispiel ein exklusiver Artikel über einen bestimmten Sachverhalt, ein Gewinnspiel, einen kostenlosen Download oder ähnliche Dinge. Vor einem Linkbait steht jedoch der enorme Aufwand, der die Planung und Realisierung eines Linkbaits mit sich bringt. Ein richtig guter Linkbait kann in kürzester Zeit über 1000 Links auf eine Seite bringen, der virale Effekt ist enorm hoch und auch die Auswirkung auf das Ranking einer Webseite ist mit einem Linkbait in der Regel immer deutlich positiv.
Weitere Verlinkungsmöglichkeiten
Es gibt noch eine Menge weiterer Verlinkungsmöglichkeiten. Ein Hersteller von Sonnenschirmen könnte beispielsweise ein Sponsorship mit einer neuen Gaststätte oder einem Kindergarten vereinbaren und schon hat man einen Link von der jeweiligen Webseite. Ein Photovoltaikinstallateur kann seinen Expertenstatus dadurch untermauern, dass er in bekannten Online-Handwerksmagazinen Fachartikel veröffentlicht und dadurch einen Link erhält und zudem noch die Aufmerksamkeit auf sein Unternehmen lenkt.
Man kann die städtischen Webseiten seines Firmenstandortes anschreiben und um eine Verlinkung von der Webseite der Stadt bitten, viele Stadt-Webseiten haben Firmenverzeichnisse. Wer gerne mit Google sucht, kann nach dem Namen des Unternehmens suchen und Webseiten anschreiben, die zwar eine Namensnennung auf der Seite haben, das Unternehmen jedoch nicht verlinkt haben. Der Kreativität sind beim Linkbuilding fast keine Grenzen gesetzt und man sollte mit offenen Augen durch die Web-Welt surfen.
Risiken beim Linkaufbau
Beim Linkaufbau müssen feste Regeln eingehalten werden, um eine Abstrafung durch Google zu vermeiden. Ein natürlicher Linkmix ist das A und O eines erfolgreichen Linkbuilding-Konzepts, dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
Wie schnell werden wie viele Links aufgebaut?
Was für Links werden aufgebaut?
Wie ist der Linktext?
Wird nur "hart" mit Money-Keywords verlinkt?
Kann man ein Muster erkennen (z.B. immer am 15. des Monats kommen 20 Links auf die Domain)?
Werden Links offensichtlich gekauft?
Gerade der Linkverkauf ist nicht nur bei den meisten SEOs sehr verpönt sondern wird von Google hart bestraft. Wie immer gilt: Wer maßvoll Linkbuilding betreibt, wird auf lange Sicht den größeren Erfolg haben. Wer unbedingt sofort auf die Seite 1 bei Google kommen möchte, der kann immer noch auf Google Adwords ausweichen. Die Position ist jedoch sofort wieder weg, sobald man die Werbung nicht mehr bezahlt.
Als Money-Keywords bezeichnet man Keywords, die bei dem Suchenden eine Kaufabsicht erahnen lassen. Wer nach "Rucksack günstig" sucht, hat ein deutliches Kaufinteresse. Oft sind Money-Keywords mit einem hohen Suchvolumen verbunden. |
Die Zukunft des SEO
Google legt mittlerweile vermehrt Wert auf eine personalisierte Suche, bei der auch "Social Signals" beachtet werden. Die Suchmaschine verfeinert ihren Algorithmus stetig Themenrelevanz, Natürlichkeit und Nachhaltigkeit werden wichtiger. Aktuell bewegt sich sehr viel im Bereich der Suchmaschinenoptimierung, alleine im März 2012 waren es fast 50 Algorithmusanpassungen.
Speziell im Bereich Linkbuilding muss daher zwingend auf eine nachhaltige Arbeitsweise Wert gelegt werden. Das ursprüngliche Prinzip eines Links, eine Empfehlung einer Webseite von einem realen Menschen an seine User, sollte immer im Hinterkopf behalten werden. Links müssen von echten, authentischen Webseiten kommen und im Idealfall themenrelevanten Traffic mit sich bringen. Nur durch angepassten, ehrlichen und zielorientierten Linkaufbau kann das Google-Ranking nachhaltig verbessert werden.
Wertvolle Tipps rund um das Thema Suchmaschinenoptimierung und Link-Building liefert das Blog Klick-Kantine.de. (ms)