Tipp

So bekommt ein WLAN-Gerät die beste Verbindung zum Router

09.02.2023 von Thomas Rau
Mithilfe der Link Rate können Sie am PC oder Android-Smartphone schnell die aktuelle Qualität der WLAN-Verbindung überprüfen.
So bekommt ein WLAN-Gerät die beste Verbindung zum Router
Foto: AVM

Der grundsätzliche Rat für ein schnelles WLAN lautet: Router und WLAN-Client sollen möglichst nahe beieinanderstehen, am besten Sichtkontakt haben und keine Hindernisse wie etwa Mauern, Decken oder Möbel zwischen sich haben. In der Praxis lässt sich dies aber schwer umsetzen: Zum einen, weil die Platzierung des (Modem-)Routers meistens durch den Ort des Internetanschlusses vorgegeben ist, denn lediglich wenige Anwender ziehen Kabel von der Telefon- oder Kabeldose durch die Wohnung, um einen besseren Routerstandort zu ermöglichen. Zum anderen, da mobile WLAN-Endgeräte wie beispielsweise Notebooks und Handys ständig den Platz wechseln.

Um schnell mal die Qualität der WLAN-Verbindung an einem bestimmten Ort zu überprüfen, können Sie die Angabe der Link Rate verwenden. Sie finden sie auf einem Windows-Rechner in den Eigenschaften der jeweiligen WLAN-Verbindung: Bei Windows 10 klicken Sie dazu in der WLAN-Liste bei dem Namen des Netzwerks, mit dem Sie gerade verbunden sind, einfach auf „Eigenschaften“, bei Windows 11 auf das kleine, blaue Kreissymbol mit einem "i" rechts neben dem WLAN-Namen. Die Link Rate sehen Sie in der Zeile „Verbindungsgeschwindigkeit (Empfang/ Übertragung)“.

Um die Qualität der WLAN-Verbindung an einem Ort festzustellen, eignet sich unter Windows die Angabe zur Link Rate respektive Verbindungsgeschwindigkeit.

Bei einem Android-Smartphone steht die Link Rate in den Einstellungen unter „Netzwerk und Internet“. Rufen Sie die aktuelle WLAN-Verbindung auf und tippen Sie auf das Zahnradsymbol am Ende der Zeile. Als Nächstes scrollen Sie auf der Seite nach unten bis zu der Angabe von „Upload- Geschwindigkeit“ und „Download-Geschwindigkeit“. Die erste Zahl gibt die Link Rate zwischen Smartphone und Router an, während die zweite Zahl für den umgekehrten Weg steht. Je höher die dort angegebene Zahl, umso besser ist die Qualität der WLAN-Verbindung. So lässt sich zumindest grob die Platzierung eines WLAN-Clients optimieren. Denn die Link Rate handeln Router und WLAN-Rechner anhand der Signalqualität auf der drahtlosen Verbindungsstrecke aus: Je besser diese ausfällt, umso höher ist die vereinbarte Link Rate.

Die mögliche Datenrate, die sich aus der Verbindungsqualität ergibt, hängt außerdem von den technischen Möglichkeiten der jeweiligen WLAN-Hardware ab, wie WLAN-Standard und Modulationsverfahren, sowie von den Einstellungen, die Sie für die WLAN-Verbindung festgelegt haben – wie etwa der Bandbreite des Funkkanals. Anhand der Link Rate lässt sich die Qualität der WLAN-Verbindung daher nur für die beiden Geräte bestimmen, die an ihr teilnehmen – es muss nicht grundsätzlich bedeuten, dass über diese Strecke optimale Bedingungen für jede WLAN-Übertragung herrschen.

Auch Android-Smartphones zeigen die Geschwindigkeit einer WLAN-Verbindung in ihren Einstellungen an.

Des Weiteren sollten Sie beachten, dass die Link Rate nur das grundlegende Übertragungstempo angibt. Die tatsächliche Netto-Transferrate der Verbindung ist immer wesentlich niedriger, da nicht nur die reinen Nutzdaten über die Funkstrecke fließen – also etwa die Datenpakete, die Bildinformationen beinhalten, wenn Sie ein Onlinevideo schauen –, sondern auch Datenpakete zum Verwalten der WLAN-Übertragung. Auch kommen nicht immer alle Nutzdaten sofort beim Empfänger an: Wenn dieser keine Bestätigung schickt, muss sie der Sender erneut übertragen, was die Netto-Datenrate ebenfalls reduziert.

Die Link Rate kann sich darüber hinaus während der Datenübertragung ändern: Wenn die beiden WLAN-Geräte bemerken, dass die Verbindung bei der gewählten Geschwindigkeit nicht stabil ist, eben beispielsweise, da der Empfänger Datenpakete nicht erhält, reduzieren sie die Link Rate: Denn wichtiger als die Geschwindigkeit, in der Daten verschickt werden, ist in den meisten Fällen, dass die Daten überhaupt ankommen. (PC-Welt)