Der Channel sehnt sich nach neuen Impulsen, um den eher durchwachsen PC-Markt wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Und die Vorzeichen stehen gut. Das weiß auch TD-Synnex-Vertriebsleiterin Elisabeth Vogl, die anlässlich des Snapdragon Launch Events des Distributors auf die Faktoren End-of-Service (EoS) bei Windows 10 sowie die wachsende Nachfrage nach KI-optimierten PCs und Notebooks verweist.
Mit der Snapdragon-X-Elite-Plattform will sich auch Qualcomm ein Stück vom Kuchen sichern. Insbesondere beim Stromverbrauch will der Chiphersteller punkten. Nun sind die ersten Produkte in der Distribution verfügbar, wie Marcel Delmer, Business Unit Director - PC Systems DACH bei TD Synnex bestätigt: "Sie können ab sofort bestellen", fordert er die Gäste des exklusiven Snapdragon-Launchs über den Dächern von München auf.
Neben Intel und AMD muss Qualcomm aber erst noch seinen Platz im PC- und Notebook-Markt finden. Noch sind die verfügbaren Stückzahlen im deutschen Markt überschaubar, auch wenn TD Synnex schon die ersten Modelle ausliefert. Laut den Marktforschern von Context waren in der Woche 26 kurz nach dem weltweiten Launch drei Prozent der in Notebooks verbauten KI-fähigen Chipsets von Qualcomm. Doch die Vorzeichen sind gut im deutschen Markt: Mittlerweile ist laut Context in jedem fünften verkauften Notebook ein KI-optimierter Chip verbaut. Damit nimmt Deutschland neben Großbritannien eine europäische Spitzenposition ein.
900 Anwendungen validiert
Carlos Fernandez Pilo, Director, EMEA Enterprise & Commercial Channel Sales bei Qualcomm, betont, dass der Snapdragon-Hersteller nicht nur Chips für Smartphones bereitstellt: "Wir können auch andere Dinge", bekräftigt er. Der Europa-Vertriebschef wirbt mit kostengünstigen Komponenten, geringem Energieverbrauch und Zuverlässigkeit um die Gunst der Reseller.
Sein Kollege Stephan Peters unterstreicht die Vorteile der integrierten NPU-Einheit, die CPU und GPU bei KI-Berechnungen entlastet und somit erhebliche Performancegewinne bringt: Warum soll ich für den Scheibenwischer hinten den ganzen Motor nutzen?", ist sein Vergleich zum Automobil.
Allerdings gibt es Bedenken, ob Software uneingeschränkt auf der Snapdragon/ARM-Plattform läuft. Sowohl für Business- als auch für Privatkunden kann dies ein entscheidendes Argument sein. "Unsere Entwickler arbeiten auf Hochtouren", berichtet Peters. So seien mittlerweile über 900 Anwendungen validiert. "95 Prozent der Top 300 Enterprise Apps sind lauffähig", verspricht der Qualcomm-Manager. Alles andere müsse man probieren, man sei gerne mit Teststellungen behilflich.
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