Während der Funktionsumfang von Smartphones laufend zunimmt und die Geräte mehr Strom aus dem Energiespeicher benötigen, hinkt die Entwicklung bei der Akkutechnik hinterher. Aus diesem Grund werden User ihre Mobiltelefone künftig öfters aufladen müssen. Das geht aus einem Papier des Marktforschungsunternehmens Strategy Analytics hervor. Die für die Funktionsvielfalt benötigten Komponenten werden zwar zunehmend energiesparender, durch die Art und Häufigkeit der Nutzung dieser Features würden jedoch die Akkus schneller geleert werden.
Neun Prozent der Akkuleistung wird den Studienautoren zufolge bereits für das Surfen im Netz, die Nutzung von sozialen Netzwerken und ähnlichen Anwendungen verbraucht. In fünf Jahren soll dieser Wert auf knapp ein Drittel geklettert sein, heißt es von Seiten des Marktforschungsunternehmens. Im Vergleich zum wachsenden Verbrauch verbessert sich die Batterietechnologie jedoch nur marginal. Lediglich vier Prozent verbesserte Leistung jährlich konnten die Akkuhersteller über die vergangenen drei Jahre erzielen. "Das ist viel weniger als benötigt wird", schreiben die Analysten.
Als Konsequenz dieser Tatsache wird sich für die Smartphonebesitzer die Zeit zwischen zwei Aufladungen verkürzen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das eine Reduktion von fünf Prozent jährlich. Während eine Akkuladung 2008 noch für 3,2 Tage Betrieb ausgereicht hat, werden die Benutzer ihre Mobiltelefone 2015 bereits alle 2,5 Tage an das Stromnetz hängen müssen. "Anwendungen wie Internetsurfen, GPS-Navigation oder Web-2.0-Appliaktionen werden künftig häufiger genutzt und verbrauchen somit die gespeicherte Energie schneller", führt Stuart Robinson, Chefanalyst des Telekom-Bereichs bei Strategy Analytics aus.
Mittelfristig werden Techniken wie das Schnellladen der Akkus durch Hochleistungskondensatoren in den Fokus der Entwickler rücken. Dadurch wird zwar der Ladevorgang erheblich beschleunigt, jedoch ergibt sich daraus keine Erhöhung der möglichen Kapazität in Handyakkus, so Robinson. Verbesserungsmöglichkeiten sieht der Analyst bei den verwendeten Materialien. So müssen Alternativen zu den derzeit verwendeten Lithium-Ionen-Batterien gesucht werden. Als mögliche Materialien würden sich laut Robinson Silber oder Zink anbieten. Allerdings könnten Smartphones in einigen Jahren auch bereits durch Brennstoffzellen mit Energie versorgt werden. (pte/rw)