Im Zentrum der Communic Asia

Smartphones lösen Booom bei Social Gaming aus

27.06.2011
Eines der zentralen Themen der CommunicAsia in Singapur war letzte Woche Social Gaming. Selbst Nokia und RIM konnten angesichts sinkender Absatzzahlen nicht umhin, entsprechende Lösungen zu zeigen.

Das Wörtchen "Social" (sozial) findet heute eine neue Bedeutung im Sinne von Online. Teilnehmer der Mobilfunkmesse CommunicAsia in Singapur waren sich einig, dass Smartphones dem Social Gaming (vernetzten Spielen) starken Auftrieb verleihen werden, berichtet ‚Taipei Times‘ auf Basis einer AFP-Meldung.

Nokia fand sich angesichts sinkender Absatz- und Umsatzzahlen erstmals nach zehn Jahren wieder auf der asiatischen Messe in Singapur ein, Konzernchef Stephen Elop ließ es sich nicht nehmen, persönlich zu erscheinen und sagte der neuen Allianz mit seinem früheren Arbeitgeber Microsoft für 2012 eine glorreiche Zukunft voraus.

Und sogar der kanadische BlackBerry-Hersteller Research in Motion ( RIM) ist über seinen Business-only-Schatten gesprungen und hat in Singapur zusammen mit seinem ersten Tablet auch dessen Spieleeigenschaften präsentiert.

Zyngas Siedler-Spiel FarmVille gehört zu den beliebtesten Social Games.

Social Gaming als eines der Messe-Highlights populär gemacht haben unter anderem Spieletitel wie FarmVille (ähnlich wie Siedler)und Angry Birds. Internet-fähige Smartphones und Tablets befreien Gamer von den Fesseln daheim oder im Büro. In Industriekreisen geht man deshalb davon aus, dass in Zukunft eine Flut speziell für den mobilen Einsatz entworfene Spiele auf den Markt kommen wird.

Das Telekommunikationsberatungshaus Ovum sieht einen Smartphone-Boom in der Asienpazifikregion voraus. Für 2016 rechnen die Analysten dort mit dem Verkauf von 200 Millionen Smartphones, ein Drittel aller verkauften Handys in Fernost.

"Mindestens 90 Prozent aller Gamer werden künftig mobil unterwegs sein", sagte Jeffrey Jiang, Director von Touch Dimensions mit Sitz in Singapur. Die meisten Kundenanfragen bezögen sich heute weniger auf die Entwicklung für Spielekonsolen als vielmehr für Mobiltelefone. Das Unternehmen entwirft unter anderem Spiele fürs iPhone, für Android und Nokia.

Wie Jiang weiter erklärte, sind die meisten Gamer heute Gelegenheitsspieler und als solche wollten sie nicht länger auf den PC daheim angewiesen sein. Der Trend gehe dahin, dass jeder ein mobiles Device habe und es auch für Spiele nutzen wolle.

FarmVille ist weit von Haubumm und Brutalität entfernt und doch das beliebteste Spiel bei Facebook. Die Entwickler von Zynga hat es reich gemacht. Laut ‚The Wall Street Journal‘ ist das Unternehmen nach einem Profit von 400 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 850 Millionen Dollar im letzten Jahr schon mit 7 bis 9 Milliarden Dollar bewertet. Zynga zählt heute schon 250 Millionen Nutzer - im Monat.

In dem von der finnischen Firme Rovio entwickelten Angry Birds ("wütende Vögel") schießen die Spieler - politisch nicht gerade korrekt - mit virtuellen Vögeln auf feindliche Schweine, die ihre Eier geklaut haben.

Laut Zynga-Vizepräsident David Ko ist davon auszugehen, dass sich der Verkauf von internetfähigen Smartphones bis 2015 auf 1,1 Milliarden Stück in etwa verdoppeln werde. Das sei eine "immense Chance" für Spieleentwickeler.

Handy-Weltmarktführer Nokia zufolge sind Gamer die wichtigste Kundengruppe des eigenen Applikation Store Ovi. In Apples AppStore sind mobile Spiele auch schon ganz oben auf der Bestseller-Liste. (kh)