Smartphones rücken zunehmend ins Visier von Cyber-Kriminellen. Seitdem die Hightech-Handys immer häufiger eingesetzt werden, um im Internet zu surfen, Daten zu übertragen und auch als Datenzentrale in Unternehmen herangezogen werden, ist das Risiko von Malware-Infizierungen sowie Phishing- und Daten-Attacken beträchtlich in die Höhe geklettert. Die Besitzer der Hosentaschen-PCs sind sich dieser zunehmenden Bedrohung aber noch nicht bewusst: Nur fünf Prozent der Handy-User haben eine Sicherheitslösung auf ihren Geräten installiert.
"Fast jeder verwendet zu Hause auf seinem Rechner ein Security-Produkt. Der Einsatz auf Mobiltelefonen ist jedoch noch nicht sehr weit verbreitet", stellt Peter Stelzhammer vom Sicherheitsexperten AV-Comparatives fest. Hier fehle es den Usern noch an dem nötigen Gefahrenbewusstsein. "Viele glauben, dass der Umstand, dass es noch recht wenige Handy-Viren gibt, sie vor Übergriffen schützt. Die wirkliche Bedrohung geht aber eher von Diebstählen und Phishing-Attacken aus", betont Stelzhammer.
Security-Hersteller reagieren langsam
Auch auf Herstellerseite beginnt man sich erst langsam auf die veränderte Gefahrensituation einzustellen. Der Begriff Mobile Security gewinnt zwar zunehmend an Bedeutung, die gegenwärtig erhältliche Angebotspalette an entsprechenden Sicherheitslösungen ist aber noch mehr als bescheiden. "Es scheint so, als stecke die Entwicklung bei den Security-Unternehmen noch in den Kinderschuhen", meint Stelzhammer.
Diese Einschätzung wird auch von einem aktuellen Testbericht bestätigt, in dem AV-Comparatives verschiedene mobile Security-Lösungen für Windows Mobile und Symbian von den Herstellern ESET, F-Secure, Kaspersky und Trend Micro unter die Lupe genommen hat. "Alle getesteten Produkte erfüllen ihre Aufgabe zwar rudimentär sehr gut. Was die Anzahl der integrierten Features betrifft, könnten sich die Nutzer aber sicherlich mehr erwarten", so das Resümee des Sicherheitsexperten.
Firewall, Virenschutz und Diebstahlsicherung
Unbedingt erforderlich sind dem Bericht zufolge Funktionen wie Firewall, Virenschutz und Diebstahlsicherung. "Dadurch, dass Smartphones sehr teuer und klein sind, sind sie ein begehrtes Ziel für Diebe. Ohne mobile Sicherheitslösungen haben Kriminelle hier leichtes Spiel. Sie entwenden das Telefon, tauschen die SIM-Karte aus oder telefonieren auf Kosten der Geprellten", erläutert Stelzhammer.
Um diesem Szenario entgegenzuwirken, bieten die meisten mobilen Sicherheitsprodukte mittlerweile eine Diebstahlsicherung an. Dabei hat der User nach einem Diebstahl oder Verlust die Möglichkeit, das Telefon zu sperren, zu löschen und auch orten zu lassen. "Dieses Feature ist sehr nützlich, kann aber auch missbräuchlich zur Ortung von Personen verwendet werden", merkt Stelzhammer an. (pte/rw)