Eminent Web-TV-Box

Smart-TV für jeden Fernseher (Kurztest)

27.08.2012 von Armin Weiler
Fernsehgeräte der oberen Klasse sind heute in der Regel internet- und netzwerkfähig. Doch nicht jeder will sich ein neues Fernsehgerät kaufen. Eine Box kann helfen.
Die Web-TV-Box EM8102 von Eminent bringt Smart-TV auf nahezu jedes Fernsehgerät.

Fernsehgeräte der oberen Klasse sind heute in der Regel internet- und netzwerkfähig. Doch nicht jeder will sich ein neues Fernsehgerät kaufen, nur weil er auf Mediatheken, Videoportale oder auf seine gespeicherten Filme zugreifen möchte.

Mit der Web-TV-Box "EM8102" von Eminent können nun Fernseher um sogenannte Smart-TV-Funktionen erweitert werden. Die Box ist mittlerweile zu einem Straßenpreis von knapp 150 Euro zu haben. Wir haben sie für Sie einem Praxistest unterzogen.

Die Aufstellung und der Anschluss der Box per HDMI oder S-Video verläuft problemlos, zudem verfügt das Gerät über einen optischen Anschluss. Das Handbuch wird auf CD mitgeliefert. Allerdings ist die EM8102 nicht von Haus aus WLAN-fähig. Wer also die Box nicht direkt mit LAN-Kabel anschließen kann, weil der Router beispielsweise nicht beim Fernsehgerät steht, muss sich zusätzlich ein USB-WLAN-Modul besorgen oder auf eine Powerline-Lösung zurückgreifen.


Die Web-TV-Box EM8102 von Eminent bringt Smart-TV auf nahezu jedes Fernsehgerät.

Die Rückseite bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten.

Das Web-TV-Portal wird von einem externen Dienstleister bestückt.

Über eine App lässt sich die Box bequemer als mit der mitgelieferten Fernbedienung steuern...

... obwohl das Tastaturfeld ziemlich unübersichtlich ist.

Einige Anwendungen des Portals bieten auch Internet-Radio wie hier Tunein.

Ein Firmware-Update kann nur über USB-Stick erfolgen, auch wenn die Box im netz hängt.

Nach dem Update funktioniert auch die ZDF-Mediathek.

Die Browser-Darstellung des Portals ist ziemlich unbrauchbar.

Die Einrichtung ist schon etwas komplizierter: Zwar geht einiges automatisch, doch die Eingabe der Daten und Passwörter mit der mitgelieferten Fernbedienung ist hakelig und nicht immer logisch. Wenn diese Hürde überwunden ist, ist die Box zum Betrieb bereit.

Auf dem Startbildschirm können die verschiedenen Funktionen aufgerufen werden. Herzstück ist das "Portal". Hier finden sich die Web-TV- und Web-Radio-Angebote. Dieses Portal wird von einem externen Dienstleister, der auch Smart-TV-Angebote für renommierte Fernsehhersteller betreut, bereitgestellt. So ist man auf diese Auswahl angewiesen. Die Darstellung ist mitunter etwas klein geraten, auf einem handelsüblichen 32.Zoll-LCD-Fernsehgerät muss man schon recht nah an den Bildschirm, um die Details erkennen zu können.

Fernbedienung per Smartphone-App

Die Box lässt sich auch per Smartphone-App steuern.

Mit der Fernbedienung kann man nun durch das Angebot navigieren. Allerdings ist die Tastenbelegung manchmal etwas verwirrend, mal kommt man mit "Back" wieder einen Schritt zurück bzw. eine Ebene höher, mal mit "Exit". Texteingaben in Suchfelder können mit einem Buchstabenfeld auf dem Bildschirm oder manchmal auch mit den numerischen Tasten der Fernbedienung gemacht werden, das geht aber nicht immer. Eine schöne Lösung ist eine App für Tablets oder Samrtphones. Wenn das Gerät im selben Netzwerk eingebucht ist, kann so per Smartphone die Web-TV-Box steuern. Wir haben die App mit dem iPhone ausprobiert. Nachdem das Telefon aber im Ruhezustand war, muss die App wieder neu gestartet werden, denn beim ersten Tastendruck schaltet sie sich aus. Zudem kann die Box mit der App nicht ein- oder ausgeschaltet werden, dafür braucht man dann wieder die mitgelieferte Fernbedienung.

Leider hängt sich die Box auch bei manchen Web-TV-Angeboten auf, beispielsweise bei kino.de. Da hilft es nur noch das komplette Gerät vom Netz zu trennen. Es sollte also so aufgestellt sein, dass man die Stromzufuhr gut erreichen kann.

Neben den Web-TV-Anwendungen lassen sich auch Multimedia-Daten über einen Mediaserver abspielen. Dafür werden die Protokolle UpnP oder Samba verwendet. Dies funktionierte im Test problemlos. Die Box kann zudem mit einer SATA-Festplatte aufgerüstet werden.

Fazit

Die EM8102 von Eminent ist eine gute Möglichkeit, Fernsehgeräte mit Web-TV-Inhalten aufzurüsten. Zudem kann sie auch als Streaming-Box eingesetzt werden und bietet damit einen breiten Funktionsumfang. Allerdings muss der Nutzer sich auch mit einigen Kinderkrankheiten herum schlagen. So konnte die ZDF-Mediathek erst nach einem Firmware-Update benutzt werden. Dieses kann auch nicht auf der Box selbst imitiert werden. Die Dateien müssen erst am Rechner auf einen USB-Stick entpackt, und dann am Gerät gestartet werden. Manche Unzulänglichkeiten liegen aber auch in Smart-TV-Portalen der Anbieter, die oft eher für die Darstellung am PC und nicht am Fernseher optimiert sind. (awe)