Über eine halbe Milliarde Euro Umsatz hat sich Björn Siewert, einer der Geschäftsführer des Distributors Siewert & Kau für das kommend Jahr vorgenommen. Dass bei diesen Umsatzgrößen das reine transaktionale Geschäft an seine Grenze stößt, ist auch den Verantwortlichen bei dem Bergheimer Distributor klar.
Mit rund acht Prozent organischem Wachstum sieht sich Siewert aber auf einem guten Weg: "Wir haben unser Sortiment lösungsorientiert erweitert", erklärt er. Bei Siewert & Kau nennt man das "Fokussierte Distribution". Man wolle sich aber auf dieser "erfreulichen Handelsgeschäftsbasis" keinesfalls ausruhen, sondern das Wachstum gezielt vorantreiben, kündigt Siewert an.
Um im Bereich des B2B- und Projektgeschäfts neue Umsatzquellen zu erschließen, will Siewert nun mit "Competence Center" mit spezialisierten "Competence Teams" das Lösungsgeschäft voran bringen. Das neue Vertriebsstandbein wird unter Federführung des ehemaligen Also- und Kyocera-Managers Markus Hollerbaum stehen, der seit Anfang des Jahres als Director Business Development bei Siewert & Kau unter Vertrag steht. "Mit dem neuen 'Competence Center' ermöglichen wir es unseren Kunden, sich schnell im IT-Dschungel zu orientieren und gemeinsam mit unseren Spezialisten-teams maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln", beschreibt Hollerbaum das Aufgabenfeld des Compentece Centers.
Vertriebsaffine Mitarbeiter gesucht
Den Anfang macht ein Team, das sich speziell um das Produkt- und Lösungsportfolio von Dell kümmern soll. Bei weiteren Teams gibt sich der Distributor etwas vage: So seien zunächst Teams in den Bereichen Imaging und Printing geplant. "Wir machen das, was Sinn macht, und nicht das, was in einem Börsenprospekt gut aussieht", meint Siewert. Überhaupt sei es von Vorteil, nicht unter den Sachzwängen, denen börsennotierte Unternehmen unterliegen, agieren zu müssen. "So können wir auch langfristig planen", bekräftigt der Geschäftsführer.
Für den Aufbau der Teams will der Grossist weiteres Personal einstellen. "Wir suchen aber keine reinen Pre-Saler oder Consultants, sondern vertriebsaffine Leute", präzisiert Björn Siewert.
Neben den Competence Teams soll aber die "One Face Sales Strategie" mit kurzen Entscheidungswegen und flachen Hierarchien beibehalten werden. "Fast Lane", nennt dies Vertriebsdirektor Yves Plaire. Die Expertise der Competence Teams kann dann bei Bedarf abgerufen werden.
20 Jahre hat es bei dem 1994 gegründeten Unternehmen gedauert, um die Umsatzgröße von einer halben Milliarde Euro zu erreichen. Für Björn Siewert sind nun die Weichen für die Zukunft gestellt: "Ich will nicht noch einmal 20 Jahre warten bis wir die Milliarde erreicht haben", unterstreicht er seine Ambitionen.