Rückendeckung für Kleinfeld: der Siemens-Konzern konnte im zweiten Geschäftsquartal den Umsatz um zehn Prozent auf 20,626 Milliarden Euro steigern. Beim Gewinn legte das Münchner Unternehmen um 36 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro zu und auch bei den Auftragseingängen wurde ein Plus von neun Prozent auf 23,469 Milliarden Euro verzeichnet.
Für den Vorstandschef sind das durchaus positive Nachrichten, die seine Position im Amt als Siemens-Chef festigen könnten. Erst gestern wurde bekannt, dass mehrere Mitglieder des Aufsichtsrates, allen voran Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann, für eine Neubesetzung der Konzernführung seien. Grund sind laufende Ermittlungen in der Schmiergeld-Affäre von Siemens, in die auch Kleinfeld verwickelt sein könnte.
Als mögliche Nachfolger waren bereits Linde-Chef Wolfgang Reitzle, sowie der frühere VW-Manager Wolfgang Bernhard im Gespräch.
Unterdessen werden erste Stimmen laut, die einen Erhalt Kleinfelds als Vorstandschef fordern: nach Meinung von Reinhild Keitel, Mitglied im Vorstand der Schutzgemeinschaft für Kapitalanleger (SdK), würde man "einen fähigen Konzernchef loswerden"; für eine Ablösung wäre er nur, wenn "neue Erkenntnisse, die gegen ihn sprechen, vorliegen". Am heutigen Mittwoch findet in München die Aufsichtsratssitzung von Siemens statt, dabei soll auch die Frage um eine Vertragsverlängerung Kleinfelds geklärt werden.