Der Großteil öffentlicher WLAN-Verbindungen ist nach wie vor nicht verschlüsselt, doch sind sich die Nutzer entweder der Risiken nicht bewusst oder scheren sich nicht drum. Wer Böses im Schilde führt, kann über ein unverschlüsseltes Netzwerk problemlos auf vertrauliche Informationen zugreifen.
Woran liegt es, dass öffentliche WLANs so unsicher sind? Zum Teil ist der Netzwerkadministrator dafür verantwortlich, doch auch die Nutzer sind nicht unschuldig.
In öffentlichen WLANs verwenden alle User denselben Schlüssel. Dies bedeutet zwar, dass sich das Netzwerk einfacher verwalten und betreiben lässt, stellt jedoch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar: Hacker haben leichtes Spiel auf allen verbundenen Geräten zuzugreifen und können vertrauliche Kommunikation belauschen, Zugriff auf E-Mailkonten erlangen und Kennwörter ausspähen.
Wer öffentliche Netze nutzt sollte in seinem eigenen Interesse zu mehr WLAN-Sicherheit beitragen und die folgenden fünf Tipps beherzigen:
1. An das Vergessen denken
Geräte verbinden sich immer wieder mit Netzwerken in der Nähe, mit denen sie zuvor schon verbunden waren - so auch mit unsicheren, öffentlich zugänglichen Netzwerken. Um die Sicherheit ihrer Daten zu erhöhen, sollten Nutzer es sich angewöhnen, das SSID-Profil des Netzwerks zu löschen oder die Netzwerkerkennung des Geräts auszuschalten.
2. Zwei-Faktor-Authentifizierung
Wo immer möglich eine Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen. Dabei wird ein zweistufiges Verfahren zur Identifizierung eines Users verwendet, das Komponenten des Systems und einen vom Nutzer bereitgestellten Wissensfaktor kombiniert. Diese zusätzlichen Stufen genügen meist, um bösartige Nutzer aus dem System auszusperren. Denn um auf dieses zuzugreifen, reicht es nicht aus, ein Kennwort zu knacken.
3. Das richtige Netzwerk auswählen
Bevor die Verbindung mit einem WLAN hergestellt wirdn, sollten man sich vergewissern, dass es sich dabei um das offizielle System des Anbieters handelt, statt davon auszugehen, dass ein starkes Signal von einem vertrauenswürdigen Netzwerk stammt. Die Bestätigung des richtigen Netzwerks vor dem Verbinden verhindert Mittelsmann-Angriffe.
4. Implementierung eines virtuellen privaten Netzwerks (VPN)
Die Implementierung einer VPN-Funktion schafft einen verschlüsselten Pfad für den sicheren Zugriff auf private oder unternehmensbezogene Informationen. In einem VPN muss jedes Gerät Verbindungen durchgängig verschlüsseln, was zeitaufwändig und oft schwierig zu konfigurieren ist - die Sicherheit aber enorm erhöht.
5. Anmelde-Websites vermeiden
Während einer Sitzung in einem öffentlichen WLAN sollten Nutzer Websites meiden, die eine Anmeldung verlangen. Ist dies nicht möglich, empfiehlt es sich, auf Websites zurückzugreifen, die das HTTPS-Protokoll unterstützen, da sie die Kommunikation zwischen Website und Browser verschlüsseln.
Eine sichere WLAN-Zukunft
Die Förderung einer sicheren WLAN-Kultur ist maßgeblich, um Gefährdungen zu minimieren. Je mehr Nutzer drahtlose Technologie einsetzen, umso höher ist das Risiko an den einzelnen Zugriffspunkten.
Daher werden zukünftig neue Funktionen zum Einsatz kommen, die die Einrichtung privater Netzwerke in öffentlichen WLANs ermöglichen. Diese erlauben es den Nutzern, weiterhin vom Komfort öffentlicher Netzwerke zu profitieren und bieten gleichzeitig geschützten Zugriff auf private und unternehmenskritische Daten. (rw)