Der Shopware Community Day hat sich zu einem der Fixtermine der E-Commerce-Branche entwickelt. So versammelten sich in diesem Jahr 1.600 Händler, Partner, Entwickler und E-Commerce-Enthusiasten in Ahaus und informierten sich umfassend in rund 60 Fachvorträgen und bei 40 Ausstellern. Außerdem erlebten sie gemeinsam, wie Shopware-Vorstand Stefan Hamann in seiner Keynote die Neuigkeiten rund um Shopware vorstellte und dabei für die Community eine Reihe von zusätzlichen Angeboten vorstellte.
Eine zentrale Rolle nahm in Hamanns Keynote die in Kürze erscheinende Shopware-Version 5.2 ein. Der Shopware-Vorstand stellte deren Features vor, die sowohl Händlern und Entwicklern, als auch Endkunden zugutekommen sollen. Dazu gehören etwa verbesserte Einkaufswelten, ein neues Adressmanagement oder ein überarbeitetes Plugin-System. Besonderer Mehrwert: Ab Shopware 5.2 ist die Basisversion des leistungsfähigen Warenwirtschaftssystems "Pickware" direkt und kostenlos in die Professional und Professional Plus Edition integriert.
Shopsystem wird noch offener
Für positive Resonanz bei der Community sorgte die Ankündigung, dass Shopware ab der Version 5.2 nach und nach gänzlich auf die Verschlüsselung mittels der Codierungs-Software ionCube verzichtet. Der Hintergrund: Der Quellcode der Shopware-Erweiterungen, der sogenannten Premium Plugins, war bisher noch immer mittels ionCube verschlüsselt, was Anpassungen schwierig machte.
Ab Shopware 5.2 kann nun jede Codezeile dieser Zusatzmodule eingesehen werden, wodurch sich völlig neue, hilfreiche Anpassungs- und Nachrüstmöglichkeiten für Entwickler und Partner ergeben. "Mit dieser Entscheidung geben wir ein ganz klares Bekenntnis zum Open Source-Gedanken ab", sagt Stefan Hamann.
Neben dem Verzicht auf die Cube-Verschlüsselung kündigte der Shopware-Vorstand zudem ein weiteres Gratisangebot an: So wird das Anlegen beliebig vieler Subshops in Zukunft kostenlos und dazu ganz einfach aus dem Backend möglich sein. Bisher kostete eine Subshop-Lizenz 495 Euro.
Hohe Investition in Zukunftsforschung
Der Shopware Community Day stand in diesem Jahr unter dem Motto "Digital Blue" - ein Leitsatz, der nach Stefan Hamann sehr gut zum E-Commerce passt: "Digital Blue nimmt Bezug auf den weitläufigen, vielfältigen und oftmals noch unerforschten ,digitalen Ozean‘. Denn genau wie in den Tiefen der Meere geht es im E-Commerce um die klassischen Naturgesetze: Fressen und gefressen werden, vermehren und wachsen, die Sicherung der eigenen Art und den Einsatz fortschrittlicher und visionärer Technologien."
In diesen digitalen Ozean tauchte Shopware-Vorstand Stefan Hamann während seiner Keynote gleich zu Beginn ein. Hamann präsentierte Shopwares Visionen der E-Commerce-Zukunft anhand einprägsamer Beispiele und skizzierte eindrücklich, wie der Software-Hersteller diesen Weg beschreitet. "Wir beschäftigen uns im Bereich Research und Development mit Dingen, die derzeit noch experimentell sind, aber später direkten Einzug ins Produkt finden.
Dazu gehören etwa Shopping-Ansätze in der virtuellen Realität (VR), das Internet of Things sowie andere Themen aus dem Bereich ,Future of Retail‘. Diese Konzepte behandeln wir konsequent nach dem Design Thinking-Ansatz und beziehen dabei insbesondere unsere Community stark mit ein, zum Beispiel über unser Shopware Insider Programm."
Weitere Foren für den Wissenstransfer aus der Community seien etwa regelmäßig stattfindende "Think Tanks", externe Hackathons sowie die transparente Entwicklung, wie Shopware sie auch über die soziale Coding-Plattform Github vorantreibt.
Über den Tag verteilt machten sich die Besucher in den "Deep Sea Labs" direkt ein Bild von der Shopware-Forschung. Im "Future Park" standen außerdem die neuesten Endgeräte wie die "HTC Vive" oder die "Oculus Rift Consumer Version" zum Ausprobieren bereit.
Open Source aus Überzeugung
Auf die Frage, warum Shopware den Open-Source-Gedanken entschlossen weitertreibt, hat Stefan Hamann eine klare Antwort: "Seitdem wir Ende 2010 unsere Open Source-Version herausbrachten, haben wir extrem viele Ideen und Feedback erhalten, das uns bei der Entwicklung von Shopware immer weitergeholfen hat. Sei es nun über den Issue Tracker, unsere User Group-Treffen, persönliche Gespräche oder Veranstaltungen wie die Think Tanks. Da unsere Firmenphilosophie auch auf Gegenseitigkeit beruht, möchten wir der Community etwas zurückgeben."
Gemäß dem Bild des "digitalen Ozeans" will Hamann das Shopware-Schiff auch weiterhin konsequent auf Open-Source Kurs halten. Denn auf diesem, daran ließ Stefan Hamann keinen Zweifel, erleide man auf dem digitalen Ozean keinen Schiffbruch. "Wir sind überzeugt, dass unsere Open Source Strategie der richtige Weg ist. Denn nur in engem Austausch mit unserer Community gewährleisten wir die nötige Innovationskraft, Flexibilität und Transparenz, die für ein Bestehen in unserer Branche so wichtig ist." (rw)