LCD-TV-Panels

Sharp und Foxconn bilden Joint Venture

18.07.2011
Als Gegengewicht gegen die koreanischen Riesen wollen Sharp und die CMI-Mutter Foxconn beim Einkauf von Komponenten und der Produktion von LCD-TV-Panels zusammenarbeiten und gründen ein Joint Venture auf Taiwan.

Sharp und Apples Produktionspartner Foxconn (Hon Hai), Mutter von Taiwans größtem LCD-Panel-Hersteller Chimei Innolux (CMI), sind übereingekommen, zu gleichen Teilen ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, um sich im TV-Bereich besser gegen koreanischen Riesen Samsung und LG Display behaupten zu können.

Sharps 10G-Werk in Sakai ist das modernste der Welt. Dort werden, da technologieverwandt auch Solar-Panels produziert.

Sharp verfügt zwar über die modernsten Produktionsanlagen, ist aber als Nummer 5 der Hersteller großer LCD-Panels schon wegen der fehlenden Größe wenig konkurrenzfähig, was sich wie jetzt gerade in Zeiten stark fallender Panel-Preise zeigt.

Produktionsausfälle in Folge des schweren Erdbebens in Japan haben ihr Übriges getan. So musste Sharp nach der dreifachen Katastrophe die Produktionskapazitäten absenken und sogar ein modernes Werk vorübergehend stilllegen. Bald darauf hat Foxconn dem japanischen Hersteller eine helfende Hand gereicht.

Das für Ende 2011 auf Taiwan geplante Joint Venture zwischen Sharp und Foxconn zielt laut der japanischen Zeitung ‚Nikkei‘ vor allem darauf, mehr Einkaufsmacht bei Komponenten zu gewinnen, um im LCD-TV-Markt konkurrenzfähiger zu werden.

Wie Meko-Chefanalyst Bob Raikes ChannelPartner gegenüber äußerte, wären auch die großen taiwanesischen Panel-Hersteller CMI und AU Optronics (AUO, Teil der BenQ Group) ohne staatliche Hilfe kaum in der Lage, sich gegen die großen koreanischen Mitbewerber zu behaupten.

Der Deal zwischen Sharp und Foxconn sieht nicht einen besseren Größeneffekt beim Einkauf von Schlüsselkomponenten wie Glassubstraten (Muttergläsern) und Farbfiltern (CF) vor, sondern auch gegenseitige Panel-Lieferungen. So soll Sharp von CMI TV-Panels mit 20 bis 40 Zoll Bilddiagonale beziehen und CMI im Gegenzug von Sharp TV-Panels ab 60 Zoll. Die Unternehmen erhoffen sich davon jeweils deutlich reduzierte Produktionskosten.

Das gerade unterzeichnete Abkommen geht noch darüber hinaus. So wird Shrap als größter Hersteller kleiner und mittelgroßer Panels für Smartphones und Tablets gewisse Kapazitäten für CMI freimachen und dem taiwanesischen neuen Partner auch Technologie für stromsparende Panels freimachen, heißt es bei ‚Nikkei‘. (kh)