Der Servermarkt 2009 spiegelt die deutliche Investitionszurückhaltung wieder. Doch die Marktforscher von Gartner und IDC sind verhalten optimistisch für diese Jahr: Der Markt werde sich erholen.
Gartner und IDC zufolge wurden im Jahr 2009 18,3 (Gartner) respektive 18,6 (IDC) Prozent weniger Umsätze erzielt als im Jahr zuvor. Insgesamt verdienten die Anbieter 43,2 Milliarden Dollar. Der Rückgang bei ausgelieferten Servern war ebenfalls beträchtlich: Nur mehr 6,6 Millionen Server wurden ausgeliefert - ein Minus von 16,6 (Gartner) beziehungsweise 18,6 (IDC) Prozent gegenüber 2008.
Mehr zum Thema Server lesen Sie hier:
Die Hauptlieferanten von Servern blieben wie gewohnt IBM, Hewlett-Packard, Dell, Sun und Fujitsu. Während IBM mit knapp 14,2 (IDC) Milliarden Dollar am meisten mit Servern verdiente, lieferte HP die größten Stückzahlen aus.
Die dahinter liegenden Hersteller Dell, Sun und Fujitsu marschierten im Gleichschritt: Ihre Umsätze sanken deutlich, wobei Suns Umsätze wegen der Oracle-Übernahme, vor allem aber wegen der ungewissen Hardware-Zukunft fast um ein Drittel geringer ausfielen als im Jahr 2008.
Verhaltener Optimismus
Beide Marktforscher rechnen für dieses Jahr mit einem mittel bis hoch einstelligem Wachstum der Server-Stückzahlen sowie mit einem etwas geringeres Plus bei den Hersteller-Umsätzen. Sie geben allerdings zu bedenken, dass Server-Virtualisierung sowie der Vormarsch der x86-Server die Einnahmen der Server-Anbieter weiterhin schmälern dürften. Sowohl Gartner als auch IDC erklärten, dass erstmals die Einnahmen aus dem Geschäft mit x86-Servern die 50 Prozent-Marke übersprungen haben.
Zudem werden Preiskämpfe auch in diesem Jahr auf der Tagesordnung stehen.
Das zeigen die Resultate des vierten Quartals 2009. Zwar wurden knapp zwei Prozent (IDC) mehr Server als im schwachen vierten Quartal des Vorjahres verkauft, doch gingen die Einnahmen der Hersteller um fast vier Prozent zurück.
IDC-Analyst Dan Harrington erklärte, diese Entwicklung werde anhalten. Zwar hätten Unternehmen nach den Ankündigungen von IBM mit Power 7 und IHP mit dem neuen Itanium-Chip 9300 ihre Investitionen in Unix-Server zurückgestellt, doch sei ebenso klar, dass jede RISC-Investition heute auf dem Prüfstand stehe. Dass aber der Markt für RISC/Itanium-Systeme vor dem Zusammenbruch stehen könnte, behauptet niemand.
Als Lichtblick des vierten Quartals entpuppten sich Blade-Server. Zwar machen sie nicht einmal ein Zehntel der ausgelieferten Server aus, doch legten sie nach Stückzahlen um 11,1 Prozent (Gartner) zu; die Umsätze stiegen um beträchtliche 22,1 Prozent (Gartner).
Nach Herstellern betrachtet, fiel im vierten Quartal auf: Dell konnte seine Umsätze um 4,5 Prozent (IDC) gegenüber dem Vorjahresquartal steigern. IDC zufolge beruht dies auf einer höheren Nachfrage im öffentlichen Sektor und von Unternehmen. Ebenso konnte Fujitsu die Umsätze um 7,2 Prozent steigern. Sun hingegen erlebte auch in diesem Quartal einen Umsatzeinbruch von 17,3 Prozent.
Nach Technologien betrachtet war die Kombination von x86-Servern und Microsoft ausgesprochen erfolgreich. Mit 5,4 Milliarden Dollar Umsatz erzielte diese Kombination das absolut beste Serverergebnis seit zwei Jahren.
Mit Linux-Servern wurden 1,9 Milliarden Dollar umgesetzt Ihr Marktanteil kletterte auf 14, 7 Prozent aller ausgelieferten Server. (wl)