Dell stellt mit PowerEdge VRTX eine neue Server-Familie vor. Unter der neuen Server-Gattung "Shared Infrastructure" bietet der Hersteller eine integrierte Lösung für Unternehmen an, die aus Server-, Storage- und Netzwerkkomponenten inklusive Management besteht.
von Bernhard Haluschak (TecChannel)
Die neue Shared-Infrastructure-Lösung ist laut Dell besonders für alle Arten von Virtualisierungsaufgaben optimiert. Die Anwendungsbeispiele reichen dabei von File Sharing über E-Mailing bis hin zu Onsite Backup, Domain-Services oder Client-Virtualisierung. Mit dem System zielt der Hersteller auf Niederlassungen von SMB- und Large-Enterprise-Unternehmen sowie Behörden und Schulen.
Der PowerEdge VRTX von Dell vereint in einem Fünf-HE-Tower-Chassis, das auch Rack-fähig ist, bis zu vier halbhohe Server-Note-Einheiten, die Hot-plug-fähig sind. Zum Launch des Systems stehen M520- und M630-Servereinschübe zur Verfügung. Das M520-Server-Node kann zwei Intel-Prozessoren der Serie Xeon E5 2400 aufnehmen. Für die Aufnahme von bis zu 384 GByte Hauptspeicher stehen bis zu 12 DIMM-Sockel parat. Insgesamt zwei PCIe-Gen3-Slots stehen für I/O-Erweiterung in Mezzanine-Ausführung zur Verfügung. Auch zwei 2,5-Zoll-HDDs inklusive Onboard-RAID-Controller sind im Servereinschub integriert. Die Kommunikation nach außen übernehmen vier Gbit-Ethernet-Local-Area-Network-on-Mainboard-Anschlüsse (LOM).
Dagegen arbeitet das M630-Server-Node mit zwei Intel-CPUs aus der Xeon-E5-2600er-Familie und kann bis zu 768 GByte Hauptspeicher, verteilt auf 24 DIMM-Slots, verwalten. I/O- und Storage-Ausstattung sind mit dem M520-System identisch, jedoch kann die Einheit optional mit bis zu zwei PCIe-Flash-SSDs ausgestattet werden. Der Datenaustausch erfolgt über einem 10-Gigabit-Ethernet-LOM-Konnektor.
Jede Servereinheit ist mit einem integrierten Dell-Remote-Access-Controller 7 (iDRAC7) und einem Lifecyle-Controller versehen. Damit kann der Anwender die Computing-Systeme agentenfrei innerhalb der OpenManage-Systemverwaltung überwachen, verwalten oder konfigurieren.
Für die zentrale Datenablage hat der Hersteller eine Shared-Storage-Einheit in das System integriert. Auf dieses System können alle vier Serverknoten entweder exklusiv oder als Shared Volume zugreifen. Der Hersteller verspricht dabei geringe Latenzen und hohe Geschwindigkeit. Zur Wahl steht ein Storage-System, das entweder aus zwölf 3,5-Zoll- oder aus 24 2,5-Zoll-Festplatten besteht, inklusive Hot-plug-Fähigkeit. Dabei können SAS-, Nearline-SAS-Laufwerke oder SSDs zum Einsatz kommen. Die maximale Speicherkapazität des Chassis beziffert Dell auf bis zu 48 TByte. Die Ansteuerung der Storage-Laufwerke übernimmt ein Shared-PERC8-RAID-Controller.
Das integrierte Netzwerk des PowerEdge VRTX besteht aus einem Switch, der acht externe und 16 interne 1-Gigabit-Ethernet-Ports aufweist und für mehr Bandbreite zudem eine Bündelung der Ports erlaubt. Optional kann der Kunde auch ein Acht-Port-Pass-Through-Modul für das System ordern.
Für die Erweiterung des Systems mit Steckkarten stehen dem Anwender insgesamt drei PCI-Express-Slots (150/225 Watt) für volle Bauhöhe und fünf PCIe-Slots (25 Watt) für halbe Bauhöhe zur Verfügung. Des Weiteren bietet die Serverlösung ein Slot-Management, das in der Basislizenz zwei und in der Enterprise-Lizenz vier Slots pro Server-Node verwalten kann.
Das Kühlkonzept des PowerEdge ist laut Hersteller so optimiert, dass es auch unter Last relativ geräuscharm arbeitet. Somit kann das System auch in Büroumgebungen aufgestellt werden. Es besteht aus sechs internen Lüftern und vier von der Rückseite zugänglichen Lüftermodulen. Alle Kühleinheiten sind redundant ausgelegt und Hot-plug-fähig. Die Energieversorgung übernehmen bis zu vier redundante und Hot-plug-fähige Netzteile. Die 1100-Watt-Energieeinheiten können in den Konfigurationen 2+2, 3+1, 2+1 und 1+1 eingesetzt werden.
Der integrierte Chassis Management Controller (CMC), der optional auch redundant verfügbar ist, übernimmt die Verwaltung der Server-Nodes sowie der Storage-, Netzwerk- und Energiekomponenten. Er soll in der Lage sein, bis zu neun VRTX-Chassis von einer zentralen Konsole aus mit nur einer IP-Adresse lokal oder remote zu verwalten. Das zentrale Managementsystem soll über eine intuitive GUI verfügen, die an die bekannten PowerEdge-Serversysteme anknüpft, und ist in Dells OpenManage-Essential-Lösung integriert. Per GeoView-Funktionalität sollen auch verteilte VRTX-Systeme einfach zentral zu managen sein.
Der PowerEdge VRTX ist ab 26. Juni weltweit erhältlich, so der Hersteller. Die Systeme können direkt bei Dell oder über die Channel-Partner bezogen werden. Die Preise stehen noch nicht fest.
(Der Beitrag wurde von der CP-Schwesterpublikation TecChannel übernommen / rb)