ChannelPartner: Unternehmen hierzulande befassen sich intensiv mit der Flexibilisierung von Arbeitszeitmodellen und der Modernisierung der Arbeitsplätze - zwei der zahlreichen Aspekte von Modern Work. Für IT-Admins die IT bedeutet das auch, eine Fülle unterschiedlichster mobiler Devices inklusive der Daten, Profile und Anwendungen vernetzen, managen und absichern zu müssen. Wie unterstützen Sie Kunden bei dieser Herausforderung?
Daniel Frömberg: Unsere Software SOTI MobiControl ist so vielfältig wie das moderne Arbeitsleben. Welches mobile Gerät der Mitarbeiter auch immer bevorzugt, wir können nahezu alle Systeme in die Unternehmens-Infrastruktur einbinden. Ob nun Android-, Windows-, iOS-, Linux-, IoT- (LWM2M, MQTT, LoRa) basiert Systeme. Welcher Formfaktor auch immer ausgewählt wird: Smartphone, Tablet, PC, Handscanner, RFID Reader, Rugged Devices, Info-Terminals, Displays, Digitale Brillen.. lassen sich über unsere zentrale Software supporten, konfigurieren und verwalten.
Dadurch kann das Unternehmen dem Mitarbeiter die gewünschte Unabhängigkeit bieten, indem es ihm überall die für seine Aufgaben notwenigen Daten zur Verfügung stellen und den Betrieb seiner Geräte remote unterstützen kann.
ChannelPartner: Die jährlichen Umfragen von Computerwoche und ChannelPartner, bei denen IT-Anwenderunternehmen ihre mit IT-Dienstleistern umgesetzten Projekte schildern, zeigen, dass trotz der Modern-Work-Welle die Mobility-Projekte noch immer zu den Raritäten zählen. Wie erklären Sie sich diese schleppende Adaption?
Daniel Frömberg: Das können wir nicht bestätigen. Wir verzeichnen weltweit und in allen Branchen einen starken Zuwachs an Mobility Projekten, bei denen wir die Anforderungen unserer Kunden innovative Konzepte für die mobile Umsetzung ihrer Arbeitsprozesse anzubieten erfüllen können und diese mit den Kunden auch umsetzen.
ChannelPartner: Bei der Umsetzung dieser Projekte - gerade, wenn sie auch die Arbeitsprozesse berühren, tauchen immer wieder Hürden auf. Wie lassen sich diese überwinden?
Daniel Frömberg: Man muss die bestehenden Arbeitsabläufe in Unternehmen genau analysieren und daraus eine mögliche Übertragung auf digitale Werkzeuge wie Software und Hardware ableiten. Dann muss man den Kunden dafür begeistern, neue Wege zu gehen.
Noch einfacher ist es, wenn am Anfang nur eine Idee besteht, wie bei einem Start-up Unternehmen und man vom Aufbau des Unternehmens an das ganze Produkt und die Prozesse dahinter gleich auch auf der Grundlage von digitalen Medien aufbaut.
ChannelPartner: Auf dem Systemhauskongress CHANCEN haben Sie ein Referenzbeispiel aus der Praxis gezeigt. Was war die Ausgangssituation des Kunden und welche Anforderungen hatten er an eine neue Lösung?
Daniel Frömberg: Das ist richtig. Aus hunderten Referenzen werden wir ein greifbares Bespiel für ein Kundenprojekt vorstellen, bei dem wir von der Idee bis zur erfolgreichen Umsetzung mit Hilfe unserer Software alle Schritte beschreiben werden.
ChannelPartner: In welcher Form war in diesem Projekt ein Partner involviert?
Daniel Frömberg: Wir setzten alle Projekte gemeinsam mit einem unserer weltweit mehr als 4.000 Partner um.
ChannelPartner: Wie wurden die Anforderungen des Kunden umgesetzt?
Daniel Frömberg: Durch den Einsatz unserer Software wird das Geschäftsmodell des Kunden maßgeblich unterstützt und die Prozesse beschleunigt.
ChannelPartner: Welche speziellen Herausforderungen gab es während der Umsetzung und wie wurden sie gelöst?
Daniel Frömberg: Die Vielfallt der Geräte. Wir lösen das, in dem wir mit den Herstellern der Hardware in enger Abstimmung zusammen arbeiten.
ChannelPartner: Welche Vorteile hat das Projekt Ihrem Kunden konkret gebracht?
Daniel Frömberg: Prozessbeschleunigung und zuverlässiger Support im Störungsfall dadurch Gewinn an Vertrauen und Effizienz.
ChannelPartner: Inwiefern konnte der beteiligte IT-Dienstleister von diesem Projekt konkret profitieren?
Daniel Frömberg: Der IT Dienstleister kann seine Expertise auf einem neuen Gebiet ausbauen und die Erfahrung für weitere Projekte nutzen.
ChannelPartner: Was wird sich Ihrer Meinung nach künftig in der Zusammenarbeit zwischen Unternehmenskunden und IT-Dienstleistern wesentlich verändern oder verändern müssen?
Daniel Frömberg: Die immer komplexeren Themen in der IT werden zu einer größeren Spezialisierung führen müssen. Das bedeutet, dass Unternehmenskunden nicht mehr alle Anforderungen mit Ihren "Haus- und Hof"-IT-Dienstleitern gelöst bekommen werden. Beispielsweise IoT Projekte, BigData Analysis etc.
Hier sollten die spezialisierten IT-Dienstleister viel enger zusammenarbeiten, um jeder für sich in seinem Bereich aber gemeinsam vernetzt, den Kunden einen Service anzubieten, der sich ja auch an vielen Punkten überschneidet.
ChannelPartner: Inwiefern beeinflusst diese Veränderung auch die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Ihren Channelpartnern?
Daniel Frömberg: Für uns als Hersteller ist es durch diese Veränderung wichtig, die spezialisierten Fähigkeiten unsere Channelpartner genau zu kennen, um Know-how möglicherweise für Kundenprojekte bündeln zu können.
ChannelPartner: Wie wird sich die gesamte Wertschöpfungskette zwischen Technologie-Anbieter, Distributor, Vertriebspartner und Endkunde verändern?
Daniel Frömberg: Es wird auf absehbare Zeit kein Geschäft mehr durch das reine Verkaufen von Handelsware zu machen sein, nur durch eigene Leistungen wie spezialisierte Services, Beratungen und eigene Produktbestandteile, um die Produkte der Hersteller zu veredeln, wird eine langfristige Kundenbindung möglich sein, die stabile Umsätze garantiert.
ChannelPartner: Welche Chancen ergeben sich daraus für IT-Dienstleister?
Daniel Frömberg: Darauf können Sie für IT-Dienstleister ganz neue Geschäftsmodelle und deutlich höhere Margen ergeben.
ChannelPartner: Was empfehlen Sie IT-Dienstleistern, die diese Chancen ergreifen wollen?
Daniel Frömberg: Seid kreativ und immer offen für neue Ideen und Produkte die auf den ersten Blick vielleicht gar nichts mit dem eigenen Geschäft zu tun haben und bereit neue Allianzen einzugehen!