Im ersten Quartal 2010 wurden in Westeuropa laut einer IDC-Erhebung Security-Appliances im Wert von knapp 400 Millionen Dollar verkauft - damit stieg die Nachfrage nach den Sicherheits-Boxen gegenüber dem ersten Quartal 2009 schwach um 0,8 Prozent an. Was Stückzahlen betrifft, so erhöhte sich deren verkaufte Menge im Jahresvergleich um 1,3 Prozent auf 133.913 ausgelieferten Security-Appliances. Gefragt waren hauptsächlich Content-Filter und UTM-Geräte (Unified Threat Management).
"Im ersten Quartal 2010 verzeichnen wir zum ersten mal seit einem Jahr eine im gestiegene Nachfrage nach Security-Appliance", resümiert IDC-Analyst Romain Fouchereau. Die Rezession wirkte sich Mitte Jahres 2009 negativ auf die Abverkäufe von Security-Appliances. Doch auch 2010 setzte sich dieser Trend außerhalb der Segmente Content-Filter und UTM-Geräte fort.
Die Nachfrage nach Firewalls sank im ersten Quartal 2010 um 20,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 ab. So wurden in den ersten drei Monaten 2010 lediglich 75,56 Millionen Dollar mit Firewalls umgesetzt. Das deutet daraufhin, dass der Markt Firewall-Appliances in Westeuropa weitgehend gesättigt ist. Einen positiven Trend hat IDC aber auch in diesem Segment entdeckt: Die Nachfragen nach High-end-Firewalls nahm im Quartalsvergleich zu. Im unteren Bereich ziehen Geschäftskunden UTM-Geräte dezidierten Firewall-Appliances vor. Cisco bleibt der Firewall-Appliances- Marktführer, gefolgt von Check Point und Juniper.
UTM-Geräte bilden das größte Stück am Security-Appliances-Kuchen, mit ihnen haben Reseller in Westeuropa 124,4 Millionen Dollar im ersten Quartal 2010 umgesetzt - das ist eine Steigerung um 14.3 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2009. Laut IDC haben sich viele Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten für diese preiswerte Alternative entschieden. Das Markt-Segment "UTM-Apppliances" führt weiterhin Juniper an. Fortinet hat sich auf Position zwei vorgearbeitet, Watchguard ist der drittgrößte UTM-Anbieter in Westeuropa.
IPS-Hersteller spüren die Krise
Hersteller von Intrusion Prevention Systemen (IPS) mussten im Quartalsvergleich einen Absatzrückgang in Höhe von 29,7 Prozent verkraften. IPS-Appliances waren im ersten Quartal 2010 nur noch für einen Umsatz von 56,7 Millionen Dollar verantwortlich. Nach einer IDC-Analyse waren Intrusion Prevention Systeme am stärksten von der wirtschaftlichen Krise betroffen. Offenbar glauben Kunden, noch am ehesten auf Intrusion Prevention (Abwehr von Einbruchsversuchen) verzichten zu können. IPS-Marktführer in Westeuropa ist Cisco, gefolt von IBM/ISS und McAfee.
Wie weiter oben erwähnt, wirkte sich der wirtschaftliche Niedergang auf Content-Filter nicht negativ aus, im Gegenteil: Dieses Segment hat im Vergleich QI/2009 zu QI/2010 einen Zuwachs von sagenhaften 42,4 Prozent erfahren! So haben westeuropäische Reseller im ersten Quartal 2010 Content-Filter im Wert von 92,2 Millionen Dollar verkauft. Mit einem Anteil von 23 Prozent bilden die Content-Filter damit das nach UTM zweitgrößte Segment innerhalb der Security-Appliances. Hier führt weiterhin Cisco das Ranking an, gefolgt von McAfee.
Das Marktsegment VPN-Appliances erreichte im ersten Quartal 2010 ein Volumen von 47 Millionen Dollar in Westeuropa - das ist ein Rückgang um 16,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2009. Hier glauben aber die Marktforscher von IDC, das der stetig steigende Anteil an mobilen Mitarbeitern die Nachfrage nach den VPN-Appliances noch 2010 anziehen lässt. VPN-Marktführer ist Juniper, gefolgt von Cisco und F5 Networks. (rw)