"Reach for More", das Motto der eigenen Jahresveranstaltung im österreichischen Alpbach, nimmt sich Phion offensichtlich seit einiger Zeit zu Herzen: In den zurückliegenden zwei Jahren hat der Hersteller von Connectivity- und Security-Lösungen seinen Umsatz nach eigenen Angaben mehr als verdreifacht und sich zum österreichischen Marktführer in seinem Umfeld gemausert.
Wie Phion das geschafft hat und was man in Zukunft so vorhat, präsentierte der Hersteller vom 28. bis 30. Mai 2006 auf seiner "Gipfelkonferenz" im Tiroler Bergort Alpbach. Dem Ruf folgten rund 350 Dienstleister, Kunden und Distributionsmitarbeiter.
Aufgrund der vielseitigen Agenda, der angereisten Technikpartner und des gemischten Publikums entwickelte sich die Veranstaltung zu einem abwechslungsreichen und informativen Branchentreff. Highlight der Veranstaltung waren die Vorträge von US-Autor Bruce Schneier und dem Vize-Präsidenten von Gartner Research, Jay Heiser: Beide empfohlen der Security-Branche, sich vermehrt mit dem ökonomischen Aspekt von IT-Bedrohungen auseinanderzusetzen: Denn die oftmals gut bezahlten Cyberkriminellen und ihre Auftraggeber täten dies schon lange.
OEM-Partner mit im Boot
Neben Phions Produktankündigungen standen auch Präsentationen der OEM-Partner von Phion auf dem Programm: Der Tettnanger Virenspezialist Avira, die Hardwarehersteller Secudos und Heavensgate sowie die Netzwerk- und Security-Spezialisten Internet Security Systems und Crossbeam stelltem dem Fachpublikum die eigenen Technologien vor.
Phion-CEO Wieland Alge zeigte sich im Interview mit ComputerPartner äußerst zufrieden. Mit neuen UTM- und Connectivity-Lösungen adressiere Phion, bislang eher im Enterprise-Umfeld aktiv, zunehmend den Mittelstand, speziell die Fertigungsindustrie, betonte Alge. Dafür habe Phion auch das eigene Personal in den vergangen Monaten um sechs auf 45 Mitarbeiter aufgestockt.
Auch nach Deutschland orientiere sich das Unternehmen zunehmend: Im vorigen Jahr ernannte Phion mit Michael Zajusch einen eigenen Channel-Verantwortlichen, die deutsche Partnerzahl wuchs auf mittlerweile knapp 20 Systemhäuser an. Um den "Vertrieb weiter voranzutreiben" (Alge), kündigte Phion vor einigen Wochen seinen Distributionsvertrag mit Noxs und holte sich zum 1. April 2006 stattdessen Ectacom an Bord. Der zweite deutsche Distributor ist Esesix, für dessen hauseigenen Hardware-Marke "Heavensgate" gibt es zugleich ein OEM-Abkommen besteht. Wichtig ist Alge, dass es sich bei Phion-Lösungen trotz der Anvisierung des Mittelstands weiter um beratungsintensive Produkte handelt. Alge: "Noch in diesem Jahr werden wir dem Markt ein komplettes Lösungsszenario für Sicherheit und Konnektivität anbieten, aber es bleibt Sache unserer Partner, für die jeweiligen Probleme der Kunden die richtigen Konzepte auszuwählen." Phion verspreche seinen Wiederverkäufern dafür umfangreiche Unterstützung bei Marketing, Schulung und Vertrieb.
Meinung des Redakteurs
Der Besuch der Phion-Veranstaltung hat sich für alle Teilnehmer gelohnt: neben der Gelegenheit, Branchenkontakte zu knüpfen, erhielt man Einblick von Fachleuten in die aktuellen Trends der IT-Security. Mit etwas Skepsis wurde aber Phion Ankündigung betrachtet, den Mittelstand mit den eigenen Lösungen bedienen zu wollen. (aro)
Wer ist Phion?
Der österreichische Hersteller Phion zielt mit seinen Lösungen auf Verfügbarkeit und Sicherheit bei der Unternehmenskommunikation ab. So bietet der Spezialist Firewalls, VPN-Zugänge, E-Mail-Gateways, http-Proxys und DNS-Services. Noch in diesem Jahr will Phion sein Portfolio um neue Verbindungstechnologien wie UMTS und Appliances erweitern. Das Hauptprodukt des Herstellers ist "Netfence", eine Produkt-Suite, mit der Phion einen ganzheitlichen Lösungsansatz verfolgt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Innsbruck, Österreich wurde im Jahr 2000 gegründet und hat seine Kunden vorwiegend im Enterprise-Umfeld.