Startschuss für HAMR

Seagate bringt Lyve Drive Rack auf den Markt

13.10.2020 von Andreas Th. Fischer
Der Speicherstelle Seagate verspricht mit Lyve Drive Rack die „branchenweit niedrigsten Kosten pro Petabyte" für etwa private Clouds anbieten zu können.
Lyve Drive Rack arbeitet mit den neuen 20 TByte großen HAMR-Festplatten von Seagate.
Foto: Gorodenkoff - shutterstock.com

Auf dem virtuellen Datasphere-Event hat Seagate nicht nur eine Reihe neuer Open-Source-basierter Storage-Lösungen vorgestellt, sondern mit Lyve Drive Rack auch eine offene, flexible sowie konvergente Speicherinfrastruktur. Die nach Angaben des Herstellers "gebrauchsfertige Referenzarchitektur" namens Lyve Drive Rack soll dazu dienen, private Clouds betreiben zu können, die hohe Speicherkapazitäten benötigen. Die Kapazität startet laut Seagate bei rund 1,34 Petabyte.

"Wir leben in einer Data Economy", ist Dave Mosley, CEO von Seagate, überzeugt. Der Wert der Unternehmensdaten bleibe aber viel zu oft ungenutzt. Viele Unternehmen hätten deswegen Schwierigkeiten, das "volle Potenzial ihrer Daten auszuschöpfen". Mit Lyve Drive Rack verspricht Mosley ein "kostengünstiges, reibungsloses und zuverlässiges Datenmanagement".

Auftritt für HAMR

Die neue Lösung lässt sich erstmals mit den schon vor längerem angekündigten 20 TByte großen HAMR-Festplatten (Heat-Assisted Magnetic Recording) ausstatten. Das HAMR-Verfahren soll noch höhere Datendichten in Festplatten ermöglichen als bisher. Erstmals wurde die Technik allerdings schon 2002 von Seagate im Labor demonstriert. 2013 wurden dann erste Serienmodelle angekündigt, die nun Ende 2020 erstmals auf den Markt kommen sollen. Später will der Hersteller auch Modelle mit 24 und 40 TByte Kapazität veröffentlichen, letztere voraussichtlich allerdings wohl erst 2023.

Die Auslieferung von Lyve Drive Rack mit 20 TByte HAMR-Festplatten soll im Dezember dieses Jahres in Verbindung mit CORTX starten. Dabei handelt es sich um eine Hardware-unabhängige Objektspeicher-Software, die ebenfalls auf dem Datasphere-Event gezeigt wurde. CORTX soll unter anderen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, hybride Cloud, dem Netzwerk-Edge sowie im Bereich High-Performance Computing eingesetzt werden können und günstigeren Massenspeicher ermöglichen.