Intelligente Access Points

Schnelles WLAN im Hotel

20.04.2015 von Boris Böhles
Zyxel verspricht mit seiner neuen Access-Point-Serie schnelles WLAN in hochfrequentierten Umgebungen. Eine spezielle Antennentechnologie soll dies ermöglichen.

Zyxel hat die WLAN-Access-Point-Serie "WAC6500" vorgestellt, die über eine leistungsstarke Antennentechnik - "Smart Antenna" genannt - verfügt und Gigabit-Wireless-Verbindungen selbst in stark frequentierten Bereichen ermöglichen soll. Sie soll die doppelte Leistung erzielen wie herkömmliche Antennen. Darüber hinaus sollen die Produkte eine große Netzabdeckung, hohe Kapazität und eine "außergewöhnlich geringe" Störanfälligkeit gewährleisten.

Zyxel WAC6502D-E mit externen Antennen an der Decke montiert
Foto: Zyxel

Insgesamt umfasst die WAC6500-Serie drei Modelle. Laut Hersteller eignet sie sich durch ihre Eigenschaften besonders für stark frequentierten Umgebungen, wie beispielsweise Hotels, Schulen, Großunternehmen oder Krankenhäusern.

"Smart Antenna"-Technologie

Zwar gibt es schon Wi-Fi Access Points , die mit der IEEE-802.11ac-Technologie arbeiten und eine bis zu dreimal schnellere Geschwindigkeit als die 802.11n-Technologie ermöglichen, allerdings ist die Anbindung oft schlecht, oder es kommt zu Verbindungsabbrüchen. Zyxel nimmt sich mit der WAC6500-Serie dieses Problems an. Sie kombiniert den 802.11ac-Standard mit der Smart-Antenna-Technologie. Letztere analysiert Wi-Fi-Signale und berechnet den besten Übertragungsweges. Dabei nutzten die Geräte über 700 Antennenmuster (antenna patterns). Die Muster werden für jeden Kunden der Echtzeit-Umgebung angepasst und sollen so Störungen durch andere Geräte minimieren und eine zuverlässige drahtlose Netzwerkumgebung gewähren.

"Wir alle wissen, wie frustrierend es ist, wenn man in einem Hotel oder bei einer Veranstaltung eine schlechte Netzwerkverbindung hat, insbesondere wenn der Anwender für den Zugriff bezahlt hat", sagt Crowley Wu, AVP von Zyxel Netzwerk Business Unit. "Die Tatsache, dass die meisten Menschen heutzutage mehr als ein Gerät dabei haben, belastet die Netzwerke noch stärker. Speziell für hochfrequentierte und störanfällige Umgebungen, ermöglicht die WAC6500-Serie High-Speed-Verbindungen, auf die Unternehmen und Nutzer sich verlassen können."

Access Point Zyxel WAC6502D-S mit Smart-Antenna-Technologie
Foto: Zyxel

Einfache Installation

Die WAC6500-Serie kommt mit einem kompletten Line-Up von 2- oder 3-Stream-Modellen, entweder mit integrierter Smart-Antenna oder externen Antennen. Kombiniert mit der hauseigenen NXC-Serie gewährt der WLAN-Controller dem Administrator Zugriff auf die erweiterten Netzwerkmanagement-Funktionen. Die WAC6500 Serie soll so die Migration auf die 802.11ac-Technologie erleichtern und eine nahtlose Umstellung auf Netze mit voller Gigabit-Wireless-Leistung ermöglichen.

Preise und Verfügbarkeit

Die Geräte der Zyxel-WAC6500-Serie sind ab sofort erhältlich. Zyxel gibt folgende unverbindliche Preisempfehlungen an:

Zyxel WAC6502D-E, 802.11ac, 2x2 External Antenna: 630 Euro

Zyxel WAC6502D-S, 802.11ac, 2x2 Smart Antenna: 670 Euro

Zyxel WAC6503D-S, 802.11ac, 3x3 Smart Antenna: 1.022 Euro

Das Fachhandels-Informationsportal IT-Scope listet die Geräte ab folgendem Händlereinkaufspreis:

Zyxel WAC6502D-E, 802.11ac, 2x2 External Antenna: 395 Euro netto

Zyxel WAC6502D-S, 802.11ac, 2x2 Smart Antenna: 420 Euro netto

Zyxel WAC6503D-S, 802.11ac, 3x3 Smart Antenna: 642 Euro netto

WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Im Mobilfunk wurde die Antennentechnik zur Perfektion getrieben, weil dort sehr viele User zu versorgen sind. Acht solcher Antennentürme müssen auf dem Münchener Oktoberfest alljährlich sechs Millionen Besucher bestrahlen. Die Gesetze der Wellenausbreitung gelten aber auch für WLAN. Deshalb können WLAN-Planer viel aus diesem größten Wireless-Hotspot der Nation abschauen. Die Basis-Station steht in einem Stahlcontainer am Fuße des Antennenturmes. Bei privaten WLAN-Routern ist das alles auf die Größe einer Pralinenschachtel geschrumpft.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Bei WLAN-Routern für Consumer werden alle Funktionen in eine einzige Box geschrumpft: In einer AVM FRITZ!Box 7490 für Gigabit-WLAN 802.11ac steckt u.a. eine WLAN-Basis-Station mit 3x3-MIMO-Controller sowie drei passende Dual-Band-MIMO-Antennen. Die Antennen sind fest verbaut und strahlen rundum. Der normale Endverbraucher kann die Antennen nicht wechseln. Zwei der drei WLAN-Antennen für 2,4 und 5 GHz sitzen unter den silberfarbenen Höckern.
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WLAN-Business-Router haben oft Messing-farbige SMA-Gewinde für den Anschluss von externen Antennen. Einfache Stummel mit Rundstrahl-Charakteristik werden meist mitgeliefert. Teure Spezialantennen gibt es als Zubehör. Der WLAN-LTE-Router LANCOM 1780EW-4G im Bild zeigt außen zwei Dualband-WLAN-Antennen für 2,4 und 5 GHz. Innen sitzen zwei Multiband-Antennen für GSM, GPRS, EDGE, UMTS, HSPA sowie LTE bei 800, 1800 und 2600 MHz.
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Dicker Donut: Diese einfachste Form einer WLAN-Rundstrahlantenne, ein Dipol-Draht mit halber Wellenlänge links oben im Bild, strahlt horizontal um 360 Grad und vertikal mit 78 Grad. Diese Richtungs-Verformung im Vergleich zur Sonnenform ergibt einen Antennengewinn von 2,2 dBi.
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Diese flache, Donut-förmige WLAN-Wolke entsteht aus einer 3-Dipol-Array-Antenne und quetscht die Funkenergie vertikal auf 38 Grad zusammen. Aus dieser Richtungs-Verformung resultiert ein Antennengewinn von 5,8 dBi.
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Im Mobilfunk werden Sektor-Antennen zur Perfektion getrieben. Hier strahlen mehrere Sektor-Antennen von der Paulskirche in das Münchner Oktoberfest-Gelände. Auch für WLAN gibt es lange, wetterfeste Outdoor-Sektor-Antennen, die den LTE-Antennen in Form und Funktion sehr ähnlich sind.
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Einfache WLAN-Sektor-Antennen sind oft sehr flach gebaut: In einem Plastikgehäuse verbirgt sich dann meist eine flache Patch-Antenne.
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Bei Sektor-Antennen wird die Funkausbreitung horizontal und vertikal in ganz bestimmte Winkel von circa 60 oder 90 oder 120 Grad gezwungen.
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Ein dünnes Blech auf einer dünnen Plastikplatte ist oft der Kern einer 1x1-Single-Patch-Sektor-Antenne. Das hier gezeigte Modell erzeugt eine WLAN-Wolke mit Öffnungswinkeln von 70 Grad in der Horizontalen (Azimuth) und 57 Grad in der Vertikalen (Elevation). Der Antennengewinn dieser Konstruktion liegt bei 8,8 dBi.
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Stark fokussierende WLAN-Richt-Antennen dienen oft der LAN-to-LAN-Vernetzung von zwei Firmen-Standorten, die bis zu 20 km voneinander entfernt sein können.
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WLAN-Richt-Antennen haben horizontal und vertikal oft sehr spitze Öffnungswinkel unter 10 Grad. Daraus kann ein hoher Antennengewinn bis über 20 dBi entstehen.
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Diese 4x4-Patch-Array-Richt-Antenne hat zwei sehr ähnliche Öffnungswinkel von jeweils 20 Grad in der Horizontalen (Azimuth) und in der Vertikalen (Elevation). Daraus entsteht ein starker Antennengewinn von 18 dBi.
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Durch Reflexion an Decken, Wänden und weiteren Hindernissen kommen die Wellen von zwei verschiedenen WLAN-Antennen zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlicher Qualität am Ziel an. Mittels Diversity-Verfahren pickt sich das WLAN-System blitzschnell immer die jeweils bessere Verbindung heraus
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Dieser WLAN Access Point von Symbol Technologies alias Motorola Mobility im Hotel Vier Jahreszeiten München nutzt zwei externe Antennen zur Interferenz-Reduzierung durch Diversity. Funktechnisch hängt der Kasten hier zwar ziemlich effizient, ästhetisch aber nicht ganz optimal, weil der Gast ihn sieht, wenn er in diese Ecke schaut.
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Der „Netgear R7000 Nighthawk AC1900 Smart WLAN-Router“ kommt aus der Consumer- oder Semi-Profi-Ecke: Er braucht drei große, externe WLAN-Antennen, um nominal 1.300 Megabit brutto im 11ac-Modus bei 5 GHz zu schaffen.
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Axel Simon und Ian Love von Hewlett-Packard demonstrierten eine weiße, runde Outdoor-Antenne, einen grauen Outdoor-Access-Point, einen weißen Indoor-AP, einen grauen WLAN-Switch und eine beigefarbene Power-over-Ethernet-Steckdose.
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Robuste Outdoor-APs wie dieser von HP alias Hewlett-Packard sind gegen Wind, Sand, Regen und Schnee geschützt.
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Dank Power-over-Ethernet kann man Access Points auch über das Ethernetkabel mit Strom versorgen. Hier zeigt Ian Love von Hewlett-Packard eine PoE-Dose für die Aufputz-Montage. So muss man keine gesonderte Stromleitung zum AP verlegen, was viel Geld sparen kann, wenn der AP an schwer zugänglichen Stellen montiert werden muss.
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Viele Business-WLAN-APs und -Router haben eine Power-over-Ethernet-Buchse, so auch dieser WLAN-LTE-DSL-Router 1780EW-4G von Lancom Systems.