Netgear hat Anfang März mit Orbi Pro ein WLAN-Paket für KMU auf den Markt gebracht. Es eignet sich laut Hersteller für kleine Restaurants und Cafés mit bis zu 350 Quadratmetern, kann aber auch in Arztpraxen, im Einzelhandel oder kleinen Unternehmen platziert werden. Für Hotels oder Einrichtungen mit bis zu 900 Quadratmetern lässt sich Orbi Pro so anpassen, dass WLAN auf jedem Zimmer zur Verfügung steht.
Damit geht das Angebot von Netgear etwas über die einfachen Hotspot-Angebote hinaus, wie sie zum Beispiel Vodafone unterbreitet. Bei dem Provider ist im Paket WLAN Hotspot Business lediglich der Router und maximal ein Repeater enthalten. Bei der Deutschen Telekom heißt das entsprechende Angebot HotSpot Plug'n'Play. Dahinter steckt ein Access Point von Cisco, Voraussetzung ist ein Telekom-Anschluss mit mindestens 16 MBit/s.
Orbi Pro kommt weitgehend ohne Netzwerkkabel aus und stellt ab Werk drei getrennte WLAN-Netzwerke (drei SSIDs) zur Verfügung. Sie sind für Gäste, die Mitarbeiter und den Administrator gedacht und vorkonfiguriert. Zur Installationsunterstützung bietet Netgear eine App an. Nach deren Download soll sich das WLAN mit ein paar Klicks komplett einrichten lassen. Die Orbi-Pro-Produkte sind nicht mit den für Heimanwender gedachten, schon länger angebotenen Orbi-Produkten zu verwechseln und auch nicht zusammen mit ihnen einsetzbar.
Das System (Netgear-Produktnummer SRK60) besteht immer aus einem Orbi Pro Router als Basisstation und mindestens einem Orbi Pro Satelliten (Netgear-Produktnummer SRS60). Der agiert im Wesentlichen wie ein herkömmlicher WLAN-Extender.
Besonderheit ist, dass er sich einfach auch in Reihe schalten lässt. Das heißt, ein weiterer Satellit muss sich nicht mit der Basis verbinden, sondern gibt die Daten an den nächstgelegenen Satelliten weiter. Dadurch soll sich die WLAN-Abdeckung einfacher und flexibler erweitern lassen. Die dedizierte WLAN-Verbindung zwischen Router und Satellit (Netgear nutzt hier das hauseigene FastLane3) trage zudem zu einer besseren Qualität beim Streaming großer Dateien und bei der Nutzung mit mehreren Geräten bei.
Netgear setzt dazu auf Tri-Band Mesh und Multi-User MIMO und verspricht, dass dadurch die Verbindungen überall im Abdeckungsbereich gleich schnell sind. So sollen sich Verbindungen für bis zu 40 gleichzeitige Nutzer bereitstellen lassen. Technische Grundlage sind drei Funkmodule: Eines für 802.11b/g/n im Frequenzbereich bei 2,4 GHz sowie zwei im 5-GHz-Band für 802.11a/n/ac.
Im Gehäuse des Access Points sind sechs Hochleistungsantennen untergebracht, Beamforming in beiden genutzten Frequenzbereichen richtet die Sendeleistung auf die Empfänger hin aus. Damit ist laut Netgear im WLAN ein Datendurchsatz von bis zu 233 MBit/s erreichbar. Das sei rund dreimal so viel wie bei Wettbewerbsprodukten mit Mesh-Technologie. Angeboten werden die seit vergangenem Jahr etwa von AVM und TP-Link.
Sowohl Router als auch Satellit besitzen bei Netgear jeweils vier Gigabit-Ethernet-Ports. Beim Router ist einer davon für den WAN-Anschluss gedacht. Dazu ist ein Modem oder Gateway erforderlich. Ansonsten lassen sie sich verwenden, um zum Beispiel einen Drucker, ein Kassensystem, IP-Telefone, eine digitale Anzeigetafel oder weitere Geräte anzuschließen.
Die Orbi-Pro-Geräte lassen sich einfach auf Tischen, Regalen oder anderen Möbeln aufstellen. Ein Montage-Set zur Befestigung an Wand oder Decke wird ebenfalls mitgeliefert. Das System ist auf bis zu drei Satelliten erweiterbar. Damit verspricht Netgear eine stabilen WLAN-Abdeckung für bis zu 900 Quadratmeter. Wer mehr braucht, sollte auf Konzepte mit Wireless Controller und Access Points zurückgreifen. In diesen Fällen bietet Netgear auch eine kostenlose Standortanalyse an.