Test

Schnelle iMacs unter der Lupe

20.03.2009 von Christian Möller
In einem großen Rundumschlag hat Apple Anfang März sämtliche Desktop-Macs überarbeitet. Darunter auch den iMac. Unsere Schwesterpublikation Macwelt hat die neuen Modelle getestet.

In einem großen Rundumschlag hat Apple Anfang März sämtliche Desktop-Macs überarbeitet. Darunter auch den iMac. Unsere Schwesterpublikation Macwelt hat die neuen Modelle getestet.

von Christian Moeller, Macwelt

Testbericht

Auch der iMac kommt nun mit dem Chipsatz von Nvidia. Damit hat sich Apple - abgesehen vom Mac Pro - bei allen Modellen von Intel als Chipsatz-Lieferanten abgekehrt.

Nach wie vor gibt es vier Konfigurationen. Allerdings nur noch ein 20-Zoll-Modell. Apple setzt also mehr und mehr auf den 24-Zoll-Formfaktor. Die Preise hat Apple bei allen Modellen um 100 Euro angehoben. Hier will man wohl dem stärkeren Dollar folgen.

iMac

Der neue iMac
01Leistung gesamt
Leistungswerte im Vergleich
01Ergonomie gesamt
Die Ergonomiewerte im Vergleich

Ausstattung

Bei den CPUs hat sich nicht viel verändert. Nach wie vor kommt der Intel Core 2 Duo zum Einsatz, der im 45-Nanometer-Penryn-Verfahren gefertigt wird. Er bietet sechs Megabyte Level 2-Cache. Die Taktfrequenz des 20-Zoll-Basismodells hat Apple moderat von 2,4 auf 2,66 Gigahertz angehoben. Die 24-Zöller gibt es mit 2,66 bis 3,06 Gigahertz.

Auch beim iMac gibt es nun keine Firewire 400-Schnittstelle mehr. Stattdessen bekommt man den schnelleren und rückwärtskompatiblen Firewire-800-Port. Auch bei USB gibt es Veränderungen. Statt drei bietet der iMac nun vier USB-2.0-Anschlüsse.

Neue Mini-Tastatur

Apple liefert zu den iMacs nun einen neue Alu-Taststur aus. Sie gleicht der schon länger erhältlichen Bluetooth-Tastatur, wird jedoch per USB-Kabel angeschlossen. Die Tastenanzahl und Position ist identisch zu den mobilen Macs. Auf einen Ziffernblock muss man daher verzichten. Allerdings kann man stattdessen auch die herkömmliche, große Alu-Tastatur bekommen: ohne Aufpreis! Man muss sie lediglich im Apple Store bei der Konfiguration auswählen.

Grafik-CPUs leicht verbessert

Nur bei den beiden Einsteigermodellen kommt der im Chipsatz integrierte Grafikchip Geforce 9400 zum Einsatz. Die beiden Top-Konfigurationen bieten je einen diskreten Grafikchip vom Type Geforce GT 120 respektive 130.

Wir testen zunächst das Flaggschiff mit 3,06 Gigahertz Takt und Geforce GT 130. Die Ergebnisse des Grafikprozessors sind uneinheitlich. Bei einigen Anwendungen ist er deutlich schneller als der Vorgänger, beispielsweise im Grafikprogramm Imaginator. bei älteren 3D-Spielen hingegen liegt der Vorgänger mit seiner ATI Radeon HD 2600 Pro vorn.

Der integrierte Grafikchip der Einsteiger-Modelle liegt in dem Bereich, in dem sich auch der Mac Mini und die Macbook-Modelle aufhalten. Die Leistung ist ok, wenn auch nicht überragend.

RAM und Massenspeicher

Löblich: bereits das 20-Zoll-Einstiegsmodell kommt mit zwei Gigabyte RAM. Apple setzt hier wie auch beim Mac Mini Speichermodule mit 1066 Megahertz Takt ein. Die teureren Konfigurationen kommen gar mit vier Gigabyte RAM ab Werk. Damit hat Apple die Speicherausstattung bei allen Modellen glatt verdoppelt. Maximal sind acht Gigabyte möglich.

Auch Festplattenkapazität bekommt man nun etwas mehr. Von 320 Gigabyte beim 20-Zöller über 640 Gigabyte der mittleren Modelle bis zu einem Terabyte im Top-Modell.

In unseren Testmacs finden wir Platten von Western Digital. sie zeigen sich im Test als äußerst leise und flink. Wir messen durchschnittliche Transferraten von 80 bis 90 Megabyte pro Sekunde. Das sind sehr gute Werte.

Superdrive

Alle iMacs kommen mit einem neuen Superdrive. In unseren Testgeräten stammt es vom Hersteller Optiarc und hört auf die Bezeichnung AD-5670S. Erstmals setzt Apple Slimline-Laufwerke dieses Herstellers ein. Bislang hatte sich der Mac-Hersteller auf Matsushita oder Pioneer konzentriert.

Die Brenner arbeiten im Test zufriedenstellend. 24fache Geschwindigkeit beim Brennen von CDs und Achtfach-Speed bei DVDs sollte für die meisten Anwender ausreichen. Nominell hat sich bei den Laufwerken gegenüber den Vorgängern jedoch nichts verändert.

Ebenso wie bei allen anderen Macs gibt es auch beiden neuen iMacs keine Unterstützung für Bluray-Disks.

Lautheit und Stromverbrauch

Die neuen iMacs bleiben erstaunlich leise. Selbst das 3,06-Gigahertz schnelle Topmodell kommt unter Volllast der CPU und GPU nicht ins Schwitzen. Nach 20 Minuten Dauertortur messen wir in der Schallmesskammer lediglich 0,3 Sone. Das 20-Zoll-Modell ist hier mit 0,5 Sone etwas lauter wir aber nicht aufdringlich.

Beim Stromverbrauch hat sich zu den Vorgängern nicht viel verändert. Mit 115 Watt braucht das Top-Modell im normalen Betrieb ohne CPU-Last relativ viel Strom. Grund ist das sehr helle aber auch Strom kostende Display. Unter Vollast der CPU messen wir 140 Watt.

Besser schlägt sich das 20-Zoll-Modell, das im Vergleich zum Vorgänger etwas weniger Strom verbraucht.

Display

Anders als erwartet setzt Apple im iMac noch keine Displays mit LED-Hintergrundbeleuchtung ein. Sie arbeiten nach wie vor mit konventionellen Kaltlicht-Röhren. Nichts desto trotz ist das Bild brillant, gestochen scharf und mit satten Farben. Wobei das 24-Zoll-Modell noch einmal sichtbar besser abschneidet, als der 20-Zöller. Besonders wenn es um Farbverschiebungen mit dem Blickwinkel geht, muss man beim 20-Zoll-iMac nach wie vor mit Einschränkungen leben. In der Druckvorstufe sollte man diesen Mac nicht einsetzen.

Auch in puncto Helligkeit und Kontrast hat der 24-Zöller die Nase vorn. Der Abstand ist allerdings nicht dramatisch.

Wenn es um die Farbumfang geht, unterscheiden sich der 20- und der 24-Zoll-iMac kaum. Allerdings schneiden beide Vergleich zum 24-Zoll-LED-Cinema-Display schlechter ab.

Die optimale Kombination für Grafiker oder Layouter, die farbverbindlich arbeiten müssen wäre also ein iMac mit angeschlossenem LED-Cinema-Display, wobei der interne Monitor des iMac nur Paletten und andere Bedienelemente darstellt. Die farbkritischen Dokumente sollte man auf dem LED-Cinema-Display betrachten.

Einen Vorteil hat der 20-Zöller jedoch: in den Reaktionszeiten liegt er klar vorn. Wir ermitteln bei der Schwarz-Weiß-Schwarz-Messung einen Wert von unter 10 Millisekunden, was ein sehr gutes Ergebniss darstellt (siehe Benchmark-Ergebnisse auf der nächsten Seite).

Benchmark-Ergebnisse

In den folgenden Bilderstrecken finden Sie die wichtigsten Ergebnisse aus unseren Benchmark-Tests. Die wichtigsten Ergebnisse aus den Ergonomie-Tests folgen auf der nächsten Seite.

Es folgen die Benchmark-Ergebnisse aus den Ergonomie- und Verbrauchsttests

Empfehlung

Beim iMac gibt es nicht viel Neues. Nach wie vor sind die Komplett-Macs schicke Allrounder, die sich auf jedem Schreibtisch gut machen. Ob im Büro, daheim oder bei Profis aus dem Grafik-Gewerbe. In puncto Leistung hat die neue Generation moderat zugelegt. Prima ist der verdoppelte Arbeitsspeicher, der vielen Speicher hungrigen Anwendungen zu Gute kommt.

Feedback: Christian Moeller (Macwelt/haf)