Mit guter Highend-Ausstattung können schon mal über 4.000 Euro zusammenkommen, wenn ein Kunden des Notebook-Assemblierers Schenker sich sein Wunsch-Notebook konfiguriert. Mit dem Online-Shop mysn.de machte sich Firmeninhaber Robert Schenker schnell einen Namen. Vor allem Gamer, CAD-Anwender, Institute, Universiäten und Nutzer, die in ihrem Arbeits-Notebook noch ein wenig Power-Reserve möchten, zählt das Unternehmen zu seinen Kunden. "Auf dieses Produktangebot wurden auch kleinere Fachhändler aufmerksam, die bereits im Jahr 2007 anfragten, ob sie als Wiederverkäufer günstigere Einkaufspreise erhalten könnten", erzählt Dirk Heynig, der Mitte 2009 als Channel Manager den Fachhandelsvertrieb bei Schenker Notebooks in die Hand nahm.
Für Heynig, der durch seine langjährige Tätigkeit bei dem Hersteller und Distributor Bluechip die Bedürfnisse des Channels genau kennt, war von Anfang an klar: "Wir gestalten unser Partnerprogramm so einfach wie möglich. Das heißt: keine komplizierten Backend-Zahlungen und keine Stückzahlenboni". Für die Fachhändler, die bei Schenker als Wiederverkäufer gelistet sind, heißt das im Klartext: Der Händler erhält zwischen sechs und acht Prozent auf den Verkaufspreis und je höher der Verkaufspreis, desto mehr Luft für Marge ist darin enthalten. Bisher sind Händler, die Endkunden betreuen in der Mehrzahl, was die Zusammenarbeit betrifft. Dies sei laut Heynig auf das Schenker-Marketing zurückzuführen, das vorwiegend auf Gamer abzielt. Dennoch gebe es mittlerweile laut Heynig auch einige mittlere Systemhäuser, die Projekte abrufen.
Um den Vertrieb über Fachhändelspartner nun aktiv weiter auszubauen und den Händlern den direkten Draht zum Hersteller zu gewährleisten, entstand Ende Februar 2011 die Firma Tronic 5 Schenker Notebooks GmbH. Sie resultiert aus einer Fusion des Schenker Fachhandelsbereichs und der in Königsbrunn bei Augsburg ansässigen Tronic `5 mobile Computer GmbH, die gegründet und geführt von Georg Eim, ebenfalls als Notebook-Assemblierer seit vielen Jahren tätig ist. Der Firmengründer war auf der Suche nach einem Nachfolger und die langjährigen Kontakte zwischen beiden Unternehmen gingen schließlich in dieser Fusion auf.
Das operative Geschäft des neuen Anbieters soll Anfang April 2011 mit rund 20 Mitarbeitern starten, wobei die bisherigen Standorte beider Firmen erhalten bleiben sollen. Da in Königsbrunn bereits ein großes Ersatzteillager besteht, sollen die Geschäftsbereiche Support und RMA von dort aus abgewickelt werden. Zusätzlich wird der indirekte Vertrieb für Europa von Königsbrunn aus agieren. Die Standard- und BTO-Fertigung wird weiter bei Schenker in Leipzig bleiben. "Die Lieferung von im BTO-Verfahren gefertigten Notebooks erfolgt in der Regel innerhalb von zwei Werktagen", erklärt Heynig. Für Fachhändler bietet das Unternehmen auch an, die bestellten Geräte mit dem Firmenlabel des Resellers zu versehen. "Im Prinzip geht das schon ab 1 Stück", führt Heynig aus. (bw)