Entlassungswelle

SAP streicht nach Gewinnrückgang 3.000 Stellen

26.01.2023
Europas größter Softwarehersteller SAP reiht sich mit dem Abbau Tausender Stellen in die jüngste Entlassungswelle in der weltweiten Technologiebranche ein.
SAP-CEO Christian Klein: "Das Jahr 2022 schließen wir mit einer weiterhin starken Dynamik im Cloud-Geschäft ab und verzeichneten im vierten Quartal wieder ein Wachstum beim Betriebsergebnis."
Foto: SAP

Bei der Umstrukturierung sollen 3.000 Stellen wegfallen, kündigte Vorstandschef Christian Klein am Donnerstag in Walldorf an. In Deutschland sollen 200 Mitarbeiter betroffen sein.

SAP wolle sich mit dem Jobabbau auf das Wachstum im angestammten Bereich mit Software zur Unternehmenssteuerung (ERP) konzentrieren, sagte Klein in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Die Einschnitte werde es in anderen Bereichen geben. Finanzchef Luka Mucic gab an, dass es auch Entlassungen geben dürfte. Das Unternehmen wolle die jährlichen Kosten mit dem Schritt um 350 Millionen Euro senken, sagte der Manager. Diese Einsparungen dürften großteils erst 2024 zum Tragen kommen.

Vorsichtige Finanzziele für 2023

Für das neue Jahr hat sich SAP vorsichtige Finanzziele gesetzt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll währungsbereinigt um zehn bis 13 Prozent auf 8,8 bis 9,1 Milliarden Euro wachsen, wie der Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte.

Die Walldorfer hatten bereits in Aussicht gestellt, dass es in diesem Jahr wieder prozentual zweistellig nach oben gehen soll mit den Ergebnissen im Tagesgeschäft, nachdem in den Vorjahren viel Geld in den Ausbau des Cloud-Geschäfts mit Software zur Nutzung über das Netz investiert wurde.

Mit der Cloud-Software will SAP im laufenden Jahr währungsbereinigt zwischen 22 und 25 Prozent mehr Umsatz machen, im gesamten Produktumsatz erwartet Vorstandschef Christian Klein ein Plus zwischen sechs und acht Prozent. Bei den Aussichten für den Erlös bleibt SAP damit eher am unteren Ende der Analystenerwartungen - beim operativen Ergebnis lagen die Schätzungen im Schnitt in der vom Konzern anvisierten Spanne. (dpa/rs/rw)