All for One Steeb ist der führende Value-Added Reseller (VAR) für SAP im deutschsprachigen Raum. 2014 verlieh SAP seinem mittelstandsorientierten Partner nicht nur den Titel "VAR of the Year", sondern erneut auch die globale Auszeichnung des SAP Pinnacle Awards, als einzigem deutschen Partner.
Das Portfolio des Komplettdienstleisters umfasst ganzheitliche Lösungen und Leistungen entlang der gesamten IT-Wertschöpfungskette, etwa bei Outsourcing und Cloud Services, Business Analytics und Performance Management, Human Capital Management und Application Management Services oder Communications und Collaboration. Das Systemhaus beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter und betreut über 2000 Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Automobilzulieferindustrie, der Konsumgüterindustrie, dem Technischen Großhandel und dem projektorientierten Dienstleistungsumfeld.
Auf der Bilanzpressekonferenz konnte All for One Steeb auch dieses Jahr wieder gute Zahlen vorlegen. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent auf 217,2 Millionen Euro, davon 15 Prozent organisch, also ohne Übernahmen. Das EBIT kletterte sogar um 28 Prozent auf 13,5 Millionen Euro. Angesichts eines Gewinns nach Steuern von 8,8 Millionen Euro, was ein Plus um 56 Prozent darstellt, verbesserte sich das Ergebnis pro Aktie um 66 Prozent auf 1,63 Euro.
Der Aktienkurs kletterte von 15,75 auf 30,40 Euro, was fast einer Verdopplung gleichkommt. Für das nächste Geschäftsjahr erwartet Vorstandssprecher Lars Landwehrkamp einen Umsatz von 230 bis 240 Millionen Euro, was einem leicht zweistelligen Wachstum entspräche. "Das betrifft aber nur organisches Wachstum", betont er. "Wir wollen uns auch auf der M & A-Seite verstärken." Mit über 30 Millionen Euro in der Kriegskasse dürfte es ihm nicht schwerfallen, entsprechende Unternehmen an Land zu ziehen.
"Wie der Business Intelligence-Spezialist avantum, den wir letztes Jahr akquirierten, oder der HCM-Spezialist KWP, bei dem wir unsere Beteiligung auf 100 Prozent aufgestockt haben, suchen wir stets mittelständische Unternehmen, die unser Portfolio an fachbereichsorientierten Kompetenzen ergänzen oder verstärken."
Diese Branchenorientierung und Kundennähe zum Mittelstand bezeichnet Landwehrkamp als die zwei Kernstärken seines Unternehmens, um im unruhig gewordenen SAP-Markt Erfolge zu erzielen. "Wir verstehen die Kundenprozesse", so der Vorstand. "Unsere insgesamt rund 800 Berater wissen, wo die Prioritäten und Painpoints etwa eines Maschinenbauers liegen. Sie können ihm sagen, welche Lösungen er braucht, um sein Ergebnis zu verbessern."
Neben dem Verständnis des jeweiligen Fachbereichs und der Branche sieht Landwehrkamp im technologischen Verständnis den zweiten Faktor für seinen Erfolg. Aus ihren Rechenzentren bietet die All for One Steeb AG zudem den hochverfügbaren IT Betrieb aller geschäftsrelevanten IT-Systeme als Komplettservice, für SAP-Lösungen genauso wie etwa für Microsoft Exchange, Sharepoint oder Lync beziehungsweise Skype for Business, wie es jetzt heißt.
"Durch unsere Rechenzentren in Frankfurt/Main und was wir dort auf den Weg gebracht haben, verfügen wir über ein hohes technisches Verständnis, nicht zuletzt durch das Team von HANA Technologiespezialisten, das wir dort übernommen haben." Es gebe nicht viele SAP-Partner, die sowohl das Kunden- als auch das Technologieverständnis mitbrächten. Das erfordere unter anderem eine gewisse Unternehmensgröße.
Wachstumsstrategie
Der SAP-Markt ist durch die Cloud-Strategie der SAP mächtig in Bewegung geraten. Vorbei sind die Zeiten, in denen alles schön seine einfache SAP-ERP Ordnung hatte. Noch machen Softwarelizenzen 14% von All-in One Steebs Umsatz aus, doch die Outsourcing-, Managed- und Cloud-Services, die bislang bereits 46% Umsatzanteil ausmachen, sollen laut Finanzvorstand Stefan Land weiter deutlich ansteigen.
Hier kommt es nach seinen Worten nicht nur darauf an, die wiederkehrenden Erlöse langfristig zu sichern - der Break-Even-Punkt liegt bei drei bis fünf Jahren - und auszubauen, sondern in Cross- und Upselling-Potenziale von Drittanbietern zu investieren. Auch SAP selbst hat ja in Success Factors, Concur, Ariba und andere bereits Milliarden investiert. Alle diese Cloud-Lösungen, so der offizielle SAP-Plan, werden auf SAP HANA portiert. Das gilt natürlich auch für ERP-Suiten wie die SAP Business Suite und Business ByDesign. Die Herausforderung liegt darin, diese Lösungen miteinander und mit der vorhandenen IT-Landschaft richtig zu integrieren.
"Bei einigen Cloud-Lösungen ist ihre Integration wirklich die Kernherausforderung", bestätigt Lars Landwehrkamp. "Und besonders die Schatten-IT in den Fachbereichen macht so manchem IT-Leiter zu schaffen: Er kann sie ja nicht einfach abschalten." All for One Steeb wird hier zunehmend zum Integrator, der selbst große, verteilte Softwarelandschaften On Premise, aus der Hybrid Cloud wie aus der Public orchestriert. "Außerdem ist SAP dabei, eine HANA Cloud Integration Plattform (HCI) zu bauen. Von dieser sind die ersten Bausteine bereits verfügbar." Die HCI soll es erlauben, jede Cloud-Lösung mit anderen zu koppeln. Das wäre der heilige Gral für die Cloud-IT.
Im Geschäft mit Services sieht sich All for One Steeb vorne. Durch ihre Kundenbindung, die Kunden- und Branchennähe sowie das Rechenzentrumsgeschäft verstehe sein Unternehmen das neue Cloud-Modell bestens. "Das ist eine Riesenchance ", bestätigt Landwehrkamp. (rw)