Vorbild USA und Großbritannien

Samsung will eine Million Falt-Smartphones in Deutschland verkaufen

27.07.2023
Smartphones zum Falten sind in Deutschland bisher weniger bekannt als etwa den USA oder Großbritannien. Das wollen die Hersteller ändern. Samsung plant sogar eine Verdopplung des Segments.

Samsung sieht auch in Deutschland einen Massenmarkt für faltbare Smartphones und erwartet im kommenden Jahr eine Verdopplung des Segments. In den vergangenen Jahren seien hierzulande bereits mehr als 510.000 Falt- oder Klapp-Geräte verkauft worden, sagte Samsung-Manager Mario Winter am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Im kommenden Jahr wollen wir die Schwelle von einer Million Foldables knacken. Wir glauben, dass der Markt dafür reif ist." Insgesamt werden in Deutschland mehr als 20 Millionen Smartphones im Jahr verkauft.

In den aufkeimenden Markt der faltbaren Smartphones der bislang von Samsung dominiert wurde, war zuletzt Bewegung gekommen. So hat Google im Juni das Pixel Fold auf den Markt gebracht. Außerdem versucht die Lenovo-Tochter Motorola mit dem Klapp-Smartphone Motorola Razr 40 bei den Kunden zu punkten.

In Deutschland, Frankreich und Italien sei etwa jeder dritte Verbraucher mit dem Konzept eines Foldable, also eines Falt- oder Klapp-Smartphones, vertraut, erklärte Winter. In Ländern wie Großbritannien oder den USA liege der Anteil deutlich höher, auch weil der englischsprachige Begriff Foldable dort intuitiv verstanden werde. In Deutschland könnten in der sogenannten Generation Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde, aber bereits 40 Prozent mit dem Begriff etwas anfangen.

Samsung setzt auf zwei Varianten von Falt-Smartphones, die am Mittwoch in neuen Versionen vorgestellt wurden. Das kleinere Modell Galaxy Z Flip 5 ist kompakt und lässt sich auf Smartphone-Größe aufklappen. Das Galaxy Z Fold 5 hingegen ist aufgefaltet so groß wie ein kleines Tablet.

Der Unterhaltungselektronik-Markt in Deutschland war zuletzt unter Druck geraten. Im ersten Quartal 2023 ging der Umsatz mit Verbraucher-Elektronik im Vergleich zu Vorjahr um 4,3 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro zurück. Der Smartphone-Markt gab in diesem Zeitraum um 2,3 Prozent nach. Samsung konnte hier gegen den Trend zulegen und seine Marktanteile erhöhen, auch weil der ehemalige Erzrivale Huawei unter US-Sanktionen zu leiden hat und andere kleinere chinesische Hersteller sich nach Patentklagen von Nokia aus Deutschland zurückgezogen hatten.

Ein besonders kräftiges Wachstum verzeichnet Samsung im Premium-Bereich, also bei Geräten über 1.000 Euro, sagte Winter. Die auf dem Samsung Galaxy Unpacked Event am Mittwoch präsentierten Modelle fallen komplett in dieses Segment. Das Galaxy Z Flip ist ab knapp 1200 zu haben, das Galaxy Z Fold 5 ab knapp 1.900 Euro. Mit einer üppigeren Speicherausstattung überschreitet das faltbare Smartphone sogar die Schwelle von 2.250 Euro. (dpa/rw)