Mit "SamPage Plus" hat Samsung nun ein MPS-Konzept vorgestellt, das sich vor allem an IT-Händler richtet, die keine, oder nur eingeschränkte eigenen Service-Leistungen erbringen. Samsung hat bereits seit geraumer Zeit mit "SamPage" einen Seitenpreiskonzept, das allerdings voraussetzt, dass die Händler einen Servicevertrag mit dem Hersteller besitzen. Vorraussetzung für SamPage Plus ist lediglich, dass der Händler als Power Partner vertraglich an Samsung gebunden ist.
Das System ist modular aufgebaut. "Wir wollen die Händler nicht gängeln, jeder kann sich die Bestandteile heraus nehmen, die er nutzen will", erklärt Peter Sturmfels, Senior Marketing Manager bei Samsung. Ansonsten folgt das Konzept der üblichen Vorgehensweise: In einem Audit wird beim Kunden der Ist-Zustand mithilfe einer Software auf USB-Stick erfasst. Auf dieser Grundlage findet eine Produktberatung statt. Dann kalkuliert der Händler den Seitenpreis. Der Vertrag kommt dabei zwischen dem Kunden und dem Händler zustande. "Der Power Partner ist und bleibt Vertragspartner", bekräftigt Sturmfels, anders als bei manchen Mitbewerbsmodellen, bei denen der Händler die Kundenbeziehung aus der Hand gebe. Service-Partner bei Samepage Plus ist M+K für Wartung, Reparatur und Tonerlieferung sowie SC Synergie für Audit und Softwarehandling. Das Reporting übernimmt Paceline.
Händler zum Glück zwingen
Samsung-Drucker-Chef Jürgen Krüger räumt ein, dass "MPS keine neue Thematik" ist. Allerdings konnte Samsung den Büromaschinenkanal nicht so stark für sich gewinnen, wie ursprünglich erhofft. Nun will man in Schwalbach unter anderem mit SamPage Plus eine breitere Händlerbasis ansprechen. Immerhin wendet man sich nicht nur an 40 Premium Partner sonder auch an die 120 Select und die 750 Certified Partner. Um dieser Zielgruppe auch das entsprechende Produktportfolio bieten zu können, wird die geschlossene Distribution für die MultiXpress-Reihe ab dem 1. August auf alle Power Partner erweitert. Ab Oktober sollen dann noch Finanzierungsdienstleistungen für die Hardware hinzukommen. Krüger beklagt allerdings, dass "sich Fachhändler überraschend schwer" bei der Umsetzung von Seitenpreiskonzepten wie SamPage tun. Mit dem modularen System hofft er aber, dass man durch niedrige Einstiegshürden "die Händler zu ihrem Glück zwingen" kann.
Ebenfalls für den Herbst wird Samsung die ersten A3-Maschinen auf den Markt bringen, wie Jürgen Krüger bestätigt. Dies ist ein weiterer Schritt Richtung B2B-Geschäft. Zwar hat Samsung im laut IDC bei Laserdruckerstückzahlen im ersten Quartal Hewlett-Packard überholt, doch laut eigenen Angeben wurden nur rund 20 Prozent der Geräte in B2B-Kanälen abgesetzt. Nach Einschätzung Krügers bewegt man sich damit etwa in Augenhöhe mit Lexmark, etwas hinter Kyocera. (awe)