Handy mit 12-Megapixel-Kamera

Samsung Pixon 12 M8910 im Test

28.09.2009 von Yvonne Göpfert
Samsung hat noch knapp vor Sony Ericsson sein 12-Megapixel-Foto-Handy fertiggestellt. Der Test zeigt, ob 12 Megapixel Auflösung für bessere Fotos sorgen als 8 Megapixel.

Testbericht zum Foto-Handy Pixon 12 M8910 von Samsung

Im Vergleich zum Samsung Pixon M8800 mit 8 Megapixelkamera sieht das Samsung Pixon 12 M8910 mit 12 Megapixelkamera sehr viel hochwertiger aus: Das neue Pixon bringt viel gebürstetes Metall mit, das alte Pixon strotzte eher vor Plastik. Zudem überzeugt die solide Verarbeitung des Foto-Handys. Das Display des Samsung Pixon M8910 ist mit 3,1 Zoll Bilddiagonale allerdings etwas kleiner als das des Vorgängers. Als Sucher eignet sich das Display recht gut. Auch bei Sonnenschein, wenn viele Displays der Konkurrenz komplett versagen, sind auf dem AMOLED-Display noch Details zu erkennen, die eine Kontrolle der Aufnahme erlauben. Allerdings empfiehlt es sich, die Displayhelligkeit in den Einstellungen auf maximal zu setzen.

Die Kamera löst schnell aus
Wer auf ein Klicken beim Auslösen wartet, muss darauf achten, dass sich das Handy nicht im Stumm-Modus befindet. Denn der verhindert, dass der Nutzer hört, ob die Aufnahme geschossen ist. Die Auslösezeiten sind erfreulich kurz: Der Autofokus stellt in weniger als einer Sekunde auf das Motiv scharf, binnen zwei bis drei Sekunden ist das Foto mit 4000 x 3000 Bildpunkten und damit gut 3 MB pro Bild gespeichert - da kann die Konkurrenz nur noch staunen. Die Speicherzeit verdoppelt sich aber auf sechs Sekunden, wenn der Nutzer unter als Aufnahmemodus "Klassisch" gewählt hat. Denn dabei erfolgt beim Abspeichern auch gleich eine Bildbearbeitung.

Wer auf echte Turbo-Aufnahmen wert legt, kann den Aufnahmemodus "Serie" aktiveren. Dann hat er die Möglichkeit, neun Fotos im Schnellschussverfahren zu knipsen. Doch Vorsicht: Die Kamera reduziert im Serienbildmodus die Auflösung automatisch auf 0,3 Megapixel - das reicht nur für Spaßbilder, nicht für seriöse Fotos.

Nur noch schöne Fotos
Außerdem unterstützt das Samsung Pixon 12 den Beauty-Modus, der erfolgreich Tränensäcke und Pickel wegzaubert. Dazu gibt es noch eine Lächelerkennung, die den bösen Blick von Fotos vertreibt. Bei den Szenenmodi kann der Nutzer unter 13 Motivprogrammen wählen, darunter Landschaft, Sport oder Party. Doch auch ohne Voreinstellung macht das Pixon 12 beeindruckende Aufnahmen. Seine ganze Stärke spielt das Pixon jedoch bei Partys mit schummriger Beleuchtung aus. Wo bei anderen Handys der Autofokus streikt, legt sich das Samsung Pixon 1 2 noch mal ins Zug - mit guten Ergebnissen. Wer auf Kerzenlichtstimmung pfeift und lieber auf Nummer sicher geht, schaltet den Xenonblitz zu. Das kombinierte LED mit Xenonlicht ist kraftvoll und leuchtet bis zu vier Meter weit. Doch alles was unter zwei Meter von der Handy-Kamera entfernt fotografiert wird, ist überblitzt.

Die Farben wirken insgesamt kräftiger als beim Pixon M8800, der Kontrast ist stark angehoben, was bei den meisten Aufnahmen jedoch nicht schadet. Die Menüführung in der Kamera ist top: Mit einem Klick an den linken oder rechten Displayrand öffnen sich Aufnahmemodus, Motivprogramme (Szenen), Einstellungen, die Blitzaktivierung und die Helligkeitseinstellung. Der Nutzer sucht sich die passenden Einstellungen aus, ein Fingerdruck genügt und schon sind die passenden Einstellungen gespeichert. Selbst Anfänger werden durch den einfachen Menüaufbau dazu verführt, Einstellungen zu testen, an die sie sich sonst nicht herantrauen würden.

Allerdings merkt sich das Samsung Pixon 12 nicht den Speicherort der Fotos: Wer auf Micro-SD-Karte gespeichert hat und die Karte anschließend aus dem Handy zieht, veranlasst die Kamera dazu, den Speicherort auf Telefon umzustellen. Das ist gut so, denn sonst würden eventuell Fotos verloren gehen, ohne dass der Nutzer es merkt. Doch wenn der Fotograf anschließend wieder eine Speicherkarte einsetzt, sollte die Einstellung idealerweise wieder auf Micro-SD umschalten - das tut das Samsung Pixon 12 aber nicht.

Zwei Knöpfe für Auslöser und Kamera
Eine interessante Neuerung gibt es übrigens bei der Kamera: die Linse auf der Geräterückseite ist verschlossen. Sie öffnet sich mit einem leisen "Plop", wenn der Nutzer den rötlich leuchtenden Kameraknopf drückt . Dieser Knopf ist aber nicht der Auslöser. Dazu hat Samsung dem Pixon 12 einen weiteren Knopf spendiert, der ergonomisch angenehmer weiter rechts sitzt.

Wer die Fotos Freuden oder Bekannten zeigen will, ruft den Foto-Browser auf, den Samsung erstmals auf dem Pixon M8800 vorgestellt hat. Dort lassen sich Fotos nach Tags wie Uhrzeit, Tag, Gesicht oder Bewertung sortieren. Um von einem Bild zum nächsten zu kommen, macht man auf dem Touchscreen eine Wischbewegung von links nach rechts. Damit das Scrollen durch die Fotoflut schnell vorangeht, hat sich Samsung einen Trick einfallen lassen: Wie im Internet werden Fotos erst unscharf und dann immer schärfer dargestellt. Flotte Sache, die allerdings kaum davon ablenkt, dass das Scrollen auf dem Pixon 12 nicht gerade iphone-flüssig geht.

Samsung hat auf dem Handy übrigens noch einige Bildbearbeitungsoptionen hinterlegt: Sie erlaubeneinen Bildausschnitt zu wählen, Effekte darüber zu legen oder ein Textmemo einzufügen. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Gleiches gilt für aufgezeichnete Videos, die mit 720 x 480 Pixel Auflösung ganz ordentlich werden.

Top Ausstattung auf dem Foto-Handy Samsung Pixon 12

Samsung Pixon 12: HSDPA, WLAN und GPS sind drin.

Die Fotos lassen sich per HSUPA mit bis zu 5,76 MBit/s ins Internet hochladen. Ferner surft der Nutzer per HSDPA mit bis zu 7,2 MBit/s im Internet oder sucht sich ein WLAN-Netz. Als Browser setzt Samsug auf Webkit open Source Projekt. Der Browser bietet Tabbed Browsing mit bis zu fünf Fenstern. Und er beherrscht Flash Lite- allerdings wird das Samsung Pixon12 dabei deutlich langsamer. Per HSDPA ist eine Webseite wie PC-Welt.de, focus.de oder spiegel.de in etwa elf Sekunden geladen. Das geht in Ordnung. Der Text der Webseite passt sich der Größe des Displays an. Dank der hohen Auflösung von 480 x 800 Pixeln sind Inhalte gut zu lesen. Eine Zoomfunktion, die Buchstaben deutlich vergrößert, fehlt allerdings. Und merkwürdig gebärdet sich der Sensor, der die Webseite je nach Lage des Handys im Hoch- oder Querformat darstellt: Kippt der Nutzer das Handy nach rechts, dreht sich die Webseite so, dass sie auf dem Kopf steht. Dieser Bug hätte eigentlich bei der Qualitätskontrolle auffallen müssen.

E-Mails kann der Nutzer über Samsungs PC Studio mit Outloook synchronisieren. Als Zugabe auf dem Pixon 12, das unter einem proprietären Betriebssystem läuft, haben die Koreaner die Anbindung an Microsoft Exchange Server integriert. So kommen E-Mails in Echtzeit auf das Handy. Außerdem kann der Nutzer seine liebsten Communities einrichten. Ein Chat-Client fehlt dem Pixon 12 jedoch.

GPS und Kompass
GPS kann der Nutzer auf dem Pixon 12 nicht nur für das Geo-Taggen von Fotos verwenden. Per Google Maps kann man beispielsweise seinen Standort bestimmen. Im Test war die Ortung auf etwa 20 Meter genau. Als Routenplaner mit Sprachansagen ist die Software Route 66 vorinstalliert. Die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig, die Zielführung gut. Zusätzlich bietet das Pixon 12 einen Kompass.

Musik-Player
Das Samsung Pixon 12 spielt sämtliche Standard-Musikformate ab - sogar mit OMA-DRM geschützte Lieder. Das Headset betont vor allem die tiefen Töne. Wem die Qualität nicht genügt, kann sein eigenes Headset anschließen - allerdings nicht direkt am Handy, sondern nur über einen Adapter. Wer lieber Radio hört, nutzt das integrierte UKW-Radio.

Telefonfunktionen
Die Antennen im Pixon 12 sind nicht die sensibelsten. Im Vergleich zu anderen Mobiltelefonen fiel der Ausschlag beim Pixon mit ein bis zwei Balken weniger immer deutlich schlechter aus. Das merkt man bei der Sprachqualität, die nur mittelmäßig war. Wenig Freude macht der Freisprecher - er neigt zu Hall und Echo. Außerdem lässt er sich nur sehr umständlich aktivieren: Sobald man telefoniert, sperrt das Samsung Pixon 12 nämlich das Display. Wer also schnell mal die Lautsprecher anwerfen will, muss erst das Display entsperren. Ganz schön umständlich!

Davon abgesehen ist die Bedienung des Samsung Pixon 12 dank 800 MHz-Prozessor sehr flott und eingängig. Der Nutzer kann sich Widgets aufs Display ziehen und über die vorinstallierten Mini-Programme hinaus auch noch weitere bei Samsung aus dem Internet holen. Das gesamte umfangreiche Menü verteilt sich auf drei Bildschirmflächen, die man durch Wische über das Display erreicht. Jede Seite lässt sich dabei individuell einrichten - so kann man Programme, die man häufig nutzt auf der ersten Seite platzieren. Um zu sehen, welche Programme gerade aktiv sind, reicht ein Knopfdruck auf den Knopf in der Mitte unter dem Display. Der aktiviert den Task-Manager, der alle aktiven Programme anzeigt und das Schließen einer oder aller Programme erlaubt.

Fazit
Das M8910 Pixon 12 überzeugt mit vielen guten Kamerafunktionen und einfacher Menüführung. Der Touchscreen unterstützt das benutzerfreundliche Verhalten des Pixon zusätzlich. Nachbessern sollte Samsung beim Web-Browser.

Das Handy Samsung Pixon 12 M8910 im Test: alle Testergebnisse und technische Daten

ALLGEMEINE DATEN: Samsung Pixon 12 M8910 (Handy)

Gesamtnote

gut (1,88)

Testkategorie

Handy

Handy-Hersteller

Samsung

Samsungs Internetadresse

telecom.samsung.de

Preis (Hersteller-UVP)

629 Euro

BEWERTUNG (0-100 Punkte): Samsung Pixon 12 M8910 (Handy)

Handy-Basics (30%)

77

Handhabung (25%)

78

Ausstattung (20%)

64

Multimedia (15%)

100

Connectivity (10%)

71

Gesamtwertung

78 von 100

DIE TECHNISCHEN DATEN: Samsung Pixon 12 M8910 (Handy)

Handy-Basics

Größe

108 x 54 x 17,9

Gewicht

120 Gramm

Formfaktor

Riegel

Betriebssystem

proprietär

Prozessor

800 MHz

Besonderheiten

12 MP-Kamera

Akku-Laufzeit

Stand-by-Zeit im GSM-Netz in Stunden

390 Stunden

Gesprächszeit im GSM-Netz in Minuten

450 Minuten

Stand-by-Zeit im UMTS-Netz in Stunden

345 Stunden

Gesprächszeit im UMTS-Netz in Minuten

288 Minuten

Netze

GSM 900

ja

GSM 1800

ja

GSM 1900

ja

GSM 850

ja

EDGE

ja

UMTS

ja

HSDPA

ja

Display

Größe

40 x 68 Millimeter

Auflösung

480 x 800 Pixel

Touchscreen

ja

Handhabung

Mechanische QWERTZ-Tastatur

nein

Ruftonzuordnung pro Kontakt oder Kontaktgruppe

ja

Profile

ja

Flugzeug-Modus

ja

Ausstattung

Schnittstellen

Bluetooth

ja

USB

ja

WLAN

ja

2,5- oder 3,5-Millimeter-Klinkenstecker

nein

Speicher

intern

200 MB

Speichererweiterung

ja

Speicherkarte im Lieferumfang

ja

GPS

GPS-Chip

ja

Navigationssoftware

nein

Multimedia

Fotos

Auflösung

4000 x 3000 Pixel

Autofokus

ja

Makro

ja

Motivprogramme

ja

Bildstabilisator

ja

Optischer Zoom

nein

Videos

Auflösung

720 x 480 Pixel

Bildstabilisator

ja

Musik

Anzahl Formate

7

Headset im Lieferumfang

ja

UKW-Radio

ja

Connectivity

Browser

ja

Push-E-Mail

nein

E-Mail-Anhänge

ja

Instant Messaging

nein